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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Schwarzenberg-Seidl, Band 33
Seite - 253 -
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Seite - 253 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Schwarzenberg-Seidl, Band 33

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Sechter, Simon 233 Sechter, Simon wird, und daß ich fest überzeugt bin, daß dieser Unterricht ihm nicht allein keine Anstrengung macht, sondern daß er allein durch ihn befriedigt wird. weil Musik das Element ist, worin er sich ganz frei bewegt. Weder von mir, noch von seiner hohen Gönnerin (Amalie Gräsin T aa f e). wird ihm der geringste Zwang angethan, denn All.es geht ganz frei und freudig von ihm selbst aus. Ich habe eine große Achtung für seinen ihm von Gott gegebenen Genius, als daß ich ihm irgend einen Zwang auflegen wollte, den er nicht selbst aus freiem Antriebe sich auflegen will. Um zu wissen, daß er sich sehr wohl befinde, darf man nur sein hei teres Gesicht, seinen freudigen Blick sehen, seine freundlichen Scherze hören. Mir ist durch diesen Knaben ein neues 3eben auf« gegangen, dessen ich mich wahrhaft freue." Kurze Zeit darauf wurde von dem da» mals achtjährigen Knaben eine Messe an der St. Peterskirche aufgeführt, die bei Kennern und Laien Staunen erregte; spater die Oper „Die Wunderblume" und andere Werke. — Zugleich mit ihm hatte auch der jugendliche Pianist Karl Filtsch sBd. IV, S. 229) Unterricht bei Sech. ter genommen, auf den die Kunst mit Recht große Hoffnungen baute, der aber, erst 41 Jahre alt (1843), starb. Im Jahre 4830 erhielt Sech ter die Stelle eines Professors der Kompositionslehre am Wiener Conservatorium. die er bis zu seinem Tode inne hatte. Die Zahl seiner Schüler aus aller Herren Lander war nun so bedeutend, daß es monatlanger Vormerkung bedürfte, um in.eine freige< wordene Stunde einrücken zu können. Kaum daß sich der rastlos thätige Mann an Abenden Erholung gönnte, indem er bewahrte Freundeskreise aufsuchte. Zu diesen zählten vor Allen der kais. Rath Holzel und die Capellmitglieder Stau« digl und Lutz. Staudig l als Bassist. Lutz als Tenor sangen mit ihm alle Compositionen durch und Sech ter suchte von ihren Erfahrungen ;u prost« tiren. Für einen geschlossenen Familien, kreis bearbeitete er auch eine Anzahl deutscher Volkslieder contrapunctischs denen dann bald komische Situationen. Operetten, folgten, die meist auf einen Scherz ausliefen. Eine derselben fand ohne Sechter's Zuthun ihren Weg in die Oeffentlichkeit und machte seinerzeit viel reden. Es ist die am 12. November 1844 im Theater in der Iosephstadt zum ersten Male gegebene Oper: „Äli Mäch Hat5ch". Die Oper ge- fiel sehr und S. wurde am Scbluffe stürmisch gerufen. Von der ersten Gallerie. wo er unter den Zuschauern sich befand, verneigte er sich gegen das klatschende Publicum. „ Im Privatleben war Sech. ter die Anspruchslosigkeit selbst' auS seinen treuherzigen Augen sprach die vollste Gutmüthigkeit. Was .praktisch Leben" heißt, kannte er nicht, er ließ sich leiten wie ein Kind. zufrieden wenn er außer seinen Lectionen dem Tage sein musikalisches Opfer bringen konnte an Canons. Präludien und namentlich Fugen, deren er eine erstaunliche Menge lieferte und wozu er sich die Thema's auf die wunderlichste Art erfand. Sein mufi» kalischer Nachlaß in Autographen zeigt, daß er seit dem Jahre 1830 es sich zur technischen Aufgabe stellte, täglich und unbeirrt durch was immer für eine äugen- blickliche Gemüthsstimmung, wenigstens eine Fuge zu schreiben. Die bare Un< Möglichkeit in den Thema's, deren Zahl auf viele Tausende hinauslief, immer Neues bringen zu können, zwang ihn, sich selbst Fesseln anzulegen. Die erste beste Zeitungsnotiz diente als Folie, durch entsprechende Hebung und Sen-
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Schwarzenberg-Seidl, Band 33
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Schwarzenberg-Seidl
Band
33
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1877
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
380
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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