Seite - 43 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Seidl-Sina, Band 34
Bild der Seite - 43 -
Text der Seite - 43 -
Selb) Karl Alphons
Selb, Karl Maler. geb. zu
Stock ach in Tirol im Jahre 1774,
Todesjahr unbekannt). Ein Bruder des
Lithographen Joseph j^L. 40). Bezug,
lich des Geburlsortes Stockach der bei-
den Selb ist zu bemerken, daß der ^ Neue.
deutsche Nekrolog" und nach ihm das
Cotta'sche „Kunst-Blatt" in der Bio-
graphie Joseph's Selb Stockach im
Schwarzwalde als Selb's Geburts»
ort bezeichnen. Das ist irrig. Ts ist
S to cka ch im Lechthale im Landbe»
zirke Reutte gemeint und auch iin „Ti>
roliscken Künstler-Lexikon" das Lechthal
ausdrücklich als die Heimat S elb's be-
zeichnet. Kar l erlernte die Malerei bei
einem gewöhnlichen Maler.- wie sie im
Lande Tirol, wo eS Heiligenbilder für
Marterstöckeln und die Häuserwände im»
mer zu malen gibt, oft genug vorkommen.
Einige Zeit arbeitete er dann in feiner
Heimat, bis er in der Lage war. die
Düsseldorfer Kunstschule zu beziehen, was
im Jahre 1799 geschah, wo er zwei Jahre
verweilte und in dieser Zeit mit dem Co>
piren mehrerer Gemälde der damaligen
an Meisterwerken so reichen Gallerten be-
schaftigt war. Nun riefen ihn neue Ar-
beiten, mit denen er beauftragt worden,
in sein Vaterland zurück. Dort malte er
mehrere Kirchen ai AeLoo und wurde
dabei von seinem jüngeren Bruder
Ioseph unterstützt. Nachdem beide mit
diesen Arbeiten fertig geworden, begaben
sie
sich
nach München, wo
sie ihre Kunst»
studien fortsetzten. Kar l wollte sich in
Bayern seßhaft machen, aber die Tiroler
Insurrection des Jahres 1809 rief ihn
in'S Vaterland zurück, während sein Bru»
der Joseph, wie in dessen Biographie
erzählt wurde, in Müncken blieb und
dort auf dem Felde der Lithographie
Verdienstliches leistete. Kar l blieb in
Tirol, malte dort fleißig für Kirchen in Oel und 2I lresoo. Leider findet sich über
feine Arbeiten daselbst nichts Näheres
verzeichnet.
Nagler (G. K. Dr.). Neues allgemeines
Künstler<Lerikon (München l839. Fleisckmann.
8v.) Bd. XVI, S. 226.
Seldern, Alphons Graf von st. f.
General . Major , geb. zu Egyed im
Oedenburger Comitate Ungarns am 30..
nacb dem Genealogischen Almanach am
20.November 1840. gest. zuKarlsbad
17. Mai 4862). Aus alter Familie, über
welche die Quellen, S. 44, Näheres be>
richten. Tin Sohn des k. k. Kämmerers
Johann Graf Geldern, aus deffen
Ehe mit Karo l ine Gräfin Fest eti cs
de Tolna. Graf A lphons in der
Neustadter Militär-Akademie erzogen, kam
1828 als Lieutenant zu Sachsen.Küras-
siere Nr. 3. Stufenweise vorrückend,
wurde der Graf 1830 Major im Regi.
mente. 1831 Oberstlieutenant bei Har«
dögg'Kürasßere Nr. 7 und noch im De.
cember d. I . Oberst dieses Regiments.
Im März 1839 zum General-Major und
Cavallerie'Brigadier befördert, wurde er
zur Dienstleistung im Kriegsministerium
und zwar als Vorstand derviertenSection
(Armee.Remontirung. Gestüte und Mili»
tar-Fuhrwesen) provisorisch berufen. Nach
der neu eingetretenen Organisirung des
Kriegsministeriums wurde Graf S. seines
Dienstes enthoben und ging als Cavalle-
rie-Brigadier nach Oeoenburg und in
dieser Stellung raffte ihn im Alter von
erst 32 Jahren, nachdem er vergeblich in
Karlsbad Heilung für seine Ieiden ge<
sucht, der Tod dahin. Graf Alpho,lS
war ein tüchtiger Reiterofficier und be»
reitS als Lieutenant wurde er viele Ja're
hindurch als Lehrer der Officiers- und
Cadetten-Regiments'Equitation in der
Stabsstation Oedenburg verwendet. An
den Feldzügen der Jahre 1843 und 1849
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Seidl-Sina, Band 34
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Seidl-Sina
- Band
- 34
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1879
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 402
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon