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kalten Bibliotheksraumen nicht vertrug,
gab seinen Dienst auf, trat aus und mit
einer Wiener Kunsthandlung in Verbin«
düng. Spater war er verschollen und
nachdem er das ganze Leid einer unglück»
lichen. glücklicherweise kinderlosen Ehe
ertragen, gestorben. Von seinen künstle«
rischen und literarischen Leistungen sind
anzuführen: ein „Album", welches die
Beamten der Wiener Hofbibliothek zur
Feier des 19. Februar 1843. als des
?0. Geburtstages des Grafen Moriz von
Dietrichstein . . . , Prafecten der Hof«
bibliothek, herausgegeben, und das als
Manuscript gedruckt in Wien bei A. Pich-
ler's sel. Witwe erschien und die von S.
veröffentlichten: „()«a
<?o??6s.
— auch lieferte S. die Verzierungen des
Umschlages obigen AlbumS und am
Schlüsse das Nachbild deS von dem
Grafen für die Hofbibliothek erworbenen
ersten Niellopapier>AbdruckeS, dar«
.stellend eine Apotheose deS NioUo
I>6l6Srini äk Osssiia. Außerdem er«
schienen von S.. der sich mit der Natur-
geschichte der Vögel und mit italienischer
Literatur beschäftigte: „Nir Vögel Gnropa's.
Gine 5q5temati5chc Uebersicht der Synonymen
lVüttnngen nnl> der einzelnen Arten, nach ilirer
natürlichen Verwandtschaft psammengeztellt"
(Wien 1844. Kaulfuß. Witwe Prandel
und Comp., 8^.), und „Zn/n6
— Eines FraV Sel l ierS de Mo ran»
vil le, als eines Aquarellmalers, der um
4860 in Wien malte, gedenkt Alexander
Patuzzi in seiner bei Wenedikt in Wien
erschieneneu „Geschichte Oesterreichs"
S. 343 im I I . Bande, im Verzeichnisse
der österreichischen Maler; auch erschienen von Franz S. d. M., wie wir aus Naß»
mann's „Pantheon deutscher, jetzt leben-
der Dichter" (Halmstadt 1823) S. 3l4
erfahren, der die Stelle eines k. k. Hof«
gerichts'Kanzelisten in Wien bekleidete,
Gedichte in Wiener Taschenbüchern: und
I . Ritter von Hoff inger erzählt uns
in seinem „Lorbeer und Cyvreffen" von
1866. Nordarmee (Wien 1868, Prandel,
80.), S. 216. von einem Huszaren-Lieu-
tenant Friedrich Sel l iers von Mo»
rauvi l le , der sich im Jahre 1866 am
26. Juli im Gefechte zwischen Nogaredo
und Visco durch seine Bravour ausge»
zeichnet, md<>m er, als Bedeckung unserer
Geschütze mit 20 HuSzaren aufgestellt, dem
gegen die Geschütze vordringenden feind.
lichen Lanciel'Negimente mit Ungestüm sich
entgegenwarf und. von noch einigen Rei-
tern und der mit verzweifeltem Widerstände
kämvfenden Artillerie>Mannschaft unter«
stützt,- den Feind so lange aufhielt, bis
Verstärkung herankam, worauf der in
ein D efilö zusammengepreßten feindlichen
Reiterei furchtbare Verluste beigebracht
wurden. Sel l iers diente im Jahre
1874 als Oberlieuteuant im 11. Drago.
ner-Regimente Kaiser Franz Joseph.
Außer den in Obigem angeführten Quellen
eigene handschriftliche Notizen.
Selling. siehe.-
Seeling und Schling
sBd. XXXIII , S. 322).
Sellinger, David (Porträtmaler,
geb. zu Salzburg 5. Jänner 1?66,
Todesjahr unbekannt). Sein Vater
Michael (geb. 1742. gest. 1796) war
auch Maler und in Salzburg ansäßig,
wo er in dem sogenannten Leopolds«
kroner M00S wohnte. Sein Sohn
David bildete sich unter ihm im ZeiH»
nen und Malen und begab sich zur wei<
teren Vervollkommnung in der Kunst
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Seidl-Sina, Band 34
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Seidl-Sina
- Band
- 34
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1879
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 402
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon