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Scitovs^ky
ungekannt, war S. aus dem Leben ge
schieden.
Slavische Blätter. HerauSg. von Abel
Lutsiö (Wien. 4«) j865. 2. Heft. S. 105:
^Johann Gabriel Soiborsti". Von Gl.
Scitovszky de Naglj-Ker, Johannes
(Cardinal« Pr imas und Erzbi«
sch o f von Gran, geb. zu Böla. einem
Dorfe des Abaujvarer ComitateS in Un>
gärn, 1. November 1783, gest. zu Gran
19. October 1866). Seine Eltern,
schlickte slovakische Landleute, ließen ihn.
nachdem er die Elementarschule zu IolSva
beendet und er Liebe zum Studium ge«
zeigt, daS Gymnasium in Rosenau be«
suchen, wo er sich, ihrem Wunsche gemäß,
für den geistlichen Stand vorbereiten
sollte. Im Jahre 1804 trat er daselbst
als Kleriker in den geistlichen Stand und
wurde im Jahre 1808 zum Doctor der
Philosophie, im Jahre 18l3 zum Doctor
der Theologie promovirt. Am 6. No»
vember 1809 erhielt er die priefterliche
Weihe und wurde bald darauf zum Pro-
fejsor der Philosophie am Rosenauer
Gymnasium ernannt. Am 14. September
1824 erhielt erdie Würde eineS Domherrn
und Rectors des Seminars mit Beibehal«
' tung der Professur. Er stieg nun verhält»
nißmäßig rasch auf der Stufenleiter geift«
licher Würden empor. Am 17. August
1827 tvurde er Bischof von Rosenau, am
19. November 1831 Bischof von Fünf-
kirchen und am 21. Juli 1849 Erzbischof
von Gran und Primas von Ungarn, und
am h. Dreikönigstage 1330 feierlich zu
Gran inthronifirr. Im August desselben
Jahres präsidirte er in Gran der Confe«
renz sämmtlicher Kirchenfürsten auS Un»
gärn. Im Jahre 1851 introducirte er
die Nonnen „von unserer lieben Frau",
in das von ihm errichtete Kloster zu Fünf-
kirchen. In demselben Jahre weihte er
die neu erbaute Grauer Schiffbrücke ein. 1832 übergab er den englischen Fräulein
die neu errichtete Schule zu Balaffa-Gyar-
math und eröffnete zu Tyrnau ein Convict.
1833 führte er die Jesuiten nach Tyrnau
zurück und eröffnete im Mai daselbst das
Gymnasium. I n demselben Jahre be»
auftragte ihn der Papst mit der apostoli»
fchen Visitation aller Mannsklöster in den
drei ungarischen Erzbisthümern Gran,
Erlau und Kalocza. Am 7. März 1833
wurde er im geheimen Konsistorium zu
Rom von Sr. Heiligkeit zum Cardinal
ernannt. Zugleich gestattete der Papst
den Graner Domherren den Gebrauch
der „Cappa". ein Jahr später erlangte
Sci tovszky für sie das „ Sternkreuz*.
Im Jahre 1834 reiste er, vom Papste
berufen, nach Rom. Am 16. November
empfing er daselbst aus den Handen Sr.
Heiligkeit das Cardinalsbarett und den
Titel: „IanatHO Ouoiz in^srnLaleni".
Am 8< December wohnte er noch den
Konferenzen wegen Feststellung deS Dog«
ma's von der unbefleckten Empfangniß
bei. Am 7. Jänner 1833 kam er wieder
nach Gran und ertheilte am 2. Februar,
im Auftrage des Papstes, seiner Diöcese
den apostolischen Segen. Am 22. April
desselben IahreS stellte er die Reliquien
der h. Märtyrer Valentin und Modestin,
die ihm der Papst zum Geschenke gemacht
hatte, zur öffentlichen Verehrung aus. —
Am 31. August 1836 weihte er die neue
Basilica in Gran ein. zu deren Vollen»
düng er viel beigetragen hatte. So viel
was das äußere priestcrliche Leben dieses
Kirchenfürsten betrifft, dessen Wirksamkeit
in eine Zeit fällt, wie sie kaum einer sei-
ner 71 Vorgänger bewegter, und für sein
Vaterland verhangnißvoller durchlebt
haben mag. Der Cardinal ist noch als
Priester, Mensch und Staatsmann, drei
Momente deutlich genug in seinem ganzen
3eben ausgeprägt, in's Auge zu fassen^
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Schwarzenberg-Seidl, Band 33
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Schwarzenberg-Seidl
- Band
- 33
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1877
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 380
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon