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) Balthasar 348 Simunich^ Balthasar
lösung desselben. Anfangs September
1814 in gleicher Eigenschaft in das
St. Georger Grenz-Regiment eingetheilt.
Als dieses am Mai 1815 Marschocdr»
nach Italien u. z. nach Neapel erhielt,
blieb S. zm Führung und Verwaltung
aller Caffen und Geschäfte deS Regiments
alö überzähliger Hauptmann beim Negi
rnentsstabe zurück, und benutzte diese Zeit.
sich mit der militärischen und gesetzlichen
Gnlnd.Organisation der Militargrenze
ganz vertraut zu machen. Ende des
Jahres 1818 erfolgte seme Berufung als
Militär-Referent zum General > Com
mando in Agram, welchen Posten er am
1. Jänner 1819 antrat und durch drei.
zehn Jahre ununterbrochen unter drei
commandirenden Generalen Baron R a
divojovich, Graf Li l ienberg und
Baron Radochovich versah. I n der
Zwischenzeit rückte cr am 2j. Jänner
1828 zum Major im 2. Banater Grenz
Regimente vor und kam in gleicher Eigen-
schaft Mitte Mai 1829 zum 3. Waras-
diner>Kreuzer Grenz.Regiment, von wel-
cdeni er am 2l . November 1831 zum
Oberstlieutenant bei Großfürst Constan.
tin.InfaMerie Nr. 18 und in diesem am
17. April 1834 zum Obersten befördert
wurde. Noch am 17. Juni d. I . erfolgte
seine Uebersetzung als Oberst zum In-
fanterie Regimente Erzherzog Karl Fer-
dinand Nr. 31. Sechs Jahre comman-
dirte er dasselbe, da erfolgte am 12. Oc«
iober 1840 seine Beförderung zum Gene-
ral.Major, als welcher er zuerst eine
Brigade zu Agram und im Juni 1844
eine solcbe zu Wien erbielt. Im Februar
1848 zum Feldmarschall»Lieutenant er.
nannt, ging er als Divifionär nach Tar»
now, wo er energisch in den Tagen der
Bewegung für Aufrechthaltung der Ruhe
wirkte. Im October genannten Jahres
erhielt er Befehl, mit fünf galtzischen Bataillons, zwei Escadrons Cavallerie
und zwei ordinären Fußbatterien nach
Ungarn abzurücken, mit welcken er in
forcirten Märschen bis 28. October in
Kosztolna eintraf und die dort in einer
guten Stellung concentrirten 4000 No
tionalgarden und mehrere Tausend Mann
Landsturm mit drei Kanonen unter O r»
dody zerstreute, so daß der Rest Zuflucht
in der Festung Leopoldstadt suchen mußte.
Am 1. November besetzte er Tyrnau, das'
er aber, da die Vocrückung der Haupt«
armee. nicht wie erwartet worden, Statt
halte, wieder verließ und seinen Rückzug
nach Göomg ohne Verlust bewerkstelligte.
Am 16. December sollte endlich die all«
gemeine Vorrückung Statt finden. Mit
semem etwa fiebenchalbtausend Mann
starken, in zwei Brigaden getheilten
Corps warf nun S. den Feind über
Nadäs zurück, griff am 16. Tyrnau, welche
Stadt Guyon mit ansehnlichen Streit«
kräften besetzt hielt, an und erkämpfte
einen glänzenden Sieg, nachdem der
Kampf bis in die Nacht gedauert. Die
Stadt ward erstürmt. 100 Mann der
feindlichen Truppen getödtet. 7 Officiere
und 790 Mann gefangen, eine Fahne,
fünf Kanonen und drei MunitionSkarren
erbeutet. Nach der Einnahme Tyrnau'S
hatte Simunich dleAufgabe, den Land.
strich zwischen der Waag und dem weißen
Gebirge vom Feinde zu säubern, sich der
Waag.lledergange zu versichern und die
Festung Leopoldstadt zu unterwerfen. I n
seinem weiter unten zu erwähnenden
Memoir gibt S.. Seite 61 bis 81, Mit-
Heilungen über die Vorgänge seit der
Cernirung Komorn'S bis zu seiner Ent.
Hebung vom Commando des dritten
Armeecorps, welche ganz eigenthümliche
Streiflicher auf die damalige Krieg-
führung werfen, insbesondere aber gegen
die Maßnahmen Welden's und seine
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Seidl-Sina, Band 34
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Seidl-Sina
- Band
- 34
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1879
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 402
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon