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Simonyi. Ludwig 340 Simony, Oskar
zur Leitung der inneren Administration
und der mit dem Auslande geführten.
den Abschluß der Beiträge betreffenden
Verhandlungen zu finden seien; dieß ist
ein großei Irrthum, denn. wie ich schon
nwähnt habe, besitzen die in diesem Mini-
sterium<angeftellten Beamten die nöthigen
Eigenschaften, um es mit welchem Staate
immer aufnehmen zu können; in dieser
Hinsicht kann das Land völlig beruhigt
sein". Nach seinem Rücktritt aus dem
Ministerium stellie sich Freiherr von S.
wieder in den Reihen der Opposition ein
und war ei der einzige College Tisz a'S,
der gegen diesen nach seiner Rückkehr von
den Ausgleichsuerhandlungen im Februar
1877. weil er trotz Niederlegung semeS
Portefeuilles, dasselbe doch wieder an»
genommen, wahre Keulenschläge geführt.
Nicht nur, daß Freiherr von S. das Vor»
gehen Tisza'S in der Demissionsfrage
inennstitutionell nannte, er bezeichnete die
Demission geradezu als ein Manöver,
d2s die Krone und die Nation compro»
mittirt habe. Er nannte es eine Schmach
für Ungarn und unerhört, daß der con«
stitutionelle Minister eines Landes in den
Vorzimmern der parlamentarischen Par-
teien eines anderen Landes antichambrire.
Diese Stichproben der parlamentarischen
Beredsamkeit des Freiherrn werden ge«
nügen, die staatsmännische Bedeutenheit
desselben richtig zu stellen. Noch sei be»
merkt, daß der Baron eigentlich Mitglied
der Magnatentafel sei, es aber vorziehe,
im Abgeordnetenhaus zu sitzen und an
den Kämpfen desselben als einer der er«
bittertsten Fechter theilzunehmen, als sich
in den Fauteuils der Magnatentafel in
Ruhe zu wiegen und die Phantasmago«
r.en aufreibender Parteikämpfe an sich
in klarster Beleuchtung vorüberhuschen
zu lassen.
Allgemeine Zeitung ('Augsburg. Cotta, 40) l873. Nr. 64, S. 973. — Dieselbe
1877, Nr. 61 in der Pesther Correspondenz
ääo. 2?. Februar von L. — Die Presse
(Wiener polit. Blatt) 23. Jahrgang (l872).
Nr. 270: „Der Führer der ungarischen- Oft«
Position". — Der ungarischeReichstag
186l (Pest l861. C. Osterlann. 8°.). Bd. I,
S. 293. — Neue i l lustr ir te Zeitung.
Redigirt von Johannes Nordmann (Wien,
Zamarski, kl. Fol.) l873. Nr. ttt.
Porträte. 4) Holzschnitt, Gruppenbild.
Das Ministerium T isza. W enkheim, dar-
unter auch das Bildniß Ludwigs Freiherrn
von Simonyi . — 2) Lithographie im
„Floh" vom 23. Mai 1873, Nr. 21 , Grup.
penbild. Darunter auch Simonyi 's Bild.
niß. Auf der Umschrift des Medaillons heißt
er: Lr. Josef o. Simonyi , im Terte
heißt er.- Ernst S imony i , was beides un>
richtig ist, da sein Name Ludwig Baron
Simonyi ist.
Simonyi de Simon!) et Varsany,
Moriz, siehe: Simony. Oskar sin den
i Quellen, S. 343. Nr. 6).
Simony, Oskar (Mathematiker,
geb. in Wien am 23. April 1832).
Sohn desUniversitäts-ProfefsorS Fried»
rich Simony (s. d. S. 322). Die
Erziehung des SohneS leitete der Vater
mit besonderer Umsicht und Consequenz.
Schon von der eisten Kindheit an umgab
ihn der Vater — von der Ansicht aus»
gehend, daß die rege Phantasie des Kin.
des viel zweckmäßiger und bildender durch
Darstellungen aus dem Natur« und Men-
schenleben als durch bleierne Soldaten.
Trommel, Peitsche und ähnliches Spiel»
zeug beschäftigt werden könne — mit einer
stets wechselnden Gallerte von auf unver»
wüstliche Cartons geklebten, die verschie»
densten Ge^ enstände vor Augen bringen»
den Abbildungen, die überall auf Boden,
Tischen und Stühlen umherlagen, und
zu welchen die Mutter die unermüdliche
Interpretin bildete. I n seinem 3. Lebens«
jähre bekam er bereits Bleistift und Pin«
sel in die Hand, und bald war kein Blatt
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Seidl-Sina, Band 34
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Seidl-Sina
- Band
- 34
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1879
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 402
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon