Seite - 34 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Seidl-Sina, Band 34
Bild der Seite - 34 -
Text der Seite - 34 -
Seitz, Georg 34 ivert). Gustav
mäßig kurzen Neihe von Jahren, während
deren er in Ungarisch-Brod als Aooocat
thätig war. schaarte er in dieser den Deut-
schen früher verlorenen Stadt die Partei
genossen um sich, und brachte es dahin, daß
seither die Gemeindevertretung der deutschen
Partei entnommen und die Stadt auch durch
einen verfassungstreuen Abgeordneten im
Landtage vertreten ist. Im Stillen rastlos
arbeitend, für seine Sache zu jedem Opfer
bereit, ist sein Tod ein schwerer Schlag
für die deutsche Partei in Ungarisch.Brod,
namentlich in einer Zeit, in welcher sich das
slavische Element immer mehr regt und mit
dem Schemen eines «roßslavischen Reiches
die germanischen und romanischen Völker,
stamme zu schrecken versucht." ^Deutsche
Zeitung(Wienerpolit. Blatt) 1873. Nr.532.-
Correspondenz aus Brünn, ääo. 22. Juni.)
— 4. Georg Seih (geb. im Jahre 1810, gest.
in Wien lg. April 1870). War wohl ein
Zögling der k. k. Akademie der bildenden
Künste in Wien. Wenigstens hat er auf der«
selben wiederholt, u. z. zuerst im Jahre 183t)
ein „Frücktestück", in Wasserfarben gemalt,
und zwölf Jahre später, 1842. die Blumen«
stücke: „Rosen" und andere „Blumen", in
Oel gemalt, ausgestellt. Als er, 60 Jahre
alt, starb, wurde er in den seinem Andenken
gewidmeten Nachrufen „als ausgezeichneter
Landschaftsmaler" aufgeführt. ^Kataloge
derIahres'Ausstellungen in der t. k. Akademie
der bildenden Künste zu St. Anna in Wien
(8a.) 1830, S. 11, Nr. 109; 1842, S. 21.
Nr. 254; S. 23, Nr. 284. 293. — Zel lner.
Blätter für Musik, Theater und Kunst (Wien)
1870. Nr. 3l, S. 102.) - 5. Michael S eitz,
Zeitgenoß und Bildhauer in Wien, von dem
in der Iuni.Ausstellung 1863 des österreichi«
schen Kunstvereins zwei vortrefflich geschnitzte,
mit Ornamenten gezierte Bildrahmen aus
Holz zu sehen waren. Ueber seinen Bil?
dungs. und Lebensgang und seine sonstigen
Arbeiten liegen keine Nachrichten vor. Seine
Werkstätte hatte er damals auf der Wiedrner
Hauptstraße Nr. 4s. ^Katalog der Juni»
Ausstellung 1863 des österreichischen Kunst«
Vereines Nr. 10.) — 6. Tobias Sei ts (geb.
in Oberösterreich. Geburtsjahr und Todes»
jähr unbekannt), ein ebenso tüchtiger Theolog
als Botaniker. Er lebte in der zweiten Hälfte
des achtzehnten und im ersten Viertel des
laufenden Jahrhunderts. Er war zuletzt
Pfarrer zu Oberhofen bei Mondsee, der öfter
das benachbarte Salzburg besuchte, um daselbst zu botanisiren. Von seinen botanischen Arbei»
ten hat er durch den Druck veröffentlicht:
„Allgemeine ökonomische Samen-» und Früch»
tenlehre als Vorläufer einer europäisch.karpo«
logischen Flora" (Salzburg 1822, Mayr,
gr.8v.). und „Die Rosen nach ihren Früchten.
Ein unentbehrlicher Leitfaden zu ihrer rich«
tigen Bestimmung für Botaniker u. s. w.
Alle bisher bekannten Rosenarten nach Ii-atti-
niek'L L^uoäus karpologisch dargestellt" (Prag
1825, Endres, 16".). Aber auch auf theologi»
schem Gebiete schriftstellerisch thätig sind von
ihm folgende im Druck erschienene Schriften
zu verzeichnen: „Bibliothek für Geistliche auf
dem Lande, zum Nutzen und Erbauung"
(Linz 1800, Trattnern. 8«.). kam wegen Theil-
nahmslosigkeit der Landgeistlichkeit, für welche
das Werk bestimmt war, nicht über den ersten
Band hinaus; — „Sieben Fastenreden, worin
einige Haupcursachen der jetzigen Sittenlosig«
keit dargestellt werden" (Linz l806. Haßlin«
ger, so.). — „Auserlesene Gedanken aus den
heiligen Urkunden beider Testamente, bei
Kranken und Sterbenden anzuwenden" (Linz
1807, Akad. Buchhandlung, 8°.). — ,Katho.
tische Kirchenlieder" (Salzburg 18 l2 und
1813. 80.). — „Katholische Felofrüch^e. An,
dachten bei öffentlichen Bittgängen und am
Erndtefest« (Salzburg 1824, Mayr, 8".).
— „Geistlicher Früchtekranz oder allgemeine
und besondere Andachten . . . Gebete. Lieder
für das ganze Kirchenjahr, mit 1 Kpfr."
(Salzburg l323, Mayr, gr. 12".). Tobias
D. war Ehrenmitglied der ökonomischen
Gesellschaft in'Erlangen. sStorch (Franz
Dr.) Skizzen zu einer naturhist. Topographie
des Herzogthums Salzburg (Salzburg 1857,
8«.) S. 32. im Aufsatze: „Geschichte der
botanischen Forschungen in Salzburg". Von
G. Reitzenbeck.1
SoitMt, Gustav (Geschichtsfor-
scher, geb. zu Hermannstadt in
Siebenbürgen 8. Juli 1820. gest. ebenda
im Jänner 1876). Das Gymnasium
besuchte er in seiner Vaterstadt, das
Lyceum in Klausenburg und im Jahre
1843 begab er stch nach Berlin, wo er
an der dortigen, Hochschule im Jahre
1843 seine Studien beendigte. Zurück-
gekehrt, trat er bei dem Magistrate seiner
Vaterstadt in Dienste, in welcden er bis
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Seidl-Sina, Band 34
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Seidl-Sina
- Band
- 34
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1879
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 402
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon