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M. 25N. — Bote für Tirol und Vorarl.
dera «Tiroler Amtszeitung) 1862. Nr. 7 u. f.
„Aus dem Nachlasse von Johann Senn".
— Brummer (Franz). Teutsches Dichter.
Lerikon (Eichstädt u. Stuttgart 1876, Krüll,
40.) Bd. I I . 2, 351. — Teutsches
Museum. Herausgegeben von Ncb. Prutz
(Leipzig, gr. 8<>.) 1865, Nr. 31: „Johann
Senn". Von Adolph Pichle r. — Garten-
laube (Leipzig. Ernst Keil. 4".) 1860.
S. "64: „Ein verkommener Dieter". —
Kehr ein (Joseph). Biographisch'liierarisches
Ll'rikon der katholischen deutschen Dichter.
Volks-- und Jugendschriftsteller im 19. Jahr«
bundert «Zürich 1871. Leo Wörl, gr. 8°)
Bd. 17, 3. 143. —Kurz (Heinrich). Ge>
schichte der deutschen Literatur oon 1830 bis
auf die Gegenwart (Leipzig <872, V. G.
Teudner. L^x. 80.). 2p. 34. —Neue freie
Preise 1864. Nr. 30. in der Bücherzeitung:
„Ein literarisches Curiosum". Von Eduard
Kulke ^betrifft S enn'ö Glossen zu Goethe's
Zaust). — Presse (Wiener polii. Blatt)
l857. Nr. 237 snennt ihn auch Michael). —
Dieselbe 1863, Nr. 60. im Feuilleton:
«Bilder aus der Provinz. Innsbruck und die
Innsdrucker". sDieseS geharnischte Feuilleton
nennt Senn kurzzveg einender zahllosen
Geister, welche dem Moloch von „Altöster»
reich" zum Opfer sielen. Nnd die noch
gräßlicheren und noch zahlreicheren Opfer
des Krachs oon „Neuösterreich"! Alles gleicht
sich aus.) — Tagesbote aus Böhmen
<857. Nr. 286 sonach diesem gestorben am
l. October l ^ . —Volks, und Schüv
Zenzeitung (Innsbruck, 4".) 1850, Nr. 18
uno 2t: „Zur Ehrenrettung Michael Senn's
von Pfunds" ^betrifft Senn's Vater). —
Wanderer (Wiener polit. Blatt) 1857,
Nr. 473 sheißt daselbst auch Michael Senn).
— Wiener Zeitung (gr. 4°.) 1837.
Nr. 237. S. 2915.
Zur Charakteristik Senn'5 als Dichter. Hein-
rich Kurz schreibt über Se nn: „Senn's Ge>
dichte zeichnen sich durch W«hrheitder Empfin»
düng („ich habe sie gelebt und nicht gedichtet",
sagt er im Vorwort), durch Originalität und
Tiefe der Gedanken, sowie durch knappe Prä«
cision der Sprache aus. die zwar nicht immer
rein und fließend, aber immer kräftig und wir<
kungsvoll ist. „Der rothe Tiroler Adler" ist
von einer tüchtigen musikalischen Composition
getragen, zum volkStdümlichen Lied gewor-
den. Der Cyklus „Oesterreichs Kaiseraar" ist ein großartiges Gedicht zu Ehren Oester»
reichs. Daß er darin das deutsche Oester«
reich von der österreichischen Monarchie nicht
trennte, ist für die damalige Zeit begreiflich,
shaben das etwa andere österreichische Dich»
ter: Ebert Beck. A. Grün. Lenau.
Seid l u. s. w. gethan?) können sich doch
noch heute, nach so deutlichen Lehren, Viele
nicht zu der Ansicht erheben, daß die deut-
schen Länder Oesterreichs nur im engsten
Verbände mit Deutschland geistig und ma»
teriell gedeihen können, und daß der Verband
mit den ungarischen und rein slavischen
Staaten für sie uon jeher nur ein Hemm»
schuh ruar" swar der Verband Preußens mit
dem polnischen Posen auch für jenes ein
Hemmschuh?) — Adolph Pichler schreibt
über Senn. den Poeten.- „Der Dichter stand
abseits der großen Heerstraße, er »nachte nicht
in Tendenz, war zu ernst für die Sentimen»
talität, zu streng für die Rhetorik. Die Form
ist eng und knapp, kein Wort überflüssig,
Neiin und Vers nicht immer tadellos. Glätte
strebte er nicht an; wir billigen es zwar
nicht, es ist aber ein Zeichen schwächlichen
EpigonenihumS, dem ursprünglicher Gehalt
verloren ging, darauf unverhältnißmäßigen
Werth zu legen. Vorzüglich gelang ihm das
Epigramm und wahrhaftig furchtbar sind die
Sonette, die er auf einige Dunkelmänner,
die ihm zu nahe traten, schleuderte. Sie
fanden handschriftlich weite Verbreitung.
Sein bedeutendste Weik ist gewiß: „Napo-
leon und das Glück", ein sonderbarer Cy<
klus, reich an erhabenen Gedanken und doch
wieder ermüdend durch seine Länge und den
Mangel an Fortschritt. Er gleicht einem
Lavastrom, die Oberstäche ist in rauhen
Zacken und kantigen Trümmern erstarrt,
während sich innerlich noch die geschmolzene
Glut uorwärls wälzt. Senn's Werke zeigen
überall den tiefen Geist, dem die letzte Läu»
terung versagt blit'b. doch soll man mit
scheuer Ehrfurcht an drin Stamme vorbei-
.gehen, dessen blühendln Wipfel der Blitz des
Schicksals in den Sumpf geschleudert?" —
Scnn'5 Grabdenkmal. Am 4. Octobcr 1860
wurde in den Mauern des Militär-Friedhofs
in Innsbruck der Denkstein für den ver»
ewigten Dichter Johann Senn befestigt.
Das einfache Denkmal ist von dem Bild»
Hauer Hohenauer aus weißem Schlanderer
Marmor verfertigt und besteht aus einer
länglichen Tafel, deren obere Seite der Ti>
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Seidl-Sina, Band 34
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Seidl-Sina
- Band
- 34
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1879
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 402
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon