Web-Books
im Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Lexika
Wurzbach-Lexikon
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Schwarzenberg-Seidl, Band 33
Seite - 63 -
  • Benutzer
  • Version
    • Vollversion
    • Textversion
  • Sprache
    • Deutsch
    • English - Englisch

Seite - 63 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Schwarzenberg-Seidl, Band 33

Bild der Seite - 63 -

Bild der Seite - 63 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Schwarzenberg-Seidl, Band 33

Text der Seite - 63 -

Schwanenberg Friedrich, Lanzkn. ßg Schwarienberg^ Friedrich, Qanzkn. Und das ist nun jener Punct im Leben, der dem Fürsten von so vielen Seiten erübelt. dessentwegen er so heftig angegriffen und schonungslos verurtheilt wurde. Und doch hatte der Fürst nur gethan, was seine eige« nen Gegner thaten, er war seiner eigenen Ueberzeugung gefolgt, die freilich gerade die entgegengesetzte seiner Angreifer war. Dabei sah der Fürst die Ereignisse, die sich im Herzen der Schweiz abspielten, nock von einem höheren politischen Gesichts» puncte an. Er fühlte und wußte es ganz gut, ,daß am Vierwaldstättersee und am St. Gotthard' auch die Sache Oesterreichs mitbekämpft und vertheidigt wurde und wenn die Diplomaten der conservativen Mächte diesen Vorposten so ohne Verthei- digung ließen, war eS seiner Ansicht nach nicht nur ein politischer, sondern auch ein strategischer Fehler". Im Verlaufe des Jahres 1847. nach abwechselndem Auf- enthalte in Luzern. Wien und Mailand, erhielt er im Herbst genannten Jahres ein Einladungsschreiben der katholischen Stände der Schweiz zu ihrem KriegS» rathe. Erzherzog Johann schlug in einem Briefe an Fürst Metternich. ääo. Gastein, 24. Juli genannten Jahres, vor allem Anderen den Fürsten Friedrich Schwarzenberg zum Commandanten der Sonderbundstruppen vor, da „dessen ritterlicher Sinn bekannt, den man ge« wohnt sei, überall zu sehen, wo geschossen wird". Bei den durch den StaatSkanzler mit dem Fürsten eröffneten Verhandlun« gen zeigte Letzterer im Anbeginn sich nicht abgeneigt zurAnnahme des Commando'S, aber die Bedingungen, die er stellte, stießen auf Widerstand, kurz der ganze Vorschlag scheiterte und so begab sich denn der Fürst zu« rück in die Schweif um als Freiwilliger zu kämpfen. Am 17. November 1847 machte er die Expedition gegen Airolo mit und stand dem Erbauer der Gotthardsstraße und der Aarbrücke in Bern und dem Ur- heber der Reuß'Regulirung, Emanuel Mül ler , der auf dem Gotthard das Commando führte, treu zur Seite. AlS Adjutant des Generals Sal is Sog l io kämpfte er wieder am 23. November bei Glslikon. Aber was nützten alle Kämpfe gegenüber einer an Geschützen weit überle« genen feindlichen Uebermacht. Schmerzlich enttäuscht verließ der Fürstdie Schweiz und erreickte nicht ohne Gefahr Mailand, wo» hin ihm bald seine Waffenfreunde, Gene- ral Sa l is und Oberst Elger, gefolgt waren. In Mailand zeigten sich bereits die Vorboten des nahenden Gewitters. Die Revolution organisirte sich. Anfangs Jänner hatte der Fürst in der Lombarden- Hauptstadt noch den sogenannten „Tabak« krawali" erlebt, dann begab er sich, am 9. Jänner 1848, mit vertraulichen Auf- trägen des Grafen Ficquelmont nach Wien. Umsonst warnte und mahnte er dort vor der zum Ausbruche schon voll- reifen Revolution. Man hörte aus nichts und hielt Alles für eitle Schwarzseherei. Die Märztage gaben dem Fürsten-Staals- kanzler an deS Lanzknechts Stelle die Antwort. Diesen beschäftigte im Augen» blick, mehr als alle Politik, der Tod seiner Mutter, die am 2. April, ,80 Jahre alt", gestorben war. Dann begab er sich sofort nach Tirol, wo er sich dem dortigen Lan« des'Vertheidigungs-Ausschufse zur Ver» fügung stellte. Erzherzog Johann und sein alter Freund Roßbach nahmen ihn freudig auf. Mit dem Stutzen in der Hand. als ein einfacher Landesschütze, marschirte nun der Fürst, unter Commando des Hauptmanns Mör l über Botzen ge» gen Trient in das Chiusathal, wo er tag» lich mit den Insurgenten plänkelte. Wie er sich damals wohl befand, darüber gibt uns eine Tagcbuchstelle im VI. Fascikel der „antediluvianischen Fidibusschnitzel"
zurück zum  Buch Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Schwarzenberg-Seidl, Band 33"
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Schwarzenberg-Seidl, Band 33
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Schwarzenberg-Seidl
Band
33
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1877
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
380
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
Web-Books
Bibliothek
Datenschutz
Impressum
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich