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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Seidl-Sina, Band 34
Seite - 118 -
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Senkenberg) Reuatus Leopold j < 8 Senkenberg) Renatus Leopold 23. Mai 1751, gest. zu Gießen 18. Oo tober 1800). Ein Sohn des kaiserlichen Reichshoftathes Heinrich Christ ian von Senkenberg (s. d. V.). Nachdem er im Elternhause die erste Ausbildung erhalten hatte, bezog er im Jahre 1768 die Hochschule zu Göttingen und im Jahre 1771 jene von Straßburg. Darau kehrte er nach Wien zurück, lebte daselbst und in Wetzlar. mackte 1774 eine Reise nach Italien, wo ihn zu Rom die dortig Arkadische Gesellschaft unter ihre Mit- gliedcr mit dem Namen „?o1iäoru2 l M2.LUL" aufnahm, unter welchem er auch 1783 „ (/tt^n/ttil V«?'l'a H6?seta /ate'n et^ae<?a" herausgab. Nach seiner Rück. kehr aus Italien wurde er 1773 zum Beisitzerder Regierung in Gießen ernannt. Bei Gelegenheit des bayerischen Erb folgekrieges gerieth er durch eine Hand lung, für welche die rechte Bezeichnung fehlt, in schwere Verwicklungen. Unter den Papieren feines a!s Reichshofrath in Wien lebenden Vaters hatte er eine Re- nunciations'Urklmde deS Herzogs Al» brecht aus dem Jahre 1429 gefunden, welche für die Rechtmäßigkeit der kur« pfalzischen Ansprüche an Bayern ent« scheidend, hingegen für das Oesterreich nachtheilig war. Ohne sich weiter zu - bedenken und ohne zu erwägen, ob er dazu berechtigt war, theilte er eine be» glaubigte Abschrift dieser Urkunde dem kurpfälzifchen Hofe mit. Er wurde in Folge dessen in Wien verhaftet, in Unter» suchung genommen, aber dann wieder auf freien Fuß gesetzt, jedoch mit der Weisung. Wien zu verlaffen und nie wie. der zu betreten. Diese Verbannung aber hob nachmals Kaiser Ioseph I I . wieder auf. Nach einer Reise in die Schweiz kehrte S. l779 nach Gießen zurück, wo er im folgenden Jahre zum RegierungS. rathe ernannt wurde. Auch übernahm er um diese Zeit Sitz und Stimme eines kleinen Canonicats in Lübeck, welches schon sein Vater vom kaiserlichen Hofe als Belohnung für geleistete Arbeiten für sei» nen Sohn im 1.1766 erhalten hatte; ein anderes kleines Canonicat zu Hameln besaß er auch bereits seit jüngeren Iah- ren. Nach verschiedenen Reisen in Franken . und Sachsen legre er seine Gießener Re- gierungSrathsstelle, die er bis dahin ohne Besoldung verwaltet hatte, im Jahre 1784 nieder, nachdem ihm Andere in der Besoldung waren vorgezogen worden, blieb aber bis an sein in besten Jahren erfolgteS Lebensende in Gießen. Die unten angeführte'! Quellen geben er« schöpfende Nachricht von S.'s schriftstelleri- scher Thätigkeit, die, ein paar Schriften ausgenommen, für dieseS österreichische Lexikon bedeutungslos find, daher für Jene, die sich um diese Werke interessiren, auf die Quellen hingewiesen wird. Hier seien nur erwähnt: , , ^ a Asn^' 1782, 4".); — (idiä. 1784) 4<>.), ohne Benützung der vom Herausgeber angehängten „Nri'Hta." und mit Aus» lassung des von ihm verfertigten treffli- chen Doppelregisters. dagegen mit neuen Druckfehlern vermehrt, wurde das Buch m Jahre 1789 in Wien (4".) nachge- druckt; — ,Gedichte eines Ohristen" (ebd. 1787, 4".); — „Chnrllltte HardutZ oder die Ermordung Manakz dramutizirt" ^Frankfurt a. M. 1796. 80.), aber schon .die von Senkenberg unter dem Pseudonym erschienenen, je«
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Seidl-Sina, Band 34
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Seidl-Sina
Band
34
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1879
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
402
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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