Seite - 127 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Seidl-Sina, Band 34

Sennyey, Paul 127 Sennyey, den Tagesereignissen die correctiven, lei« tenden Ideen nicht aus dem Auge ver> liert, sich die Fähigkeiten nicht darauf beschranken, „hohe Politik zu treiben", aus deren Nebeln so mancher große Staats- mann stäi auf den reellen Boden des Re« gierens nickt herabzulassen vermag, son« dern daß er auch den großen Aufgaben seines Staatsamtes, als er dasselbe be> kleidete, vollkommen entsprach, in die Ver- waltungsangelegenheiten energisch ein- griff und sich als einen Beamten erwies, drin sich an Tüchtigkeit keiner zur Seite stellen konnte. Vor seiner gründlichen Kenntniß und Erfahrung in staatsrecht, lichen und administrativen Dingen ist nichts neu. nichts. waS ihn überraschen konnte. Er hat einen raschen Ueberblick in den complicirtesten Angelegenheiten, sein Urtheil ist sicher und trifft den Nagel auf den Kopf. Seine Beredsamkeit ist von nicht gewöhnlicher Wirkung. Sein Geschick, Klarheit in verworrene Fragen zu bringen, seine Festigkeit in Aufrecht« Haltung der Ordnung bei den Berathun- gen konnte bei den oft so lärmenden Ver> Handlungen deS Unterhauses von dessen Präsidenten zum Beispiel genommen wer- werden. Sein durchsichtig klarer Vor- trag, jene gewisse Würde, welche die Kraft ruhiger Ueberzeugung seinen Commilitio« nen gibt. endlich sein nicht starkes, aber klangvolles Organ kennzeichnen ihn als bedeutenden Redner. Daä bezeichnendste, was man im Hinblick auf Cisleithanien von Sennyey sagen kann, ist, daß, so lange wir ihn wirken und mit Eifer ar« beiten sehen, eine befriedigende Lösung des durch die Maß. und Zucktlosigkeit der Par- teien von hüben und von drüben sich immer mehr verwickelnden und uerwirrendenAus" gleichswerkes immer noch möglich ist. Neue freie Presse (Wiener polit. Blatt) 1863. Nr. 3ll). erster Leitartikel.- „Paul Baron Zennyey". — Dieselbe l 8<!6, Nr. 829: „Tavernicus Trnnyey über die Verfassungsfrage". — Dieselbe Nr, «09. im Feuilleton: „Ungarische Landtagsglossrn". — Dieselbe Nr. 83«. im ersten Leitartikel. — Dieselbe l8?2. Nr. 29 l 9 in dcr Pesthec Correspondenz äcio. 7. October: „Sennyey's Erfolg". — Dieselbe Nr. 2920: „2en> nyey's Rede". — D iesel b e <873. Nummer vom «.März. — A llgemeine Z eitun g (AuaSburg, Cotta. 4» ) 1873. Nr. AU. S. 540: „Correspondenz aus Pestv. l. Februar 1875". — Dieselbe Nr. .^: „Zur ungarischen Budgetdebatte". — Dieselbe Nr. 85.-..Die neue ungarische Opposition und ihr Pro» uramm". — Die Presse (Wiener polit. Blatt) l8<i<i, Nl>, <Ui): „Die Nebe des Ta> ve:nicus". — Neues Wiener Tagblat t VIIs. Jahrg.. 4874. Nr. 62: „Sennyey kommt". — I l lust r i r te Zeitung (Leip- zig. I . I . Weber) Nr N83. 17. März 1^66. „Baron Paul von Sennyey". — I'atu HIoi-FHna. Pester Blatter für Kunst. Lne» ratur und sociales Leben (4".), i l . Jahrg. (1863). Nr. 33: „Baron Paul uon Sennyey". — Käkay (Nranyos). Licht« und Schatten« biloer zur Charakteristik des ungarischen Landtages (Pest l8«7. Wilh. Läuffer. 8".). S. t07—lll . Porträte, l) I . Morastoni (lith.). — 2) Unterschrift: „Baron Vaul oun Sennyey, Präsident deS ungarischen Oberhauses", A(ug.) N(eumann) in der Illustr. Zeitung t8l>5. Nr. il83. — 3) Uebrrschrift: „Baron Paul Sennycy." C v. Stur. Im Witz. blatt: „Der Floh" VI l . Jahrg.. 7. Februar 1873, Nr. 6. —4) Unterschrift: „Tennyey". C. v. Stur (gez.). Im Witzblatt „Die Bumbe". I I I . Jahrg. (ltj73). Nr. 12. — 5) Ueberschrift: „Baron Sennyey". Kl iö. 1873. Paris (aez.). In den Humoristischen Blättern von Kliü 7. December 1873. Nr. 43. Hur Weneal.llgie der Grafen und Freiherr» van Sennyey. Die Sennyey, die bald Sen< uay, Sennjey, Sennej, Senniej, Senniey geschrieben erscheinen, find ein altes magyarisches Adelsaeschlecht, dessen Anfänge bis in das l3 Jahrhundert zurück- reichen, urkundlich führt es seine Geschlechts» register bis in die Mitte des 16. Iahrhun» derts. wo um das Jahr 1360 ein Franz Sennyey als der Stammvater deS heuti« gen Freiherrn von S- erscheint. Von seinen vier Söhnen pflanzten drei. Johann, Ale-