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Sehling 323 Seibold
ebenso guter Lehrer, als Componist.
Nnter seinen Schülern ist der Prämon»
stratenser Johann Lohelius Oelschle
gel sNd. XXI, S. 43) anzuführen.
Seine Compositionen bestanden meistens
aus Kirchenstücken, die seiner Zeit sehr
beliebt waren, vornehmlich seine Messen
und Offertorien, meist Pastorale, und
seine Requiem. Von seinen anderen Ar
beiten find bekannt: ^^'^s^T'oH/^H"
Der verlorene Sohn. Oratorium, dcm
Grafen Morz in gewidmet und 1730
zuerst bei den Barnabiten. 4744 bei den
Barmherzigen Brüdern in Prag aufge«
führt; — „Oonsianiznns") eine Oper,
im Jahre 1751 im Iesuiten-Collegium
in der Prager Altstadt mit Beifall dar-
gestellt, und eine zweite Oper, welche an»
läßlich der Krönung Mar ia There-
sia'S zur Königin von Böhmen im Cle»
mentinum mit großem Beifalle gegeben
wurde. Die Kaiserin zeichnete den Com-
positeur durch Verleihung einer goldenen
Medaille aus. DnS Bernsdorf-Schla«
debach'sche Lexikon seht seine Geburt
um das Jahr 1630 an. ohne die Quellen,
woher es diese Angabe geschöpft, an«
zugeben. Gewiß ist es, daß S.» als er
starb, im hohen Alter gestanden.
Gerber (Ernst Ludwig), Historisch»biographi»
sches Lexikon der Tonkünstler , (Leipzig
1792. Breitkopf, gr. 8«.) Bd. I I , Sp. 498,
unter Selling. — Derselbe. NeueS
historisch < biographisches Lexikon der Ton»
künstler. (Leipzig l8l2. A. Kühnel. gr. 8°.)
Bd. IV, Sp. 177. — Neues Universal«
Lexikon der Tonkunst. Angefangen von
Dr. Julius Schladebach, fortgesetzt von
Ed. Bernsdorff (Dresden. Rob. Schafer,
gr. 5".) Bd. I I I . S. 5l)1.
Sehling, siehe auch: Seeling,
lS. 309).
Sei . . . . Namen, die unter der
Schreibung Sei nicht zu finden, sind un> ter der Schreibung Seh, wie z. B. Eeyf«
fert (Geifert), Seyfried (Seifried), zu
suchen.
Seilold, auch Eeybold und Seybald.
Christian (Maler. geb. in Mainz im
Jahre 1697, gest. in Wien 19. Mai
1768). Ueber den Lebensgang dieses
seinerzeit als Portratmaler berühmten
Künstlers ist nur wenig bekannt. Ei hat
viele Jahre in Wien gelebt, wo er
im Jahre 1749 zum kais. Hof-Maler er-
nannt worden und 1768 im Alter von
71 Jahren gestorben ist. Bilder seiner
Hand finden sich: in derDresdenerGalle»
rie sein „Zelbztbildniss" und die „Brustbilder
eines Mannes" und „einer bejahrten Frau"; im
Louvre zu Paris sein „selb5tbildniss"und in
der Wiener Belvedere-Galwie sechs Bil-
der, von denen aber zUrZeit nurdrei öffenl»
licb ausgestellt sind, nämlich „Zas Brust'
bild eines Mädchens in blauer Kleidung"; —
jenes „eines Jünglings", beide für Kinder
des Künstlers angesehen. 1749 gemalt
und mit 1000 fi. bezahlt; — dann das
„Brustbild eines Mädchens im lneissen Kleide";
— «Brustbild eines Mannes mit Hart, mit einer
zinnernen Ranne in der Hand" ; — jenes , eines
alten Weibes, mit Würsten in der Anken" und
„Nildniss einer alten Frau, mit einem Schleier
ant dem Rupfe". Der „Mann mit der
Kanne" und die „Frau mit den Würsten"
sind auf Leinwand, die übrigen vier
Bilder auf Kupfer und sämmtliche in
Lebensgröße gemalt. Die Liechten«
stein'sche Bildei-Gallerie in der Roßau
in Wien besitzt auch zwei lebensgroße, auf
Kupfer gemalte Bildnisse, welche sein und
seiner Tochter Porträt darstellen. Sei-
bold war, wie Nagler berichtet. Auto«
didakt, hatte es aber doch durch die Ans-
ührung seiner Bildnisse zu Ruf gebracht.
Er malte in Denner's Manier, worin
er geistlose, die Natur knechtisch nach-
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Schwarzenberg-Seidl, Band 33
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Schwarzenberg-Seidl
- Band
- 33
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1877
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 380
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon