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Schwayenberg. Karl Borr. 93 Schwar^enberg. Karl Borr.
zollte, nunmehr aber um den frühzeitig
Verblichenen mit dem vollkommensten
Bekenntnisse seMes Verlustes trauert." —
Der griechisch.orientalische Bischof Frei
Herr von Schaguna ließ dem Verbliche
nen in seinem bischöflichen Parke ein
schönes Denkmal, von Erz. einen schla
fenden Löwen, aufstellen. Seiner äußeren
Erscheinung nach war der Fürst von
hoher Statur, starkem Körperbaue, doch
edlen Formen, die in früheren Jahren
so geschmeidig erschienen, daß er unter
dem Namen .der schöne Karl" bekannt
war. Sein Gang war rasch, sein Auf.
treten fest, seine Haltung streng militärisch,
doch gepaart von einer Hoheit, die in ihm
sofort den Aristokraten der edelsten Art
erkennen ließ. Sein Benehmen war im»
mer fein, aber auch voll Würde. Seine
hohe Stirne verrieth den Fürsten, seine
Miene war in der Regel ernst, nur selten
überftog ein leichtes Lächeln das Wetter»
gebraunte Antlitz, denn der Fürst war ein
guter und leidenschaftlicher Jäger. Im
Ganzen war seine durch und durch fürst«
liche Erscheinung auf den ersten Blick ge»
winnend, und auS seinem männlich schö-
nen Gesichte sprach ein offenes Wesen,
sein seelenvoller Blick wirkte anziehend
und fesselnd. Im Umgänge wortkarg,
war er doch freundlich und zuvorkam«
mend, in seinem hausigen Verkehre mit
dem Landvolke äußerst herablassend, ja
sogar patriarchalisch. Ueberall verrieth
sich der Mann von Gefühl, der sich offen«
bar Gewalt anthun mußte, wenn er in
die Zwangslage gerieth. es beherrschen
zu müssen. Im Genusse mäßig — er
trank nie Wein und überhaupt keine
Spirituosa, das Waffer hieß an seiner
Tafel „Schwarzenberg.Wein" — führte
er einen fürstlichen Haushalt. I n den
Stallungen standen außer den herrlichen
Reitpferden immer zwei elegante Post« züge, taglich hatte er sechs Gäste an seiner
Tafel, wöchentlich war zweimal große-
Tafel beim Fürsten. Die Dienerschaft
war zahlreich und sah glänzend auS,
Seine Jagd« und Rauchrequisiten waren
ihrer Kostbarkeit wegen sehenSwürdig.
Der Fürst hatte sehr jung. 21 Jahre alt,
geheirathet. er war nämlich seit 26. Juli
1823 mit Iosephine Graf Wrat is-
law-Mitrowitz (geb. lö.April 1802),
also fast so alt wie er selbst, vermalt. AuS
dieser Ehe stammt Fürst Kar l , der gegen-
wärtige Chef des zweiten Majorates
^ d. S. 94).
Grimm (Ios. Ritter v.), „Karl Fürst zu
Schwarzenberg", Gouverneur von Sieben^
bürgen. Ein Denkblait (Wien. Druck und
Verlag von Friedrich Förster und Brüder, 1861,
4o.-. mit Bildniß des Fürsten und mehreren
Ansichten). sDie Familie Schwarzenberg
verehrte dem* Verfasser dieser Lebensskizze
einen kunstvoll gearbeiteten silbernen Pokals
der mit einem Schreiben des Seniors der
Familie Fürst Friedrich (Lanzknecht) an
den Adressaten gelangte.) — Hir tenfe ld .
Militar.Zeitung 1833. Nr. 46. S. 357 u.
Nr. 47, S. 36l. — Neuigkeiten (Brün.
ner polit. Blatt) 1858, Nr. 151: .Der schöne
Karl". — PragerZei tung 1838. Nr. 158 ;
„Zur Charakteristik des Fürsten Karl von
Schwarzenberg". Eine historische Silhouette.
— PreßburgerZei tung 1858, Nr. 154,
im Feuilleton. — Der Sate l l i t (Krön»
stadt. 4",) XVII I . Jahrg. (1857). Nr. 8
.Ein hochherziger Act des Fürsten Karl von
Schwarzenberg". — Trans si lv ania. Bei»
blatt zum Siebenbürger Boten (Hermann«
stadt, gr. 4o.) 1838. Nr. 27. — Wiener
Iagdzei tung 1838, Nr. 12. — Porträte.
1) Ganze Figur ohne Angabe des Zeichners
und Lithographen, I n Uniform mit Schärpe
und Degen. Mit verschränkten Armen (Fol.).
— 2)Lithogr. oonHaala. Gedr. beiI. Rauh.
Der Fürst zu Pferde, Revue abhaltend (Fol.).
3) Unterschrift: Facsimile des Namenszuges:
Karl Fürst Schwarzenberg. Phot. und lith.
von Katzlec. Gedr. bei Ios. Stoufs, Wien,
(4°.).
Medaille. Avers: Brustbild. Am Arme:
DsiQ. Oau-an i IV(seit). Umschrift: 0^-
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Schwarzenberg-Seidl, Band 33
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Schwarzenberg-Seidl
- Band
- 33
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1877
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 380
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon