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Schwind) August 122 Schwing August
tigkeit in dieser Diensteseigenschaft sind
hervorzuheben dieBegleichung derSchwle-
rigkeiten, welche bei Einführung der Tre>
sorschcine sich erhoben, die Durchführung
des lomb.-venet.Anleihens im Jahre 1830,
schließlich die Einführung des Gebühren
Gesetzes und der Biersteuec im lomb.
venet. Königreich. Anstrengung und nach
theilige klimatische Einflüsse nöthigten
Sch. um Rückkehr in'S Finanzministerium
anzusuchen, welche ihm gewährt und wo
ihm 4834 dasVerzehrungSsteuer-Reserat.
spater die Führung deS Credits», dann
deS Tabaks- und Lotto-, endlich des De
partements über die Salzerzeugung und
den dießfälligen Verschleiß und zugleich
die Kanzleidirection übertragen wurde.
Spater besorgte er die Leitung der Credit
section, zuletzt jene deS Domänen« und
Salinenwesens. In diese Periode fallen die
von Sch. gestellten Antrage zur Erhöhung
des Staatseinkommeus im lomb.«venel.
Königreiche durch Regulirung der Salz
preise und deS O2210 Oonäumo und des
Verzehrungssteuersystems beim Monopol
verschleiße; ferner die Durchführung des
neuen BiersteuergesetzeS rücksichtlich der
Besteuerung des BiereS nach der Grad»
haltigkeit der Bierwürze; die angemessene
Erhöhung der Verbrauchsabgabe von
Rübenzucker; die Einführung des Systems
der Besteuerung des Branntweins bei der
Erzeugung im lomb.»venet. Königreiche
und zuletzt die Beendigung und Durch»
führung der schon im Jahre 1816 begon«
nenen Verhandlung wegen Regulirung
des Tarifes über denDa^io OonZumo und
toreLS im lomb.-venet. Königreiche. Im
I . l864 erfolgte mit ah. Handschreiden
vom 3. Juli Schwind'S Ernennung zum
Staatsrathe und wenige Monate darnach
mit ah. Entschließung vom 3. November
dieVerleihung dergeheimen Rathswürde.
Sonst wurden die Verdienste Sch's. schon i. I . 1834 durch Verleihung des Ritter-
kreuzes und spater durch jene des Com»
mandeurkreuzes des 3eopold»OrdenS ge»
würdigt. Nach Aufhebung des Staats»
rathes trat Schwind, der im Jahre-
1863 in den erbländischen Freiherrnstand
erhoben wurde, in den Ruhestand über.
Ueber die Heirathen des Freiherrn und
seinen heutigen Familienstand stehe die
Stammtafel, über die Familie überhaupt
unten die Quellen.
Reichsadel-Diplom (aus der Zeit des-
Reichs«Vicariats unter Kurfürst Karl Theo.
dor von Pfalzbayern) äöo. 6. Juli 1792. —
Oesterreich. Ni t terstands.D ip lo m ääo.
44. April 1835. — Fr eiherrn stand s<
Dip lom ä<1o. 18. September 1865.
Ueber die Familie Schwind. Die Nachrichten
über dieselbe, nämlich über die Vorfahren
derselben, sind sehr lückenhaft. Für die-
Annahme, daß die Familie aus Schweden
stamme, fehlen alle Belege. Ihre Abstani"
mung ist aus dem Herzen Deutschlands, wo
ein Stephan Schwind zu Anbeginn des-
15. Jahrhunderts in Mainz ansässig war und
von dort um die benannte Zeit nach Burg«
stadt bei Wertheim, am Einflüsse der Tauber
in den Main. übersiedelte, wo er Bürger und>
Gerichtsbeisitzer war. In der That soll der
Name Schwind unter Mainzer Bürgern, so-
auch in Frankfurt a. M. öfter vorkommen.
Sein Sohn Sebastian, den ein Fürst
Löwenstein kennengelernt und seines hei»
teren anstelligen Wesens wegen lieb gewonnen
hatte, kam mit diesem — es ist wahrscheinlich
der FürstKarl Thomas (geb. 1714, sl?89>
gemeint, der im Jahre l?<>8 das böhmische-
Fideicommiß der Familie Löwenstein«
Werth eim errichtet hat — auf dessen Güter
nach Böhmen, und hatte sich dort im Jahre
1744 in Haid mit Magdalena. einer Toch«
ter des dortigen VürgerS S ika , verheirathet.
Schon diesem Sebastian wird es nachge.
rühmt, daß er ein guter Zeichner gewesen.
Sebastian's Sohn, Johann Franz, oder-
wie er gewöhnlich genannt wird. blos Franz.
der Vater deS August, Franz und Mor iz ,
machte die üblichen Studien, trat dann in
den Staatsdienst, in welchem er im I . 1733,
als Ofsicial bei der geheimen Haus-, Hof«
und Staatökanzlei angestellt ward. Als nn.
Jahre 1789 in den Niederlanden die Unruhen
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Schwarzenberg-Seidl, Band 33
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Schwarzenberg-Seidl
- Band
- 33
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1877
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 380
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon