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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Seidl-Sina, Band 34
Seite - 292 -
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Silbert 292 . Silber: Hockschule sehte er seine Studien fort, beendete sie auch daselbst und begab sich. nach längerem Umherirren 1847 nach Oesterreich. In Wien, wo sich S. einig Zeit aufhielt, um sich um ein Lehramt zu bewerben, erreichte ihn ein Ruf nach Siebenbürgen, wo er zuerst am königlichen Convict und am Collegium zu Klausen- bürg lehrte, bis ikm später die Stell eines Zeichenmeisters an der National. Hauptschule zu Kronstadt, zugleich mi einem Lehramte am dortigen Gymnasium übertragen wurde. Nach mehrjähriger Thätigkeit in Siebenbürgen kehrte er je« doch wieder nach Wien zurück, wo er daS Lehramt der französischen Sprache und Literatur am polytechnischen Institute versah, wovon er im Jahr 1833, nach« dem er bereits als Autor geistlicher Schrif. ten ungewöhnlich stark in Anspruch ge< nommen war, um Enthebung bat, die ihm auch gewährt wurde, worauf er etwa noch ein Iahrzehend sich ausschließlich mit Schriftstellers beschäftigte, die sich eng auf das Gebiet der Andachtschriften beschränkte. Das im Anbeginne betre« tene Gebiet padagogisch'sprachlischer Lehr» bücher hatte er bald verlassen und nach» dem er auf demselben im Jahre 4817, in welchem seine erste Schrift bei A. D ol l in Wien erschien, als Schriftsteller auf- getreten war, debutirte er noch im nam« lichen Jahre mit einer Ueberfetzung der 5ki1ote2 des Franziscus Salesius, und verließ nun nicht mehr bis an sein Lebensende dieses Gebiet. Auf diesem entfaltete er aber auch eine Rührigkeit sonder Gleichen. Andachtsbücher, die er selbst verfaßte, noch mehr aber die Be> arbeitungen der in diesem Fache bewähr- testen Autoren, als eineS FranziScuS Sa« lesiuö. Thomas a KernpiS. St.Bern« hard. S. Augustin. Ludwig von Granada. S. Prudent ius u. m. A., gingen aus seiner Feder hervor. Ein fließender, ja glänzender Styl kam seinen bald sehr gesuchten Schriften treffend zu Statten, denn er unterschied sich wesent« lich von der haarsträubenden Schreib« weise in den bis dahin üblichen veralteten AndachtSbüchern mit überschwenglichen Titeln und dem nicht selten, absichtslos, komisch wirkenden Inhalt. Bemerkens» werth ist noch, daß S.als geistlicher Lieder» dichter — wenngleich seiner die deutschen Literaturgefchickten nirgends Erwähnung thun — eine hervorragende Stelle ein« nimmt; in seiner „Heiligen Lyra", wie denn vereinzelt in vielen seiner zahlreichen Schriften, begegnet mau Dichtungen, welche die Weihe der Andacht an sich tragen, und wovon zwar eine Sammlung u. d. T.: „Columba" (Pforzheim-1843) erschienen ist, aber eine neue AuSgabe in geschmackvoller Ausstattung keine undank- bare Aufgabe wäre, weil sie im Gebiete der geistlichen Liedecdichtung sich von ähnlichen Arbeiten durch Schwung und Inhalt auszeichnen. S. stand auch mit den bedeutenderen Vertretern der Rich« tung, welcker er durch seine zahlreichen Schriften so beredten Ausdruck lieh..in engerem Verkehre. Mit Dr. Emanuel Veith hatte er, wie bereits gesagt wurde. 1828 die Herausgabe des „Boten von Jericho" begonnen, wovon aber nur das 1. Bändchen erschienen ist; der berühmte Regensdurger Bischof Johann Michael Sai ler bevorwortete seine Ausgabe der Schriften des h. Bernhard' Friedrich von Schlegel seinen „Dom heiliger Sänger" und ZachariaS W ern er seine Neue Uebertragung der vier Bücher von der Nachfolge Christi des Thomas a Kempis". Interessant ist eS auch, wie llmälig die in dieser Richtung vorzugs- weise thätigen Verleger dieser einträg- chen Kraft sich bemächtigten und den
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Seidl-Sina, Band 34
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Seidl-Sina
Band
34
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1879
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
402
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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