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SimdscheN) Joseph Anton 310 Silndschen, Joseph Anton
Hebung zum Feldzeugmeister, zum Präsi.
denten des allgemeinen Militar.Appel-
lationsgerichtes und als nach dem Wienei
Frieden duS Regiment Nr. 43, desse,
Inhaber er war, reducirt wurde, verlieh
ihm der Kaiser am 23. November 1809
düs eben erledigt gewordene Infanterie«
Regiment Vukassovich Nr. 48. In diesi
vieljährige Dienstzeit fallen die rühm
vollen Thaten des Generals, die zuletz'
in der Verleihung des höchsten militari
schen Ehrenzeichens, deS Maria There.
sieN'OrdenS, ihren anerkennenden Aus>
druck fanden. Zur Zeit deS AusbrucheS
der Revolutionskciege wurde S. General,
stabschef bei Feldzeugmeister DeVins
s^Bd. I I I , 273^>, der S. im Türkenkriege
kennen und seine Eignung zu einem so
wichtigen Posten, als es der war, zu dem
er ernannt worden, würdigen gelernt
hatte. So hatte S. schon in den Jahren
1778 und 1779. damals Hauptmann,
der Räumung der Schanzen bei Gieß>
hübl in Sachsen und der Affaire bei
Weißkirchen'in Schlesien unter Feldzeug'
meister Stei n beigewohnt; als Oberst'
lieutenant und Oberst des General'
Quartiermeister-stabes im Türkenkriege
gefochten; war bei der Belagerung und
Einnahme von Dubicza, Novi, Berbir
und Czettin gewesen, bei welch' letzterer
Festung er die Belagerungsarbeiten diri»
girte. dann in den Bataillen bei Begor»
stan am 9. August 1788 und bei Czettin
am 11. Juli 1790. Vom Jahre 1792
bis 1793 diente er als General'Quartier-
meister bei der Armee in Italien, wo der
Feind bei Dego, Savonna und Loano
geschlagen und die Verschanzungen in
der Riviöra di Ponente di Genova, zu
San Giacomo, Vaoo, Finale und Ma>
donna della neve unter seiner Führung
genommen wurden. Im Jahre 1796
wohnte er den Schlachten bei Wezlar Kirchheim. Friedberg, Limburg und Neu-
wied bei. vertheidigte neun Wochen hin»
durch Mainz, cominandirte drei Ausfalle,
schlug den Feind bei Wiesbaden, nahm
Dietz und Biligen ein. Im Jahre 1797
befehligte S. das Reservecorps der nieder-
ländischen Armeen und hatte mehrere
Gefechte mit dem Feinde bei Limburg.
Wiesbaden, Königstein zu bestehen und
deckte zuletzt Frankfurt a. M. vor feind-
licher Invasion und Plünderung. Im
Jahre 1799 commandjrte er bei der
Vorrückung zur Bataille von Liptingen
im Erkrankungsfalle des Feldzeugmeisters
Sztaray ein abgesondertes Corps,
rückte mit demselben bis Kehl am Rheine
vor, nachdem er vorher den Feind aus
Rothroeil, Offenburg. Freudenstadt und
Knieviß vertrieben hatte, ging dann mit
der Avantgarde der Armee deS Erzher«
zogs Kar l in die Schweiz, bei Stein
über den Rhein, wohnte den Scklachten
bei Winterthur, Adelsingen und Zürich
bei, vertheidigte im Herbst den Canton
Uri und die Teufelsbrücke, rückte aus
Graubündten nach Glarus vor. nahm
1300 Franzosen gefangen und bewirkte
zuletzt die Vereinigung mit der russischen
Armee deS Feldmarschalls Suwarow,
dessen Arriöregarde er beim Rückzüge
bildete. Im Jahre 1799, damals bereits
Feldmarschall.Lieutenant, fungirte er als
Inspector der deutschen Reichstruppen,
commandirte im folgenden Jahre ein
eigenes Corps, warf den Feind ' bei
Höchst. Sprenglingen im Spefsart. bei
GeroldShofen, Kloster Eberach und
Pommersfelden zurück, als derselbe mit
er französisch-bayerischen Armee unter
Augereau mit fünf Divisionen im Vor«
rücken begriffen war. Dann schlug er
»ie Division DucheSne bei Neukirchen
lin Brand und eine zweite bei Nürnberg,
wodurch die obere Pfalz gedeckt und die
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Seidl-Sina, Band 34
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Seidl-Sina
- Band
- 34
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1879
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 402
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon