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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Schwarzenberg-Seidl, Band 33
Seite - 105 -
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Seite - 105 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Schwarzenberg-Seidl, Band 33

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) Karl Philipp Schwapzenberg^ Karl Philipp Erfolge der Waffen zu schmälern, wenn nicht ganz unnütz zu machen drohten — in einer besonderen Denkschrift seine Ueber zeugungen so klar, so entschieden auS, daß die Frankfurter Unterhandlungen sich zer schlugen und der Wmterfeldzug beschlossen wurde. Paris mußte das Ziel aller stra tegischen Bewegungen sein. Von der Franche Comtä und von Lothringen auS mußte nach dem Plane des Fürsten in das Herz Frankreichs zugleich eingedrun« gen werden. Bis Ende Jänner sollten die Heere in der Champagne sich ver« einen und dann vereint gegen Paris vor« rücken. Zu diesem Zwecke zog ein Theil deS Heeres durch die Schweiz. I n der Nacht vom 20./21. December überschritt der Fürst den Rhein. Nun ordnete er noch an, daß keiner der Feldherrn der verbündeten Heere einzeln einen Kampf mit dem Feinde aufnehme, fondern immer so weit sich zurück ziehe, bis er mit an> deren Heerestheilen oder Unterstützungen vollkommen Fühlung habe. Napoleons Wahn. seine Gegner würden an den 88 Festungen der Nord« und Oftgrenzen Frankreichs sich verbluten, schwand, als Fürst Schwarzenberg mit 420.000 Mann auf den Höhen von Langres stand. Blüchermit seinen 30.000 Mann cam- pirte im Moosthale, weitere 30.000 be< drohten Lyon, so war die Vogesenlinie ohne Schwertschlag in deutschen Händen. She Napoleon seine projectirte Auf« stellung der vier Armeen in Turin, Bor« deaux, Metz und Utrecht ausführen konnte, war das östliche Frankreich vom GroS unserer Armee und den Unterstützungs» truppen vollends besetzt. Aber damit war noch nicht Alles gethan. Der Fürst maß die Vortheile und Nachtheile für Stehenbleiben, für langsameres oder schnelleres Vorgehen mit ruhigem Geiste ab. Die Anstrengungen deS Gegners, der das Aeußerste aufbot, um dem sich immer drohender gestaltenden Geschicke zu begegnen, mußten lahmgelegt werden. So wurde die weitere Vorrückung ent< schieden und zwar über Troyes und Arcis. Kaum aber waren die Befehle dazu ge» geben, als die Nachricht einlief, Nap o« leon bedrohe die Verbindungslinie deS Hauptheeres mit dem schlesischen. Um diese kühne Bewegung unschädlich zu machen, bedürfte es einer Schlacht. Diese wurde zu Brienne siegreich geschlagen (1. Februar 18l4). Napoleon, ohne den Tag abzuwarten, räumte noch bei Nacht das Feld. Aber nicht ohne Miß- geschick sollten die weiteren Operationen vor sich gehen. Die Preußen unter Blü- cher wurden geschlagen, der Fürst mußte Rückzugsbewegungen machen, um mit den geschlagenen Preußen sich zu vereinigen und Napoleon's Absicht, daS Haupt« Heer und die schlesische Armee vereinzelt anzugreifen und zu schlagen, zu vereiteln. Deutsche Schriftsteller haben diesen Rück- zug Sch's. als einen Fehler verurtheilt, die Franzosen ihn als ein Meisterstück der Klugheit angesehen, der er auch war, denn alle Absichten Napoleons und seines Heeres waren so mit einem Zuge vereitelt. Noch blieben andere Unfälle für das Heer der Verbündeten nicht aus. Bewegungen, Angriffe. Ausweichen und Sichtreffen der kämpfenden Heere gleichen fast den Zügen auf einem Schachbrette, aber der Fürst, wie auch durch die Bewegungen des na» poleonischen Heeres hie und da aufgehal» ren, behielt — jede Blöße, die der Gegner gab. sorgfältig benutzend — den Marsch nach PariS als sein Hauptziel fest im Auge. In einem Gefechte bei Bar wurde der Fürst verwundet — merkwürdiger Weise war eS seine erste Wunde. — End« lich als Napoleon, um sich mit ganzer Wucht auf seine Gegner zu werfen, die
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Schwarzenberg-Seidl, Band 33
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Schwarzenberg-Seidl
Band
33
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1877
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
380
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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