Seite - 308 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Seidl-Sina, Band 34

SimbscheN) Eugen 308 Karl t. k. Feldmarschall'Lieutenllnt (daneben das Facsimile seines Namenszuges: l'oi-ä. Limwobsn. I'HI^.) I 2. Inhaber des k. k. Linien «Infanterie «Regiments Nr. 57. I Nach einer Photogr. vonK. Katzler lith. Gedr. be Ios. Stoufs (Wien. Halbfol).) — 2. Eugen Freiherr von Simbschen (geb. 23. Nov. 1816). Sohn des k. k. Oberst und Maria Theresien. Ritters Joseph Freiherrn von S. trat in die kaiserliche Armee, war im Jahre 1843 Escadrons > Commandant und wohnte als solcher am lU. November 1848 dem Treffen bei Zriedau und der Cernirung der Festung Essegg unier Commando des Feldzeugmeister Grafen Nugent bei; am 9. April 1849 stand er im Tressen bei Waizen, in welchem er mit seiner Escadron gegen das Feuer von fünf feindlichen Bat« terien erfolgreich Stand hielt und den Ruck' zug unserer Infanterie deckte. Im Auftrage des Generals Fürsten Iab lonowsk i führte er ein Streifcommando längs oer ganzen Auf ftellung der Insurgenten»Armee und brannte am 15. April bei Uj'Bänya angesichts des Feindes die über die Gran führende Brücke ab, wodurch die Verbindung der Insurgenten mit dem jenseitigen Ufer aufgehoben wurde. Nun kämpfte er in der Schlacht bei Nagy. Szalo (l9. April 1843), ferner in den Gefech ten bei Aszod und auf der Insel Schütt (am 20 und 2l. Juni) unter dem Befehl seines eigenen Oheims, des berühmten Reiter«Generals Freiherrn Kar l , wohnte der Eroberung von Raab (28. Juni) bei. bildete beim Abrücken die äußerste Spitze der Avant, Garde und nahm noch am Abend desselben Tages an der Verfolgung der Rebellen unter Commando des General.Majors von Bianchi Theil. In der Schlacht bei Komorn (2. Juli) befand sich Freiherr Eugen der kaiserlich russischen Armee.Division deS General'Lieu. tenants Paniu t in zugetheilt, wirkte mit seiner Escadron bei der Attaque der leichten Cavallerie-Brigade deS General.Major Kar l Freiherrn von Simbschen beim Angriffe des vierfach überlegenen Feindes auf der rechten Flanke mit. wobei seine Escadron eine goldene und sieben silberne Medaillen erkämpfte, focht wieder in der Schlacht bei Komorn, 1l. Juli 1849, und zuletzt in jener bei Szegedin. Freiherr von Eugen, gegenwärtig Chef der Familie, lebt seit Jahren als Oberst a. D. zu Linz in Ober« Oesterreich, seit 30. Juli 1870 mit FranzisKa verwitwete Freifrau von Oechsner geborenen von walthausen (geb. 14. März 18l3) ver. mält. — 3. Joseph Freiherr von S. s^iehe die besondere Biographie Seite 304). — 4. Joseph Anton Freiherr von S. ^siehe die besondere Biographie Seite 309). — 3. Jul ius Freiherr von Simbschen (geb. 18. October 1825). k. k. Oberstlieutenant in der Reserve, Sohn des Freiherrn Ferdi» nand sNr. 1), trat aus der Ingenieur» Akademie l844 als Lieutenant in das 4. UhlllneN'Negimt'nt Kaiser, und machte in diesem die Felozüge 1848 und 1849 in Italien und Ungarn mit, 1853 war er bereits Major im Uhlanen>RegiMl>nte Graf Civallart und ist seit 1863 aus der Activität. gegenwärtig Oberstlieutenant in der Reserve des 7. Uhla. nen-RegimenteS. In der Relation des Feld« marschall Grafen Raoeßky über den Feld. zug 1849 wi.rd der im Hauptquartiere des' selden commandirte Oberlieutenant Ju l i us Baron Simbschen wegen seiner guten Verwendung belobt. In der Schlacht bei Temesvär am 9. August wurde er, bereits Rittmeister, schwer verwundet: bei der Weg» nähme eincr Batterie vom Verbandplatze zurückkehrend, fand er seine Abtheilung nicht mehr. Er begab sich nun in die Suite des Feldzeugmeisters Baron Haynau und ritt bei anbrechender Dämmerung mit derselben gegen Temesvär. Irrthümlich wurde dieselbe aus der Festung so ernstlich beschossen, daß Freiherr Ju l i us sich antrug, allein in die Festung zu reiten, wo er den Entsatz antun» digte und im Jubel von den am Thore besindlichen Soldaten und Ofsicieren zum Festungs'Eommandanten getragen wurde. Am Schlüsse des Feldzuges erhielt Freiherr Ju l ius das Ritterkreuz des kaiserlich öster. reichischen Leopold.Ordens und den kaiserlich russischen WladimwOrden 4. Classe. 1859 erhielt Simbschen, damals Major bei Civallart'Uhlanen, die Allerhöchste Belobung wegen tapferer und umsichtiger Führung seiner Division in der Schlacht bei Solferino am 24. Juni selben Iahrrs. Seit 12. Mai 1833 ist Ju l ius Freiherr von Simbschen mit der Gräsin Leopoldine Vittrowsku vermalt, aus welcher Ehe vier Töchter stammen ^vergleiche die Stammtafel). — 6. Kar l Freiherr von Simbschen (gest. 1763) ist ein Sohn des Hofrathes Freiherrn von S. und der Vater des Feldzeugmeisters I oseph Anton S. Freiherr Kar l trat in die Dienste der kaiserlichen Armee und war be, reits zum Stabsofficier vorgerückt, als ihn