Seite - 293 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Seidl-Sina, Band 34

Silbert 293 Silbert rastlos steißigen und in der betretenen Richtung bald allen seinen Concurrenten vorauseilenden Autor in ihr Interesse zu ziehen verstanden haben; 74 Werke in weit über 100 Bänden, alle desselben er» baulichen uud ascetischen Inhaltes sind aus dieser ein en Feder geflossen! Und schon der Name auf den Titeln genügte, um der Auflage einen guten Abgang, bei vielen eine Wiederholung zu sichern. S i lber t starb im Alter von 67 Jahren, nachdem in seinen letzten Lebensjahren entweder seine Arbeitskraft oder das Be> dürfniß nach der geistig geistlichen Nah- rung, die er so reichlich zu liefern beflissen war, aufgehört hatte. Die deutsche 3i< teraturgeschichle nahm ungerechterweise wenig Notiz von ihm und doch bemerkt ein Kritiker treffend über S i lber t : „Hat S.. mit dem an Fruchtbarkeit nur wenige Schriftsteller der Neuzeit ver« glichen werden können, auck zunächst als Verfasser und Uebersetzer acsetischer und erbaulicher Schriften sich bekannt und be« liebt gemacht, so verdienen doch auch seine vielfach höckstgelungenen Uebersetzungen kirchlicher Hymnen und anderer Dichtun. gen in fremden Sprachen und seine eige- nen poetischen Versuche, die durch seinen kirchlichenGeist und durch anmuthigeForm fich auszeichnen, alle Anerkennung. Tr nimmt darum eine würdige Stelle unter den katholischen Dichtern Deutschlands ein, der wohl von Seite des Literatur« Historikers Heinrich Kurz eine eingehen« dere Behandlung, als die wenigen Worte Md. I I I , S. 45^: „Von großer Wärme des Gefühls zeugen die in verschiedenen Schriften zerstreuten Lieder des Wiener Professors Johann Peter S i lb ert aus Kolmar", verdient hätte. I n der von ihm selbst zusammengestellten Sammlung seiner Dichtungen „Columba", wählteer, wie er im Vorwort berichtet, mit Sorgfalt, legte die letzte Hand an die Erzeugnisse seiner Feder, überarbeitete die meisten mit emsiger Liebe und vermehrte sie mit manchen neuen, in der Absicht, sowohl die religiöse alS sittliche und Weltbürger- liche Bildung zumal edler, jugendlicher Gemüther zu fördern, die ihm umsomehr am Herzen lag. als er selbst bei weitem den größten Theil feines Lebens das Amt eines öffentlichen Lehrers vertrat." In« dem unten seine Werke in chronologischer Folge mitgetheilt werden. sei der Voll- ständigkeit halber bemerkt, daß eine Sammlung feiner ascetiscken Schriften imNackdruck (Augsburg 1823—1834) in 46 Bänden erschienen ist. Chronologische Nebersicht der Schriften Silbert's. „Der HandlungS. Corre« spondent oder zweckmäßig geordnete Samm« lung französischer und deutscher Handels» briefe für Jünglinge, welche sich dem Hand» lungsfache widmen" (Wien 1817, A. Doll, gr. 8°.). — „Des h. Franz von Sales Phi lotea oder Anleitung zum andächtigen Leben. Neue Uebersetzung (Augsburg 18l7, 2. Aufl. 1829, Kranzfelder, gr. l>o.); neu be> arbeitet (edd. 1838, 120); neue Ausgabe (Wien 18«, Mechit.-Congr.. 12°., mit Por« trät). — „Lehrbuch der französischen Sprache" (Wien 18!8. A. Doll. gr. 8°.). — „Des h. Bernharo Schrif ten. Aus dem Lateinischen übersetzt von I . P. S i l . bert. Mit einem Vorwort uon I . Mich. Sai ler." 1. Bd. (Wien 1819. Grässer); 2. Bd. (Frankfurt 1822, Andrea, gr. 8«.). — „Die hei l ige Lyra" (Wien 1819, Cräf- fer, 80.); 2. Aufl, (ebd. 1820. Wallishausser. 8».).— ^Adventbuch, vorzüglich aus dem b. Bernhard überseht und geordnet" (Nien 182l), HaaS. 6°.); neue Ausg. (ebd. 1835. gr. 120.). — „Feiergesänge, heilige Kämpfe und Siegeökronen des h. Prüden» t ius. metrisch übersetzt und mit Noten be. gleitet" (Wien 1820. Wallishausser, ar. 8<>.). — „Vom heiligen Sänger und fromme Gesänge oer Vorzeit. Mit einer Vorrede von Fr. von Schlegel" (Wien und Prag 1820. Haas, 8".); neue Ausg. (ebd. 1835, ar. 80.). — ^Leitsterne auf der Bahn des Hci lS". 6 Boe. (Nien 1821—1323,