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Schwind) Moriz 129 Schwind. Moriz
welche Vignetten zueist die Aufmerksam«
keit Göthe's auf den originellen Kunst-
ler lenkten; ferner eine Reihenfolge un»
garischer Könige, eine Suite von sechs
„Pllrträt-Ollstnmen" .'den Schauspieler und
Dichter Naimund. Therese KroneS
Katharina Enno ckl, nachmalige Bau-
erle, Korntheuer, Landner, in
Rollen von Raimund's Verschwender
darstellend; in Gemeinschaft mit Maler
D an hauser ^Bd. I I I , S. 133) den
Bildercyklus: „Nie Verlegenheiten" für
Schober's lithogr. Institut in Wien;
die „Vllndsillrthle unt dem Deopuldäberg", eine
Folge von sechs Blättern, voll Uebermuth
und Humor; vier Blätter „Rrahiuinkliüdln".
wie sie damals allgemein beliebt, leider
so zu sagen in der Mode waren, und die
unvollendet gebliebenen Entwürfe zu
Ho f fmann ' s „Meister Martin der
Küfner und seine Gesellen". Da ohnehin
weiter unten S. 140 u. f. das vollständige
(oderdoch möglichst vollständige) Verzeich»
niß der Werke Schwind's folgt, so find
hier nur die für seinen Entwickluna>
gang bezeichnenden Arbeiten erwähnt
worden. Diese in Schwind's Sturm<
und Drangperiode entstandenen Zeich»
nungen lassen bereits , wenngleich meist
ungeleckte Bären, den künftigen Meister
ahnen, ja mehreren der in diesenBlättern
vorkommenden Gestalten begegnet man
nicht selten auf seinenBildern auS spateren
Jahren wieder. So arbeitete und mühte
sich Sch. ab für täglichsn Erwerb, führte
aber trotz finanzieller Knappheit ein froh»
liches Leben, in welchem die Musik eine
Hauptrolle fpielte. Zu den Leuten, die
die damals bei ihm ein« und ausgingen,
deren viele zu seinen intimsten Freunden
zählten, gehörten, außer den schon oben
erwähnten Musikern, die Maler Binder
>M. I , S. 400). Manschgo ^Bd.XVI,
S. 394). Kupelwieser ^Bo. XII I ,
v. Wurzbach, biogr. Lexikon. XXXIII. ^ S. 392), Leopold Schulz sBd. XXXII.
S.i83),SchwemmingersBd.XXXII>
S. 363). die Bildhauer H i rschhäu te r
Md. IX, S. 34) und LudwigSchaller
^Bd. XXIX, S. 102). der Dichter
Bauernfeld ^Bd. I, S. 186). der
Botaniker Saut er M . XXVIII ,
S. 288) und Franz von Schober
^Bd. XXXI, S. 62), welch'Letzterer noch
viele Jahre später dem Künstler bei den
Unterhandlungen wegen des Wartburg'
Freskencyklus nützlich sein konnte. Es
herrschte im Verkehr eine Ungebunden»
heit ohne Gleichen, ein Treiben, von
welchem Jene, die es mitgelebt, gestan«
den: daß es sich nimmer erfinden
noch herstellen ließe. Lucas F ü h»
rich in seiner Schwind-Biographie schil-
dert es (S. 8—13) in anziehender Weise.
Im Jahre 1827 machte Schwind den
ersten weiteren Ausflug, u. z. nach Mim»
chen, wo er Studien machte, im folgen»
den Jahre aber ging er wieder dorthin,
um sich daselbst unter Cornelius auS-
zubilden. In dich Zeit fällt der Tod
seines innigen Freundes, der wie er in
Farben so in Tönen sich dieUnstorb-
lichkeit errungen, Franz Schubert. In.
München selbst fand er mehrere seiner
Wiener Freunde, wie Binder, Schulz,
Schall er u. A., vor und im Hause
Julius v. Schnorr's gastliche Aufnahme.
Neben dem Studiren galt eS nun auch für
den Lebensunterhalt arbeiten und so ent>
standen in diesem und dem nächsifolgen'
den Jahre außer mehreren im Schaffens«
dränge entsprungenen Arbeiten und Ent«
würfen, deren er manche in der Folge
wieder aufnahm und dann ganz ausführte,
verschiedene Bilder und Zeichnungen, so
daS Bild „MM nnd Zlbigllil", für 273 st.,
vom Münchener Künswerein angekauft,
Zeichnungen zu Ed. Dulle r's „Freund
Hain", zu Bechstein's „Faustus",
rdr. l2. Sept. t8?6.) 9
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Schwarzenberg-Seidl, Band 33
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Schwarzenberg-Seidl
- Band
- 33
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1877
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 380
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon