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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Seidl-Sina, Band 34
Seite - 335 -
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Simonyi. Joseph 335 Simons Joseph taillon Infanterie, einer Compagnie Pion« niere und sechs Kanonen hielt er Stand, ja als der General Frehlich , die Ueber« macht des Feindes gewahrend, ihn abrief, erwiederte S., von seinem Obercomman- danten den Befehl zu haben, die Brücke zu halten, so lange es möglich ist. Und Simony i hielt sie, machte aber, wah> lend er gegen die anrückenden feindlichen Colonnen mit Löwenmuth sich vertbei< digte, alle Anstalten, die Brücke im letzten Augenblicke zu verbrennen. Als dieselbe dann schon von allen Seiten brannte, hielt S. mitten auf der brennenden Brücke noch Stand, die Feinde so lange abweh» rend, bis die ganze Brücke in einer Flamme stand und nicht mehr zu passtren war. Mit versengten Haaren erschien er vor seinem General, wies auf die bren» nende Brücke, die den Feind zurückhielt und der Arriöregarde unseres im Rück» zuge begriffenen Heeres es möglich machte, in Ordnung der Armee zu folgen» — Im Jahre 18l3 reihte S. Blatt an Blatt in seinen Lorbeerkranz; sein Regiment focht in der Schlacht bei Kulm, dann aber nahm er an der Verfolgung des geschlage- nen Feindes Theil. Da gewahrte er feindliche Truppen auf einer Anhöhe, welche mit Pferden nicht zu erreichen war. Oberstlieutenant S. — denn er war mittlerweile befördert worden — ließ nun seine Huszaren absitzen und die Höhe im Sturm nehmen. Ein Haupt- mann und 30 Mann wurden gefangen. — Am 17. September, als unsere Vorposten von der feindlichen Uebermacht bereits gegen Delitzsä) zurückgedrängt worden, »warf sich S. der zur Unterstützung auf- gestellt war, dem Feinde entgegen und denselben ganz zurück.— Am 9. October warf er bei Dohna in mehreren Attaquen die feindlichen Reiter'Abtheilungen und griff dann ein französisches Bataillon, das sich aus den Verschanzungen von Gießhübel zog und gegen die vordrän» genden Huszaren das Quarre formirt hatte, an allen vier Ecken an, durchbrach, sprengte es und nahm ihm seine Adler. Für diesen Sieg erhielt er vom russischen Kaiser den St. Georgs-Orden, und nun berichtet I oka i . „daß man ihm, dem dacnaligenOberstlieutenant, den russischen General Bagra t ion unterordnete". Für diese Fabel sollte Iokai , doch seine Beweise beibringen. — In der darauf fol» genden Schlacht bei Leipzig kämpfte S. wieder mit solcher Brauour, daß er zum Oberst und Commandanten seines Regi» ments befördert wurde. In der Schlacht war S. von der Kugel eines französischen Carabiniers mitten in dieBrust getroffen worden. Die Brieftasche hatte die Kugel aufgefangen und den Helden gerettet, 26 Blätter derselben waren von der Ku« gel zerrissen worden, das 27. war unver« letzt geblieben. Von dem Schlage der Kugel war S. wohl ohnmächtig gewor« den. aber alsbald wieder zu sich gekom- men. Im weiteren Verlaufe des Feld« zuges bestand er nock bei Fontaine« bleau am l7. Februar 1814 ein hitziges Gefecht, vertheidigte dann die bei Moret genommene Ausstellung und gab uoch einmal Zeugniß von einer nur ihm eige- nen Verwegenheit. Alle Versuche, die reißende Rhone mit leichter Cavallerie zu passiren, waren bisher'mißlungen. Da es aber für unsere Operationen wichtig erschien, auf das jenseitige Ufer zu über- setzen, so übernahm S. mit seinem Negi- mente das Wagniß. 43 seiner Neiter hatten in den Fluten ihr Grab gefun» den, aber mit den übrigen erschien er plötzlich auf der Rückzugslinie des Fein» deS, warf ihn vollends zurück, machte Beute und Gefangene und brachte die feindlichen Colonnen in Unordnung.
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Seidl-Sina, Band 34
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Seidl-Sina
Band
34
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1879
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
402
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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