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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Schwarzenberg-Seidl, Band 33
Seite - 143 -
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Seite - 143 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Schwarzenberg-Seidl, Band 33

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Schwind) Moriz 143 Schwind> Moriz Landgrafen Hermann verlobt, von ihrer Vaterstadt Preßburg nach der sangreichen Wartburg übersiedeln, begleitet von unga» rischen Edlen, und liebreich empfangen uon den künftigen Schwiegereltern und ihrem kleinen Verlobten, der in kindlicher Freude den Wagen hinanhüpft, der ihm sein lieb- liches Bräutlein dringt; ^ alß Gattin des Landgrafen Ludwig, der ihr, von der Jagd heimkehrend, begegnet, und auf dessen tadeln- den Vorwurf sich die zur Speisung der Armen bestimmten Brode in ihrem- Gewand — auf ihre fromme Nothlüge hin — plötzlich in Rosen verwandeln; 2) jh^n Abschied von dem nach Palästina ausziehenden Genial (im Jahre 1227); 4) ihre und ihrer Kinder Vertreibung von der Wartburg (nach dem Tod des Gemals) durch ihren Schwager Heinrich Naspe; 5) jh^n gottseligen Tod als Nonne zu Marburg (am 59. November I23l). durch Engelgesang über ihrer Zelle ver< herrlicht, und 6) endlich die feierliche Erhebung ihrer Leiche (nach der schon im Jahre 1233 erfolgten Heiligsprechung) aus ihrem Grabe zu Marburg, wobei Kaiser Friedrich I I . die Krone auf dem Haupte und mit dem Buß« kleioe angethan, mit Landgraf Conrad, dem strengen Deutschmeister, und noch zwei anderen Bischöfen den Sarg auf die Schul» tern nimmt, und das Haupt der Heiligen mit einer kostbaren Krone schmückt, „weil sie die- selbe im Leben nicht von ihm empfangen wollte", als er in ihrem Witwenstande um ihre Hand geworben hatte ^« ". Siehe Stiche und Nadirungen nach Schwind Nr. 43 und Illustrirte Werke Nr. 8). — 8) Die Fresken in der Kirche zu Reichenhall (nächst Salzburg 1863). I n der Chornische über dem Hauptaltare die h. Dreieinigkeit und darunter die Patrone des Ortes auf Goldgrund gemalt. Gott Vater, mit dem Tiara auf dem Haupte, hält den gekreuzigten Sohn vor sich an den Kreuz» armen, um welche sein weltumspannender Mantel in reichem Faltenwurfe zu beiden Seiten sich ausbreitet; darüber schwebt die Taube'ngestalt des h. Geistes, zu beiden Seiten zwei Engel; unten stehen die Pa- trone St. Georg mit dem Drachen, Nikolaus und Corbinian ^n. A. St. Kilian und St. Pankraz). I n der Nische des Seitenaltars St. Johann von Nepomuk, Sebastian und Rupert, sämmtlich auf Goldgrund. ^Das ältere Muttergottesdild des zweiten Seiten, altars blieb unberührt.) Ueber den Pfeilern und um deßwillen Ludwig der Heilige zum Streit gegen Würzburg gezogen war mit den Worten: „Ich suche meinen Esel". 5) Dann bändigt derselbe Landgraf einen dem Käfig entsprungenen Löwen durch seinen uner- schrockenen Blick. 6) Hieran reiht sich Albert des Unartigen Hochzeitsmahl. ^) Dann hält ein Ritter hoch zu Roß die Wacht vor einem Busch, in dessen Schatten ein Kind gesäugt wird; es ist Friedrich mit der gebissenen Wange, der sich mit seinem Weib und einigen seiner Mannen durch die ihn belagernden Feinde schleicht, um das neugeborene Töch« terlein in Reinhardsbrunn taufen zu lassen. Das Kind schreit nach der nährenden Brust, da macht er gegen die Feinde Halt und ruft: Meine Tochter soll trinken, und wenn ich das Thüringer Land darüber verliere! Wir sehen, wie nach dem Wort der Chronik diese in der Geschichte einzige Mahlzeit ohne Störung vorübergeht. 5) Endlich wird noch die Zerstörung des Raubritterbundes der Sterner durch Heinrich IV. geschildert. — Z°m Festsaale stellt ein großes Gemälde den Sängerkrieg" dar, der 1207 unier dem Landgrafen Hermann uon Thüringen Statt fand, und wo Heinrich von Ofterdingen im klangreichen Wettkampfe gegen Wolfram uon Eschenbach erlag, durch den Schutz der Land- gräfin Sophie von dem über ihn verhängten Henkertod errettet, und erst uon dem aus fer» nem Ungarlande berufenen Sänger Klingsor als Sieger.anerkannt wurde. — Dann die Fresken in dem 64 Fuß langen, zur Capelle führenden Corridor, in welchem sechs große, acht Fuß hohe, vier Fuß breite Scenen und dazwischen sieben kleinere Medaillons, sämmt- lich mit Scenen aus dem Leben der h. Eli» sabeth, ausgeführt sind. Auf diesen letzteren ist diese h. Frau als die liebreiche Spenderin der „sieben Werke der Barmherzigkeit" in einer Weise dargestellt, deren reine liebliche Anmuth, deren innig tiefe Empfindung uns an jene wundersamen Fresken des Florentiners Benozzo Gozzol i in der Capelle des Palastes Niccardi, und im Oampo sa-nto zu Visa gemahnt. Wie in den eben genannten Bildern das religiös innere, häusliche Leben der Heiligen dargestellt ist. so schildern die sechs anderen Bilder, jene ergänzend und verbindend und vom Künstler mit allem Zauber mittelalterlicher Romantik verklärt, die äußeren geschichtlichen Lebensmomente derselben, und wdr sehen sie ^) als vier« jähriges Kind, dem eilfjährigen Sohne des
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Schwarzenberg-Seidl, Band 33
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Schwarzenberg-Seidl
Band
33
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1877
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
380
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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