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Seidl. Johann
bert Schumann zu sein. Auch als Com>
positeur hat S. sich bereits bemerkbar ge>
macht. Früher schrieb er Mehreres für das
Clavier, und ist Einiges, wenn Herausge-
ber nicht irrt, „Sechs deutsche Lieder" und
^Valliss 2iraa.di6s", im Druck erschienen; in
neuerer Zeit aber soll sich seine Thätigkeit als
Compositeur auf das Gebiet der Instrument
talmusik verlegt haben, worüber doch bisher
nähere Nachrichten fehlen. ft'E l v er t (Chri
stilln), Geschichte der Musik in Mähren und
Oesterreichisch.Schlesien (Brunn 1873. gr.8«.),
Beilage S. 202.) — 3) Johann Seid l
(gest. in Wien im Jahre 1864). S. diente
nahezu 29 Jahre im 8. Kürassier-Negimente
als Gemeiner, Corporal und Wachtmeister
und wurde erst im 30. Dienstjahr zum Ofsi<
cier beföldert. Ein Jahr später trat S. in
den Ruhestand über. Das wahrend seiner
Dienstzeit ersparte Vermögen ist, seiner letzt-
willigen Verfügung gemäß, folgendermaßen
zu verwenden: Die Interessen von 143(1 si,
in siebenbürgischen Grunoemlastungs-Obli-
gationen für sechs Gemeine des 8. Kürassier-
Regimentes, welche treu gedient und tapfer
vor dem Feinde gefochten, — und von 1200 fl.
für eine dürftige, Subaltern<Officierswitwe,
die keine Ansprüche auf eine Staatsocrsorgung
hat. l'Fr emden« B la tr. Von Gust. Heine
(Wien, 4".) l864. Nr. 264.) - 6) Johann
Se id l (geb. in Gratz im Jahre 1776, gest.
zu Pest 1838). Ueber diesen Künstler, den
wir in Nagler. Mü l ler 'K lunz i nger
und anderen von Kunst und Künstlern handeln«
den Werken vergebens suchen, gibt uns nur
Rudolph Puf f in seinen „Berühmten Man»
nern von Gratz in Steiermark" eine. dürftige
Notiz, nach welcher er ein trefflicher Kupfer»
siecher im Minialurfache war, der umer
anderen die Bildnisse von Rudolph von
Habsdurg, Erzherzog Kar l , Suwarow
gestochen habe. — 7) Joseph Se id l , der
Name eines Miniaturmalers, dessen nurPa«
tuzzi in seinen mehrerwahnten „Verzeich-
nissen gedenkt und der nach diesem im Jahre
1727 geborrn und am 24. April 1764 zu
Wien gestorben ist. I n I . Viehler's
„Neber Miniaturmalereien" (Wien, Za<
marSki, t86i), wotin sich S. 9—96 ein al«
phabetisches Verzeichnih der Miniaturmaler
befindet, erscheint sein Name nicht. —
s) M a t h . Se id l , der Name eines Gra.
ueurs, der in Wien lebte und dessen Namen
nebst Geburts« und Todesdatum — geb. im
Jahre 1759, gest. in Wien 27. November 11 SeidUh, Julius
1833 — wir dem Künstler-Verzeichnisse auf
S. 343 u. 346 des 2. Bandes in Alexander
Patuzzi's „Geschichte Oesterreichs" (Wien.
Wenedikt, schm. 4".) verdanken. Ob er
Math ias oder Matthäus geheißen, ist
aus obigcr Abkürzung nicht ersichtlich. Auch
fehlen alle sonstigen Nachrichten über ihn,
nur nach den das obige Verzeichniß einlei»
tenden Zeilen gehört er unter „die rühmens»
werthen Männer in anderen Kunstzweigen
(als: Bildnerei und Malerei), an deren Lei«
stunaen wir uns heute noch erfreuen". —
9) Max Johann Seidel (geb. um 1793
in Tirol, Todesjahr unbekannt), widmete sich
in noch jungen Jahren der Bühne, spielte
längere Zeit bei wandernden Gesellschaften
Liebhaber uno Bonvivanrs, bis er in das
Fach eines Komikers überging und so die
ihm eigentlich zukommende Domäne betrat.
I in Jahre 1820 erhielt er Engagement an
der großherzoglichen Bühne in Weimar, an
welcher er viele Jahre (noch 1842) thätig
war. Daselbst war er in niedrig komischen
Rollen ausgezeichnet und wuroe bald eiü
Liebling des Weimarer Publicums. Spätere
Nachrichten über ihn fehlen. >Mllgem eines
Theater.Lerikon. . . . Herausgegeben
K. Herloßsohn, H. Marggraf f u. A.
(Altenburg und Leipzig » I.), 8".), Neue
Ausgabe Bd. VI., S. 320.)
Seidlitz, Julius, mit seinem wahren
Namen Ignaz (Itzig) Ieitteles (Iouc-
nalist und Schriftsteller, geb. in
Prag t8 l3, gest. in Wien 9. März
1837). Er soll ein Vetter dös als gedie-
geneu. ästhetischen und philosophischen
Schriftstellers bekannten IgnazIe i t te -
les M . X, S, i22^j sein, worüber doch
keine bestimmten Nachweise vorliegen.
Die Nachrichten über daS Vorleben die.
ses wenig bekannten, aber unter allerlei
Masken ungemein thatigen SckrWeÜcrs,
sind sehr lückenhaft. Er soll in Prag unter
Lichtenfels und Hal lasch ka studitt,
jedenfalls aber muß er eine gute literari«
sche Bildung erhalten haben, denn eine
solche gibt sich aus seinen besseren —
nicht durch unmittelbare Noth entstände,
nen — Arbeiten kund. Ursprünglich hatte
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Seidl-Sina, Band 34
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Seidl-Sina
- Band
- 34
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1879
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 402
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon