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SMnibky, Joseph 284 y) Joseph
erscheint in der Liste der Kupferstecher in
Alex. Paiuzzi's „Gejchichte Oesterreichs"
(Wien, Wenedikt. schm. 4".). Vd, I I , S. 3^5.
— 3) Mar ie und Therese (erstere geb.
1«2v. letztere l83<) sind die Töchter des be.
rühmten MteN'Virtuosen I ohann Sedla«
czek. dessen Piograpdie sT. 276) milge.
theilt wurde. 'Als der Vater nack 20jährigem
Aufenthalte in England im Jahre <843
wieder nach Wie» zurückkehrte und am
?. Mai ^. I . ein öffentliches Concert gab.
traten darin auch feine beiden Töchter als
Clavierspielerinen auf und bewäbrtrn sich
trotz ihrcr Iucnnd als Meisterinen ihres
Instruments. Die enqlische illustnrle Zeitung
^ l io lUuiitilUecl I.on6ou ^6^2" berichtet
im Jahre t86l, in der Nummer vom 22. Juni,
S. 573 von einer I)Ul Sedlaczek. welche
in den <Üoll2.unä'8 Nooml, in IiroLveuor-
i-trsLt ein Concert gad. worin sie als Piani»
stin und Sängerin zugleich mitwirkte und
großen Btif^ll erntete. Wohl eine der vor
erwähnten Töckter des berühmten Flö
tuosen.
Sedlmayr, siehe: Sedelmayer.
Tedlmtzky, Josef Graf (Präsident
der obersten k. k. Polizei-Hosstelle in Wien,
ged. zu Troplowitz in Schlesien
8. Jänner 1??8, gest. zu Baden bei
Wien 21. Juni 1K33). Ein Sohn des
Grafen I o sep b S. aus deffen Ehe mit
Iosepha Grafin von Ha ugwitz. Die
Erziehung erhielt er im Elternhauses
nack beendeten Ilniverfitätsstudien trat
er in den Staatsdienst und zwar zunächst
als Praktikant bei dem galizischen Guber»
nium in Lemberg; im Jahre ^l8t)1
wurde er wirklicher k. k. Kämmerer;
von Lemberg kam er als Kreiscommissar
nach Brunn, wurde 1803 Präsidial-
secretär bei dem Gouverneur Grafen
Wal l is und schon im folgenden
Jahre — also im Alter von 27 Iah-
ren — Kreishauptmann in Weißkirchen,
von wo er in gleicher Eigenschaft nach
Troppau kam. Von dort zum Vice«
Präsidenten bei dem Lemberger Guber» nium befördert, wurde cr im Jahre 1813
Vice-Pläsident, im Jahre 48l7 Präsi-
dent der obersten Polizei« und Censur»
Hofstelle in Wien, nachdem ihm noch das
Jahr zuvor die Würde des wirklichen
geheimen Rathes verliehen worden war.
31 Jahre hatte S. diese Stelle be-
kleidet; das Jahr 1848 mit seinem ver-
sengenden Freiheitshauche verdrängte
auch ihn von dem Schauplätze, auf
dem er so lange gestanden. Wie
Graf Sedlnitzky sein Amt verwaltet,
das zu berichten gehört in eine Geschichte
der österreichischen Bureaukratie, welche
die Wandlungen der Monarchie und
alles Ungemach, wovon dieselbe nach
innen und außen betroffen worden, viel
wahrer, einfacher und natürlicher erklären
würde, als jede andere politische Ge«
schichte es zu thun vermag. Graf Sedl-
nitzky hatte es innerhalb dieser drei
Decennien, welche er an der Spitze eines
so wichtigen Verwaltungszweiges stand,
freilick verstanden, den Geist in der Resi-
denz der Monarchie niederzuhalten —
wir sagen ausdrücklich in der. Nesidenz —
denn in den Provinzen wurde daS Cen-
sursystem, wenn man von der Frage der
Zulässigkeit desselben überhaupt abgehen
will, weit humaner gehandhabt als in
der Reichshauptsiadt; aber nicht ihn
allein trifft alle Schuld, sondern auch
Jene, die sich niederhalten ließen trugen
das Ihrige, und diese gerade am meisten
dazu bei, denn wo Leute wie ein Sa-
phir , Bäuer le , Großhoff inger
u. A. als Macher der öffentlichen
Meinung galten, da konnte sich ein
Mann wie Sedlnitzky leicht des Ge«
dankenS mit Männern zu thun zu
haben entschlagen und statt des Rechtes
die Willkür, statt der Einsicht die Zaune,
statt des Nichtigen das Verkehrte walten
lassen. Man wollte den Grafen zu-
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Schwarzenberg-Seidl, Band 33
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Schwarzenberg-Seidl
- Band
- 33
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1877
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 380
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon