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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Schwarzenberg-Seidl, Band 33
Seite - 92 -
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Schwayenkerg, Karl Borr. 92 Schwar^enberg^ Karl Borr. so verschieden nach Sprache und Abstam mung, in versöhnlicher Ruhe und, was ber schönste Ruhm des Landes ist, die Kirchen so vieler Bekenntnisse in christ. lichern Frieden, wurden jede gleichmäßig in ihrem Rechte geschützt, nicht eine vor den andern bevorzugt, alle als Pflanz, statten des göttlichen Reiches auf Erden mit gleicher Gerechtigkeit unterstützt und geachtet, wie es die Gesetze des Landes erheischen und des KaistrS Wille gebietet. Freilich ist auch dieses segensvolle Werk des Fürsten bei den veränderten politi schen Verhältnissen, bei dem terroristischen Vorgehen der Magyaronen nicht viel mehr als ein Schöpfen mit dem Siebe gewesen und die Zeit der Verwaltung des Fürsten wird wie ein goldenes Zeitalter, nur mehr wie eine Mythe erscheinen. Bis zum Jahre 1838 blieb der Fürst im Lande, welches er um Heilung von einem Leiden, das ihn in den letzten Jahren befiel, unter der tief empfundenen Theil- nähme der gesammten Bevölkerung am 6. April g. I . verließ. Er sollte eS nicht wiedersehen. I n Wien consultirte der Fürst den berühmten Oi-. Op pölz er, der zu directer Reise nach Karlsbad rieth. Aber schon nach einiger Zeit mußte der weitere Gebrauch der Karlsbader Ther- men aufgegeben werden und der Fürst kehrte nach Wien zurück, wo es sich bald herausstellte, daß des Fürsten Tage ge- zählt waren. Am 22. Juni erhielt der Fürst noch den Besuch seines Monarchen, drei Tage spater, am 23. Juni Nachmit- tags 22/^ Uhr hatte er aufgehört zu leben. Am folgenden Tage richteten Se. Maj. der Kaiser von Laxenburg aus an die Fürst'iN'Witwe das folgende Handschrei, ben, worin im Lapidarstyle Alles gesagt ist. Es lautet: „Mit tiefem Schmerze erfüllt mich die Nachricht von dem Hin» scheiden Ihres Gatten, seines berühmten Namens würdigen TrägerS im Kriege wie im Frieden. Die herzlichste Theil» nähme, welche ich Ihrem unersetzlichen Verluste widme, wird im Angedenken des Adels seiner Seele von meiner Armee ebenso wie von denBewohnern jenes Landes gethei l t werden, in wel» chemerdurch e ineRe ihevonIah . ren mit Hintansetzung al ler per« sönlichen Interessen segensreich gewirkt hat. Möge die Anerkennung seiner Verdienste um Mich und das Vaterland dazu beitragen, Ihren gerech- ten Schmerz in Etwas zu lindern. Franz Joseph ra. x>." Im Lande selbst war die Theilnahme über des Fürsten Ableben die tiefste. Hermannstadt und mit ihr viele Städte und Ortschaften sandten an die Fürftin-Witwe Beileidsschreiben, in einem von Samuel Freiherrn von I 0 sika verfaßten, von mehr als hundert sieben« bürgischen Magnaten unterzeichneten, worunter wir die Namen Kem 6 ny, Mi» ko', Bänf f i , Wesselsnyi, Eßter- hä,zy, Beth len u. A. sinden, heißt eS in wörtlicher Ueberfetzung: „Rückhaltslos, freimüthig in seinem Umgänge, lernte er die Bewohner des Landes, ihre Bedürf» nifse, Wünsche und die Möglichkeit der Abhilft kennen — wie noch Keiner vor ihm. I n der Selbstüberzeugung dessen, näherte sich ihm Jedermann mit jenem vollkommenen Vertrauen, welches nur seine Herzensgüte wecken konnte, und Derjenige, der seine Erwartungen nicht erfüllt sah, schied mit der Ueberzeugung von ihm, daß seines Wohlwollens Streben allein in der unabwendbaren Strenge der Verhältnisse eine Beschränkung gefunden habe. Er hatte das Land lieb gewonnen, daS ihm zum herrlichen Schauplatze der wahren Thät igkei t für die Mensch, heit geworden, und daö deßhalb dem Lebenden die wärmste Anhänglichkeit
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Schwarzenberg-Seidl, Band 33
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Schwarzenberg-Seidl
Band
33
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1877
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
380
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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