Seite - 299 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Seidl-Sina, Band 34

299 in seinem zehnten Jahre kam er nack Prag, wo er den technischen Studien ob lag, auch einige Vorlesungen an der Uni> versität hörte und so ausgerüstet die jour nalistische Laufbahn betrat. Die Agita tionen des Zeitungsschreibers, der zu wiederholten Malen und darunter hoh Kautionen verwirkte, auch zu verschiede» nen Zeiten seine im Wege der Presse be gangenen Aufwiegelungen mit Freiheits« strafen, einmal von 2 ^ Jahren, abbüßte hier zu schildern, kann nicht die Aufgabe dieses Lexikons sein. Wer sich darüber ausführlich unterrichten will, findet in der unten angegebenen Quelle das ganze journalistische Märtyrerthum des Franz simaoek dargestellt. I n den Jahren 1834 und 1836 war S. bereits schrift stellerifch thätig und finden sich Artikel seiner Feder, meist praktischer Richtung, in den „Äar^ iclllL^" und „^rag? novin^". Im Jahre 1837 gründete er mit Hilfe seines Bruders Anton, welcher den Verlag übernahm, die Zeitschrift: n^oss? 2 ^ « 5 ^ d. i. DcrBote aus Prag, welcher jährlich in zehn Heften er schien. Diese Zeitschrift hatte namentlich die Förderung der heimifcheuLandwirth- schaft in's Auge gefaßt, aber auch agita» torische Tendenzen brachen überall durch. Ende l860 trat S.. von vr. Riege r aufgefordert, als Mitarbeiter in die Ne» daction der von Nieger gegründeten „^ai-oäni list^". ohne deßhalb die Her« ausgäbe seines „?c>3Li 2 ? r a ^ " einzu» stellen , der aber schon mit dem nächsten Hefte, das erschien, verboten wurde. Nun trug S. alle Agitationen, welche früher im „koLel 2 ?rali^" ihr Asyl gefunden, in die „Naroäni Ust^" über. Im Jahre 1862 verband sich S. mit Dr. Julius Gregr zur Errichtung einer Druckerei, trat aber schon im nächsten Jahre aus dieser Verbindung und aus der Redaction der „AaroHin list)^, worauf er nun selbftständig ein politisches Wochenblatt unter dem schon bekannten Titel „koLbl 2 krali^" begründete. Da übernahm er im Jahre 1864 abermals über Zureden Rieger's die Redaction des Blattes „Naroä", d. i. Das Volk, das von P a- lacky, Riege r und Genoffen in's Le- ben gerufen wurde. Nach 22mouai(ichem anstandlosen Erscheinen hörte jedoch das Blatt im Sommer 1866, nachdem S. große Verluste erlitten, auf, und S. übernahm nun wieder den ^kossl 2 I>rab7«, womit er bis 1863 keine An« stände hatte. Von da ab nahmen die Agitationen im Blatte einen solcken Cha» rakter an, daß sie die verschärfte Aufmerk« samkeit des Staatsanwaltes weckten, daß sich Cautions' und Gefangnißstrafcn des Redacteurs folgten, bis zuletzt die Ein« stellung der weiteren Herausgabe des Blattes — an einem Tage mit jener der „Aaroäni list?" — verfügt wurde. Nachdem S. dic letzte dritthalbjährige Hast überstanden hatte, begründete er, frei geworden, daS Blatt „Obö^n", d. i. Der Staatsbürger, womit als Wochen« beilage der ^aroäni. kospoäar") d. l. Der volksthümliche Landwirth. verbun« den war, spater nach dem Ausüahmgesetze erhielt der „Odöai^ den alten Namen 036l 2 I>i-^k^"' Nach einer vieljahri- gen, von den widerwärtigsten Zwischen» fallen durchkreuzten journalistischen Thä» tigkeit hat S. zulcht festen Fuß gefaßt und ist sein Journal in Böhmen und Mähren stark verbreitet. Seine schrift« stellerische Thätigkeit beschränkt sich auf die zahlreichen land- und volkSwirthschaft- ichen und politischen Artikel in den oben genannten, von ihm begründeten oder redigirten Blättern. Im October l863 hatte sich S. mit Ludmila B Kriöek >ermält, welche, die erste, in Böhmen ein