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Scolari 206 Scolari
ab.- 6is/a?2
(Veneaia 17S9.
(VenetiiL 1763, eäi soconäa.
). —Außerdem schrieb er noch: Zu
sähe und Erläuterungen zum »^kroissLio
von vomonioo Hlao«^', schickte der neuen
Ausgabe von ,Van Espen'S canoni
schem Rechte« dessen historisch-kritisch«
Biographie voraus, und leitete die neue
Auftage der „i'dboloFi«. moralis" deS
Jesuiten Gabr. Antoine mit einem er<
klärenden Vorworte ein. Seine Polemik
bezüglich der Reise des Apostels PauluS
von Caesarea nach Malta und deS auf
derselben erlittenen Schiffbrücke« findet
eine. die ganzeAngelegenheit abschließende
Beurtheilung in der IsttftiH ä" nn
äclo.0äer20 20. äettwuid. 1757, welche im
10. Bande (S. 237—262) der
i-is ^ier servire all» stori»
abgedruckt ist.
MuZtri etc., p. 277.
Scolllri, Edvige ( i ta l ien ische
Dichterin, geb. zu Görz in Istrien
7. Jänner 1808). Ihr Vater Battisti di
S. Giorg io bekleidete daS Amt eineS
Oberhofgerichts-Beisitzers in Verona.
Hedwig hatte eine sehr sorgfältige
Erziehung genossen, theils unter der un>
mittelbaren Leitung ihreS sehr unter»
richteten Vaters, theils von Seiten des
damaligen Professors der Geschichte und
Literatur in Mailand Ambrogio Levat i
Md. XV, S. 26). eineS Gelehrten der
alten Schule, der sich namentlich durch
sein fünsbändigeS Werk über die Reisen
Petrarca'S in Deutschland. Frankreich
und Italien und durch sein biographisches Lexikon berühmter Frauen in gelehrten
Kreisen, selbst des AuSlandeS, einen vor»
theilhaften Ruf erworben hatte. Hed«
wig zeigte früh große Vorliebe für die
schöne Literatur und für Sprachen, unter
letzteren insbesondere für die deutsche,
deren Dichter sie mit großer Vorliebe
studirte. Erst 19 Jahre alt und sie gab
durch die metrische Uebersetzung deS
Trauerspiels: Inos äe (ÜaLtro, von dem
Grafen Soden, Beweise ihrer Kenntniß
und Gewandheit in beiden Sprachen.
Diese Arbeit fand auch in den schön«
geistigen Kreisen Oberitaliens die wohl-
wollendste Aufnahme, durch welche die
junge Dichterin zu neuen Versuchen auf«
gemuntert wurde. So folgten denn nun
die gelungenen Uebersehungen derSchil»
le r'schen Ballade .Der Graf von Habs«
bürg", deS Bürger'schenLiedes ,Vom
braven Manne", der Collin'schen Ro-
manze ,Kaiser Max auf der Martins«
wand". deS Schi ller'schen Trauerspiels
.Maria Stuart", der Göthe'schen
, Reise von Tirol nach Venedig" und seiner
Tragödie „Iphigenie". Man wurde
durch diese Arbeiten von Hedwig
Sco lar i — sie hatte nämlich den
Stadtgerichts-Adjuncten in Conegliano,
Gaetano Sco la r i , geheirathet —
nicht nur in ihrem Vaterlande, sondern
auch in Deutschland auf sie aufmerksam,
wo man diese, mit großem Verständnisse
und feinem Geschicke ausgeführten Ver-
suche, ihrem Volke einzelne Meisterwerke
der deutschen Poesiezu vermitteln, in wohl-
wollendfter Weise aufnahm.Von Original»
albeilen ihrer Feder sind nur einige lyrische
Dichtungen bekannt, welche in verschie-
denen, dort unter dem landesüblichen
Titel »Lt-renna" bei Vallardi in Mai»
land erscheinenden Almanachen abgedruckt
sind. WaS nun den kritischen Werth der
Uebersehungen der Frau Sco lar i de-
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Schwarzenberg-Seidl, Band 33
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Schwarzenberg-Seidl
- Band
- 33
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1877
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 380
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon