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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Schwarzenberg-Seidl, Band 33
Seite - 99 -
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Schwaxzenberg) Karl Philipp 99 Schwanenberg, Karl Philipp mnd besonnenen Retter am Unglückstage Don Hohenlinden, wie den Feldherrn, dem einst drei Viertheile von Europa ihre Kräfte anvertrauen sollten — in eben jenem Manne zu suchen, der nun stunden« lang mit Emsigkeit und Sorgfalt unter seinen Bäumen und Bäumchen lebte. I n .dieser Zeit beschäftigte sich der Fürst viel mit dem Studium der besten Werke über Staalsrecht, Kriegskunst und Kriegsge« schichte, beflissen, sich auch in der Theorie die Kenntnisse zu erwerben, deren gründ» liche Erlernung ihm die blutige Praxis erschwert hatte. Die Tage des Friedens neigten sich ihrem Ende zu, schon im No> vember 1804 übernahm der Fürst den Befehl über die im Innviertel zusammen- gezogenen Truppen und im März 1803 den Posten eines Vice-Präsidenten des HofkriegsratheS. Im Feldzuge des ge- nannten Jahres befehligle der Fürst ein Corps der Armee in Deutschland, welche unter Mack gegen die Franzosen zog. -Er rückte bis Ulm vor, kämpfte bei Günz« bürg und am 14. October lieferte er je» neS Gefecht bei Iungingen, welches der einzige Zichtpunct in einer Reihe von Un- Hlücksfällen ist, die das Ganze dieses Feld» zuges bilden. Weder der freundschaft» liche Rath des Fürsten, noch die Borstet- lungen der übrigen Generale konnten Mack bewegen, das verhängnisvolle Ulm bei Zeiten zu verlassen. Für den Sieg bei Iungingen (11. October 1803), in welchem Gefechte der Fürst an der Spitze von Mack<Kürassieren auf der Straße von Albeck nach Ulm einen Reiterangriff mit aller Bravour ausführte und zwölf Ge« schütze erbeutete, erhielt er in der 71. Pro« motion (im April 1806) das Comman« beurkreuz des Maria Therefien»Ordens. I n der Katastrophe von Ulm spielt der Fürst thatsächlich die Rolle eines RetterS. Als es klar wurde, daß dem ganzen Heere nur die Gefangenschaft- bevorstehe, er« klärte Erzherzog Ferdina nd d'Este den Entschluß, sich mit der Reiterei durchzu« schlagen. Verfolgt von Mura t an der Spitze von sechstausend Pferden, führte Schwarzenberg, den Weg mitten durch die Feinde suchend, die kleine Schaar von Kämpfern, 1800 Reiter, die sich durch seine Führung und den Gedanken, die Person eines Erzherzogs von Oesterreich zu schirmen, begeistert fühlten. Wo es galt, bahnte sich der Fürst mit dem Säbel den Weg. Unter täglichen Gefechten zogen sie, mit Ermüdung, Mangel und Wetter kämpfend. unaufhaltsam weiter; wo Gewalt unmöglich war, rettete er durch Klugheit und zum Erstaunen der Feinde gelang es ihm. den Prinzen mit seinen braven Begleitern der Gefangen» schaft zu entreißen. Sie waren in acht Tagen über fünfzig Meilen geritten und die Feinde schätzten ihre Zahl auf sechs« bis achttaufend. Die Strapazen warfen ihn auf's Krankenlager. Kaum genesen, folgte er einem Rufe seines Kaisers nach Wien, von wo aus er die beiden Kaiser Franz und Alexander nach Mähren begleitete. Er widerrieth jede voreilige Schlacht und die bei Austerlitz inSbeson» dere, und hatte bei so vielen Gegnern, namentlich von russischer Seite, einzig den Muth, ihren Ausgang als unvermeidlich vorherzusagen. Nach der unglücklichen Schlacht sprach er in Begleitung seines Kai fers zum ersten Male Napoleon, der ihn mit Achtung behandelte, nicht ahnend, seinen künftigen Ueberwinder vor sich zu sehen. So wenig Neigung der Fürst für den diplomatischen Dienst überhaupt hatte, so nahm er doch. von seinem Kaiser berufen. Ende 1803 den Gesandtschaft«, posten in St. Petersburg an. Auf dem Wege an seinen künftigen BestimmungS« ort, erreichte ihn die Nachricht von seinec 75
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Schwarzenberg-Seidl, Band 33
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Schwarzenberg-Seidl
Band
33
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1877
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
380
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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