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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Seidl-Sina, Band 34
Seite - 284 -
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Silbernagel 284 Silbernagel. kritik als höchst beachtenswerthe Leistun- gen unserer heimischen Kunst bezeich, nel. Am meisten richtete sich aber die Aufmerksamkeit auf den talentvollen Künstler, als dieser in Gemeinschaft mit noch zwei anderen, nämlich C o'sten o b l e und Anton Wagner, dieser Letztere der Bildner des in jüngster Zeit mehrfach genannten „GanfemadchönS", als Preis- bewerber für das Maria Theresia.Denk« mal in Wien auftrat. Die Sache bildet einen bemerkenswerthen Beitrag zur österreichischen Kunstgeschichte, und ver^ hält sich so: Von den officirllen Kunst, richtern wurden Benk, Kund mann und Zumbusch beauftragt, Concurrenz« Entwürfe für ein Maria Theresia-Monu« ment zu fertigen, das auf dem Platze zwischen den neuen Museen aufgestellt werden sollte. Nun wollten aber auch Wiener Künstler ihre Existenz kundthun. Zwar sind Benk und Kundmann auch Wiener Künstler, aber bei dieser Aufforderung waren beide mehr der Form wegen zugelassen worden, denn es war ja vorhinein der Auftrag dem Aus- lander Z um busch. einer in jeder Hin- sicht beachtenSwerthen Künstlerkraft. zu- gedacht. Die drei genannten Künstler S i lbernage l , Costenoble und Wagner hatten nun aber auch, also ungebeten, mitconcurrirt, und nicht vergebens die ansehnlichen Auslagen an daS vier Meter hohe Modell gewendet.' denn die öffentliche Meinung entschied sich einmüthig für die Arbeit der drei Künstler, die Iurymitglieder Semper und Hasenauer sprachen den drei ofsiciellen Entwürfen in einem an den Kalser erstatteten Memorandum die Aus» führbarkeit ab. und bezeichneten den Ent« wurf der Künstler Si lbernagel , Costenoble und Wagner als den geeigneteren, hingegen hatte der Dicector des österreichischen Museums für Zum» busch plaidirt. Se. Majestät der Kaiser hatten unter solchen Umständen die Ent- scheidung sich vorbehalten, aber mittler« weile Zumbusch gestattet, noch vor der definitiven Entscheidung an seinem Entwürfe Abänderungen vorzunehmen. Das Monumeni der drei Künstler, welches von der Jury.als, daS zur Ausführung geeignete bezeichnet wurde, hat als archi« tektonische Basis ein Rechteck, dessen Diagonalen sich zu Postamenten für die Reiterstatuen der Kriegshelden Daun. Khcvenh üller. 3 aud on und Traun verlängern. Zwischen diesen bauen sich die Stufen zu dem mit Hautreliefs geschmück« ten Mittelbau auf, dessen vier Kanten durch decorirte Veluren maSkirt sind. Die Reliefs enthalten in leichtbewegten Gruppen zusammengefaßt die hervor« ragendsten Männer der Therestanischen Zeit. welche den Staat nach innen gebil« der, als: Kaunitz, Bar ten stein, Starhemberg, Liechtenstein, van Swieten u. A. Ein Kranz von decora- tiven Behelfen, vier Adler mit ausgebrei- teten Fittigen an den Ecken und Medail.» lions mit dem Namenszuge der Kaiserin, und den Porträts von Franz Stephan von Lothr ingen, Joseph I I . und FranzIoseph I., demStifter desMo- numentes, vermitteln den Uebergang zur Hauptfigur, der auf einem Thronfeffel sitzend dargestellten Kaiserin, deren rechter Unterarm sich auf die Armlehne stützt, die gesenkte Hand die pragmatische Sano tion hält, die linke das Szepter trägt. Der granitene Sockel weist in Bronzebuch» staben die Widmung: „Der großen K a i s e r i n M a r i a T h e r e s i a. F r a n z Joseph I.". AlS Material, woraus das Denkmal auszuführen, haben die Künstler Bronze angenommen. Die Ausführung des schönen, sinnig construirten, einfachen.
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Seidl-Sina, Band 34
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Seidl-Sina
Band
34
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1879
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
402
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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