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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Schwarzenberg-Seidl, Band 33
Seite - 322 -
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Seite - 322 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Schwarzenberg-Seidl, Band 33

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Sehfeld 322 Sehling ohne Grund angenommen, daß S. ein echter Adept sei und die Mittel zu schaf- fen wubie. seine Begleiter zu bestechen und für aÜe Zukunft schadlos zu halten. Ein Beweis, wie sehr Alle, die mit S. verkehrten, an feine Kunst glaubten, ist ein Gespräch des Kaifers Franz mit dem Bademeister Friedrich bei Gelegenheit einer Iagdparthie, die den Kaiser nach Rodaun führte. Der Kaiser hatte Inter» esse für alchemistische Versuche und wollte sich bei Friedrich über S.'S Treiben erkundigen. Er meinte, das Ganze laufe doch auf einen Betrug hinaus; aber da gerietl) der Bademeister in eine possier» liche Begeisterung und rief: „Majestät! Und wenn der liebe Gott vom Himmel käme und spräche: Friedrich, du irrst, Sehfeld kann kein Gold machen, so wollte ich antworten: Du lieber Gott! Es ist gleichwohl wahr; ich bin davon so gewiß überzeugt, als Du mich erschaffen haft'." Noch zweimal taucht unser Adept auf, u. z. in Amsterdam und zu Halle. In ersterer Stadt schenkte er dem in einer Apotheke bediensteten H o r> ter. Sohn eines Apothekers zu Schaff» hausen, ein Gläschen voll dunkler Flüssig- keit, mit dem Bemerken, daß er, wenn er es recht gebrauche, mehr als 30 Ducaten daraus machen könne. Hort er. ein tüch« liger Chemiker, macht sich sogleich daran, und findet die AuSsage S.'s bestätigt. I n Halle tritt er mit dem Apothekergehilfen Reussing in längeren Verkehr. Die- sem übergibt er eines Tages eine kleine Quantität grauen matten Pulvers, das er Gradirglas nennt, auf Baumwolle und in Papier gewickelt, mit der Wei- sung. Silber zu schmelzen, das Papier auf das fiießendc Silber zu werfen und dieses dann auszugießen. Reussing befolgt das, schmilzt einen l ^ ^°ih schweien Löffel uon Nlöth. Silber und erhalt 3 Loth des schönsten Goldes, für die ihm der Goldarbeiter Lemmerich 36 Reichsthaler gibt. Als er wieder bei S. vorsprechen wollte, um ihm das Re- sultat mitzutheilen, war dieser bereits abgereist. Die Vergangenheit hatte ihn Vorsicht gelehrt, und so eilig war seine Flucht aus Halle, daß er einen noch ran» chenden Tiegel auf dem Herde zurückließ. Von da ab verschwindet jede Spur S.'s. Nur sei noch bemerkt, daß K. Chr. Schmieder, dessen „Geschichte der Al- chemie" diese Daten entnommen sind, S. unter der Zahl jener fünf Adepten auf« zahlt, welche als wahr gegolten haben, nämlich: SetoniuS, Phi la le tha, Wagnereck. Laskar is. Sehfeld. Der Dichter Friedrich Ha lm. auS Anlaß seineS Dramas: „Der Adept", gedenkt Sehfeld's in einem kleinen Aufsätze, welcher in der von Lembert redigirten. mit Unrecht bereits vergessenen Zeitschrift ,Der Telegraf" abgedruckt ist. Schmied er (Karl Christoph). Geschichte der Alchemie (Halle. Buchhandlung des Waisen» Hauses. 1832). — Gräffer (Franz) Wiener Dosenstückc (Wien l832. Groß. 8°.) Vd. I I , S 94. — Derselbe. Ncue Wiener Tad- letten und heitere Novellchen (Wien 1448, 8".) S. 142 u. f. Sehling. irrig: Eelling, Joseph Anton (Cotnp o fiteu r. gcb. zu Tel» si n g inBöhmen. Geburtsjahr unbekannt, gest. zu Prag 19. September 1756). Seine Studien machte er in Prag. wo er auch in der Musik ausgebildet wurde. Als geschickter Mustcus gesucht, versah er auck verschiedene und gute Stellen, so z. B. stand er 1739 als HofmusicuS in Diensten des Grafen Wenzel Morzin. später versah er das Amt des Chorregens an der Barnabitenkirche in Prag. danach jenes des Kapellmeisters an der Metro- politankircbe zu St. Veit. Er war ein
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Schwarzenberg-Seidl, Band 33
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Schwarzenberg-Seidl
Band
33
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1877
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
380
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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