Seite - 126 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Schwarzenberg-Seidl, Band 33
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Schwind) Franz 126 Schwing Franz
in einer besonderen Denkschrift niederge«
legten Ideen: «Ausführung eines Haupt-
fülderungSscdacktes und senkrechte Lage»
rung derSoolenwerke" wurde eS möglich,
den Ischler Berg zu betreiben. I n Wür«
digung seiner daselbst geleisteten Dienste
rückte Scd. 1841 vom IschlerBergmeister
zum Salin-.'Nverwalter in Hallstadt vor,
eine Beförderung, wie sie bisher nicht
vorgekommen. Von einer Reise, welche
Sch. zur Erweiterung und Vervollkomm«
lmng seiner Kenntnisse im Betriebe des
Bergbaues unternommen, zurückgekehrt,
griff nun Sch. auch in seinem neuen Wir-
kungskreiie verbessernd und dem tech«
niscben Fortschritte der Gegenwart fol-
gend ein. Es fehlte, nicht an auSzeich«
nender Anerkennung seiner vorgesetzten
Behörde und im Jahre 1844 wurde Sck.
zur Leitung der Saline Ischl berufen.
Schon in fmheren Jahren daselbst in er«
sprießlichster Weise thatig, war ihm nun
neue Gelegenheit geboten, seine Tüchtig-
keit zu erproben, und vor allem wurde
der von ihm entworfene und ausgeführte
ingeniöse Plan der neuen Maschinen«
Werkstätte Gegenstand behördlicher An-
erkennung. Durch diese letztere wurde
seither die ganze Technik umgestaltet und
gehoben, und manche Verbesserung, die
bis dahin unterbleiben mußte, ermöglicht
und erleichtert; auch in der Siedemani-
pulation wurden Vereinfachungen einge»
führt und endlich wurden von ihm die
Pläne zur Ordnung der sämmtlichen
Berggebäude vorgelegt. Im Februar
4847 wurde Sch. zum Salinenverwalter
inAussee ernannt —und daselbst warteten
seiner nickt geringe Aufgaben, an deren
Lösung er aber mit gewohnter Energie
herantrat. So mußten plötzlich dieFabri-
cacion des landwirtschaftlichen SalzeS
eingeleitet, neue großartige Mühlwerke,
die in Oesterreich ihres Gleichen nicht haben, ausgeführt werden; heftige Brüche
im Salzberge erforderten großartige Hilfs-
mittel; es galt die noch im argen und
verrotteten Zustande von altersher lie»
gende Technik in entsprechender Weise zu
heben. An die Stelle des chaotischen
Durcheinanders von Magazins- und an«
deren Bauten trat. ohne daß einen Augen«
blick der Verschleiß gestört wurde, ein
ausgedehntes, in seinem Innern plan»
mäßig unterabgetheiltes Gebäude; un«
ter ihm wurde die Abtrennung deSForst«
und Verschleißwesens durchgeführt, das
Rentenwesen von der Salinen-Verwaltung
übernommen und die Arbeiten zur Grund«
lasten Ablösung in Angriff genommen. I n
Würdigung dieser verdienstvollen Leistun»
gen wurde ihm im Jahre 1830 Titel und
Rang eines k. k. Bergrathes verliehen.
Auch der gänzliche Umbau der Saline
Hallein fand auf Grundlage und nach
den wesentlichsten Zügen des von Sch.
entworfenen Programms Statt. Im No»
vember 1831 erfolgte seine Nebersetzung
zum rcferirenden Rathe der Berg». Sa-
linen- und Forst-Directioli in Salzburg
dabei wurde ihm der Auftrag zur
Leitung der in Hallein über den Salinen»
bau berathenden Commission und die
Aufforderung zur thatigsten Mitwirkung
bei dem Baue daselbst. Betrachtet man
Sch's. Wirken in seinem Fache in seiner
Gesammtheit so sind die Erfolge aller
Richtungen seiner amtlichen Thätigkeit be«
zeichnet durch: kräftige Handhabung ge»
ordneten Amtsganges; besonnene 3en<
kung großen Personals in schr bedenk-
licher Zeit; eigene aufopfernde Anstren«
gung; beharrliche Entfaltung und An>
wendung von Kenntnissen, speciell im
Berg'. Siede-, Forst-, Bau- und Maschi«
nenwesen; umfassende Ansicht, tüchtige
Darstellung; Regelung der Werke; Er«
richtung neuer nützlicher Anstalten und
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Schwarzenberg-Seidl, Band 33
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Schwarzenberg-Seidl
- Band
- 33
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1877
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 380
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon