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Seilern, Maria Christine 23 Seilern, Joseph
väterlich?» Erbes nöthigten ihn. den Staats,
dienst auszugeben und sick in Person der
Verwaltung 'der ererbten Güter zu widmen.
Er wurde nun ein tüchtiger Landwirih, er-
richtete auf seinen Gütern treffliche Wirth«
schaftshöfe und ging seinen Unterthanen, die
ihm viele neue und zweckmäßige Einrichtun»
aen verdanken, mit gutem Beispiele voran.
Schon bei Kaiser Joseph I I . stand er in
Gnaden, nicht minder bei Kaiser Franzl l . .
der ihn in den beiden Congreßjahren
!8l4 und l«13 zum OoMhofmMer des
Großherzogs Kar l von Baden erwählte.
Der Graf war zweimal vermalt, zuerst (seit
l2. Februar l7?6) mit Narie Christine ge«
borenen Gräfin Anersperg (gest. 23, Juni
<79l), zum anderen Male (seit i l . Juni
l793) mit Marin CreZsenlia Gläsin Gelungen,
welche nach 33jähriger Ehe daS Zeitliche seg«
nete, ohne, wie des Grafen erste Frau. ihm
Kinder geschenkt zu haben, so daß,des Gra»
fen Joseph Johann jüngster Bruder, Graf
Kar l Jacob August, das Geschlecht fort-
pflanzte. ^Neuer Nekrolog der Deutschen
(Weimar, B. F. Vuigt. 8".) XVI. Jahrg.
<1838), I. Theil. S. 34N. Nr. 110.) —
V) Mar ia Christine Gräfin Sei lern
lgeb. ltt. Februar t?34, gest. 23. Juni l?i,l).
Eine geborene Gräsin Auersperg. die erste
Gemalin deß Grafen Joseph Johann,
und ihm am iv. Februar l?76, als sie
21 Jahre alt war, angetraut. Nach einer
13jährigen Gbe staib sie. 37 Jahre alt. das
Andenken einer hochsinnigrn, in ihren Leiden
bewunderungswürdigen Dame hinterlassend.
S ch l i ch
tigrol l in dem in den Quellen be»
zeichneten Bande seines „Nekrologs" entwirf:
eine Charakteristik dieser durch ihre Frauen,
lugenden hervorleuchtenden Dame, deren
edler Charakter schon in den Tagen der Ge-
sundheit durch seine vorzüglichen Eigenschaf,
len fesselte, in ihrem mehrjährigen unheil-
baren Leiden, von dessen Beschaffenheit fie
genau unterrichtet war, aber vollends zur
Bewunderung hinriß. Ihre Ehe blieb kin>
derlos. ^Schlichtigroll (Friedrich), Nekro«
log auf das Jahr 1<9l (Ootha 1792. Iu .
stus Verthes. kl, lzo.). Zweites Jahr. Bd. I.
T. 141.)
Wappen. Quadr i r ter Schild mit
Mit ielschi ld. Im gekrönten blauen
Mittelschilde ein rechtsschreitender doppelt ge.
schwänzter goldener Löwe (Stammwappen).
t uno 4.- in Gold ein einwärts gekehrter
schwarzer Adler; 2 und 3: in Rotd zwei schräg sich keuzendr silberne Schwerter mit
goldenen Griffen. Sch.ildh a l ter. Rechts
ein einfacher schwarzer Aoler, links ein gol»
dener doppelt geschwänzter Löwe,
Teilern, Joseph Graf (k. k. Ritt-
meister und Hum an i st, geb. 14.. n. U.
23. September 1823, gest. zu Gratz
18. Juni 1368). Der älteste Sohn des
Grafen Joseph August, aus deffen
erster Ehe mit Mar ie Leopold ine
Gräfin Zichy. Der Graf stand ursprüng«
lich in der kaiserlichen Armee und machte
als Cavallerie-Ossicier — er diente bei
Fitzgerald'ChevauxlegerS Nr. 6 — die
Kämpfe der Jahre 1848 und 1849 mit.
I n den darauf folgenden Friedensjahren
verließ er als Rittmeister die Reihen der
Armee, machte zucrst größere Reisen im
Orient, und nach seiner Rückkehr über«
nahm er nach dem 1861 erfolgten Tode
seines Vaters den Besitz des ansehnlichen
Fideicommißvermögens, wodurch sich ihm
ein neues Feld der Thätigkeit eröffnete.
Dem Grafen war eS nicht lange gegönnt,
dieses beträchtliche Erbe zu genießen, da
er schon sieben Jahre spater, im Alter
von erst 43 Jahren, vom Tode dahin gc.
rafft wurde; aber die Nachrufe schildern
ihn als einen Edelmann von seltener
Großmutd. der auf seinen Güter reichlich
an Schulen und Kirchen spendete. So«
wohl in Wien, wie auf seinen Gütern in
Mahren hat er für eine Anzahl von armen
Kindern Sorge getragen, daß ihnen eine
entsprechende religiöse Erziehung zu
Theil wurde. Zur Förderung frommer
Zwecke wurde leine Hilfe und Unter-
fiützung' nie vergeblich angerufen. Wie
einer seiner Biographen berichtet, war
sein Parteistandpunct, ohne werkthätig
persönlich in daS politische Leben einzu.
greifen, ein klar und bestimmt präcisirrer,
nämlich die conservarw'kirckliche Richtung,
in welcher er zur Förderung ihrer Zwecke
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Seidl-Sina, Band 34
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Seidl-Sina
- Band
- 34
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1879
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 402
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon