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SeUgmann, Leopold Romeo
tätsvorschriften vorzüglich zum Selbst,
unterricht für Reserveärzte im Jahre
4873 herausgegeben und dessen Ertrag
zum Besten der Witwen und Waisen der
Militärärzte bestimmt. Wesentlich be-
theiligt war S. bei der neuen Ausarbei»
tung über das Verhalten bei der Cholera
und der Vorschrift über die bei ihrem
Auäbruche zu treffenden Präventivmaß»
regeln, deren rechtzeitigen und zweckmaßi»
gen Durchführung in den Militär-Spita-
lern und bei den Truppen, in
dessen diese Epidemie im kais. Heere mög»
lichsi beschränkt wurde. Von seinen übri-
gen facbwiffenschaftlichen, im Drucke er-
schienenen Artikeln sind noch zu erwäh-
nen in der Wiener medicinischen
Wochenschrift: .Ueber die Diätord-
nung in den k. k. Militär» Spitälern"
ft862, Nr. 9 und 10 j^ und „Aneurysma
der Brust-und Bauchaorta" sebd.,Nr<13^.
— In Anerkennung seiner mannigfal»
tigen und ersprießlichen Dienstleistungen
wurde S. mit der ah. Entschließung vom
3. Februar 4874 mit dem Orden der
eisernen Krone 3. Classe ausgezeichnet
und, den Statuten dieses Ordens gemäß,
im November d. I . in den erblandischen
Ritterstand erhoben. Anfang 1876 trat
S. in den Ruhestand über.
Rit terfiands »Diplom ääo. Wien 16. No»
oember 1874. — Frem d en. Bla tt. Von
Gust. Heine (Wien. 4<>) 1869, Nr. 52:
„Stabsarzt Seliginann und Dr. von Dum<
reicher".
Klappen. In Blau ein aoldener, rothbe»
zungter Doppeladler, belegt mit einem den
. Schild durchziehenden, im Herzen mit einem
rothen Kreuze bezeichneten Querbalken. Auf
dem Schilde ruhen zwei zu einander gekehrte,
gekrönte Turnielhelme. Tie Krone des rechten
Helmes trägt einen geschlossenen, von Gold
über Blau gelheilten Adlerfiug; aus jener
des linken erschwingen sich drei silberne
Straußenfedern, belegt mit rothem Kreuze.
Die Helmdecken sind die des rechten blau
mit Gold, jene des linken roth, mit Silber unterlegt. Devise. Auf einem blauen, unter
dem Schilde sich herziehenden Bande in
gothischer Schrift die Worte: Hel fen und
heilen
SeligMltlM, Romeo (Arzt und Fa ch.
schriftfiel ler, geb. zu Niko lsburg
in Mähren 30. Juni 4808). Bruder des
Ober.Stabsarztes Oi-.Leopold und des
Marine-Stabsarztes Dr. F ran iS eli g-
mann ls. d. S.48 u. 33 in den Quellen).
Der Vater, der selbst, wie schon bemerkt,
ein geachteter Arzt war, leitete die erste
Erziehung des SohneS persönlich. Spä«
ter besuchte dieser daS Piaristen-Gym»
nasium seines Geburtsortes, begleitete
nicht selten seinen Vater auf dessen Be»
suchen zu den Kranken oder verbrachte die
Mußestunden in der Apotheke, wo er den
ersten Unterricht in der Chemie erhielt,
und lag jeden Abend bis tief in die Nacht
über den Büchern der ziemlich reichen
Bibliothek seines Vaters. Während er
so naturwissenschaftliche.kunstgeschichtliche
und Reisewerke mit allem Eifer las. sein
Gedächtniß stärkte und seine Kenntnisse
nach dieser Richtung bereicherte, betrieb
er zugleich das Studium der Sprachen
und war. als er. 17 Jahre alt. die
Wiener Hochschule bezog, bereits des
Französischen. Italienischen. Engliscken
und Spanischen mächtig. An der Wiener
Hochschule, wo er die medicinischen Stu-
dien begann, brachte er die meiste Zeit
im Secirsaale und' bei den naturhisto»
rischen Sammlungen, und was ihm an
Muße noch überblieb, auf der Hofbiblio«
thek zu. Wahrend seines Aufenthaltes
im Elternhause hatte S. in einem Werke
über die Wiener Hofbibliothek gelesen,
daß sich unter ihren Schätzen aucb eine
ein Unicum, sowohl der alterthümlichen
Sprache und Schrift wegen, als auch
weil eS an keiner anderen Bibliothek eine
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Seidl-Sina, Band 34
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Seidl-Sina
- Band
- 34
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1879
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 402
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon