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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Seidl-Sina, Band 34
Seite - 324 -
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Simons Friedrich 324 Simons Friedrich zwei Sommer in der angedeuteten Rich- tung thätig gewesen, und hatte sich neben- bei durch das Studium geologischer und verwandter Werke für eingehende Unter» suchungen vorbereitet, und bracb nun, geistig und materiell ausgerüstet, wieder nach dem ihm bereits lieb gewordenen Haliftadt auf. Dort führte er nun in Gesellschaft Ioh. Wiener's von Karls« eiSfeld aus die damals noch sehr gefahr- volle Besteigung der Dachsteinspitze auS. Die Schilderung derselben veröffentlichte S. in der „Wiener Zeitung" ^1842. Nr. 268^. Dieser Ersteigung folgten nun Ausflüge nach verschiedenen Theilen des Dachsteingebirges, insbesondere nach dem Karlseisfelde, welches nach überemstim- menden Aussagen älterer Führer seil Jahren in einem steten Vorrücken sich befinden sollte. Bis zum Winter g. I . hatte S. bereits eine stattliche Reihe von Skizzen gezeichnet, unter denen namcnt» lich die Aufnahme des obengenannten (KlelscherS ^vergl. Hai dinge r's natur» wissenschaftliche Abhandlungen. Bd. H) ein besonderes Interesse dadurch gewinnt, daß aus derselben die gewaltigen Ver» änderungen, welche das Karlseisfeld seither durchgemacht hat, entnommen werden können. Um die Alpennatur auch im Winterkleide kennen zu lernen, unter« nahm er nun Hochgebirgswanderungen im Winter, deren eine unter dem Titel: „Drei Decembertage auf dem Dachstein- gebirge" inWitthaue r's „Wiener Zeit« schrift" 1843 in mehreren Nummern mit» getheilt, und noch aus dem Umstände be» sonders bemerkenswerth ist, daß die Schil» derung deS tief unter dem Gletscher sich hinziehenden EisgewölbeS zu Adolph Sti f ter 's Erzählung:'„Bergkrystall", in dessen „Bunte Steine" die Scenerie lieferte. Um die großartige Rundschau vom Dachsteingipfel auch Anderen zu er« möglichen, veranlaßte S. die Herstellung eines Steiges über die östliche Dachstein, wand und einer kleinen Unterstandshütte im Wildkahr in Antrag zu bringen, deren Ausführung auch durch Beitrage der Erzherzoge Ludwig , Franz Kar l , desFürsten Mettern ich. Baron Roth» schild u. A. ermöglicht, und' noch im September 1843 bewerkstelligt wurde. Die Eröffnung desselben, dann die Ueber» nachtungen S.'s auf den höchsten Spitzen des Dachsteins am l7. und 2t. Septem« ber mit einer Darstellung seiner daselbst gemachten Beobachtungen veröffentlichte S. gleichfalls in Wit thauer 's schon« erwähnter „Wiener Zeitschrift" im Jahr» gange 1844 unter dem Titel: „Zwei Sepiembernächte auf dem hohen Dach« steingipfel". Diese Unternehmungen, ver- bunden mit ihren Darstellungen, in denen ebenso die Schilderung der lanoschaft» lichen Scenen wie das Wissenschaft» liche Moment zur Geltung kamen, hatte den Namen S imon y bald in weiteren Kreisen bekannt gemacht, und bei mehre» ren hochstehenden Persönlichkeiten daS Interesse für den jungen und unterneh» menden Forscher geweckt. Insbesondere nahm sich' Erzherzog Ludwig desselben an. und förderte ihn du'rch eine Reihe von Jahren durch Mittel, die es ihm möglich machten, seine Untersuchungen fortsetzen zu können. Auch der Reicds- kanzler Fürst Mei tern ich fand Gefallen an dem freimüthigen geraden Wesen des jungen Mannes, der trotz Lederhose und Lodenjoppe in dessen Salon freien Zutritt hatte, und für dessen Alpentouren und damit verbundenen Forschungen der Fürst das größte Interesse zeigte. Den Winter 1843 auf 1844 verlebte S. aber- malS in Hallstadt, theils um die Erschei« nungen des alpinen Winters in deren ganzem Umfange aus eigener Anschauung
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Seidl-Sina, Band 34
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Seidl-Sina
Band
34
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1879
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
402
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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