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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Seidl-Sina, Band 34
Seite - 322 -
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Simonis Friedrich 322 Simony, Arthur, siehe: SimonH Oskar sin den Quellen S. 343, Nr. 2^ Timonyi, Ernst, siehe: Timony. Oskar sin den Quellen S. 343. Nr. 3^j Simons Friedrich l), Friedrich (Professor der Erdkunde an der Wiener Universität, geb. zu hrachow teinitz in Böhmen in den letzten Tagen deS Monats November 5813). Sohn mittelloser Wern, der überdieß den Vater in frühester Kindheit durch den Tod verlor. So kam S. zu Verwandten, bei denen er theils in Mähren, theils in Ungarn die ersten sieben Jahre seines Lebens zubrachte, bis sich ein Oheim mütterlicherseits des verwaisten Knaben annahm und für dessen weitere Ausbildung Sorge trug. Nach zurückgelegtem zwölftenIahre schickte ihn sein Pflegevater an das Gymnasium nach Nikolsburg, wo aber bei der ihm angeborenen vorherrschenden Liebe zur Natur die Schulgegenstände nur nebenbei betrieben, hingegen die reizenden Umge« bungen. wie die ob ihrer Trovfsteinbil» düngen sehenswerthe Duroldhöhle. und die Ruinen von Klentnih, Falkeristein. Staats u. s. w. um so eifriger besucht, und die benachbarten Polauerberge nach ihrer eigenthümlichen Flora durchforscht wurden. So entstand an Stelle der Scrip- turen aus dem Griechischen und Lateini- scben wohl ein Miniaturherbar, eine Pe- trefacten« und Schmetterlingssammlung. womit aber der geistliche Oheim nicht einverstanden war, und darum seinen Pflegling zu einem anderen, in Ungarn hausenden Oheim schickte, bei dem S. seinem eigentlichen Berufe entgegenge» führt werden sollte. Der ungarische Oheim lebte in Trentschin, und da S. die vierte Gymnasialclaffe beendet hatte, wurde er zum Pharmaceuten ausgebildet. Nach zurückgelegter Lehrzeit erhielt er in Znaim bei dem Apotheker Schaller eine Stelle alg Laborant, und versah die» selbe bis zu seinem 20. Lebensjahre. Unter dem Einflüsse seines in seinem Fache ungewöhnlich tüchtigen Brodherrn, erhielten die Neigungen aus der ersten Studentenzeit neue Nahrung und wesent« liche Förderung. I n Gemeinschaft mit demselben wurde nun Botanik und Chemie eifrig betrieben, bis sich S. zur Erlangung des Magistergrades in der Pharmacie im Jahre 4833 nach Wien begab. Dort erschloß sich dem 22jährigen Jünglinge eine neue Welt. und derEifer^ sich auszubilden, wuchs um so mächtiger, als sich ihm dort die reichlichsten Hilfs« mittet zu seinen naturwissenschaftlichen Studien darboten. Da er auf sich selbst angewiesen war, studirte er mit solchem Eifer, daß er in wenigen Monaten sich stark genug fühlte, seinen Lebensunterhalt durch Correpetitionen zu verdienen, die er seinen Collegen aus der Botanik, Chemie, Stöchiometrie und Krystallogra« phie ertheilte. Auf seinen Lebensgang entscheidend wirkte das Wohlwollen des als Naturforscher und Arzt berühmten Joseph Franz Freiherrn von Iacqu in sBd. X, S. 23). welcher, damals Pro- fefsor der Botanik und Chemie an der Wiener Universität, S. nach dem glänzend abgelegten Magister-Rigorosum ermun» terte, der Pharmacie zu entsagen, und ausschließlich dem Studium der Natur« Wissenschaften sich zuzuwenden. Da galt es aber znnächst die unterbrochenen Gym» nasialstudien fortzusetzen, wozu es nach neunjähriger Unterbrechung einer Aller- höchsten Genehmigung im Gnadenwege bedürfte. Iacquin 's empfehlende Ein« begleitung eines MajestatsgesucheS und eine längere Audienz bei dem den Mo« narchen damals vertretenden Erzherzog
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Seidl-Sina, Band 34
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Seidl-Sina
Band
34
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1879
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
402
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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