Seite - 3 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Sinacher-Sonnenthal, Band 35
Bild der Seite - 3 -
Text der Seite - 3 -
Sind Sind
die Mutter, an welcher der Sohn mit
aller Zärtlichkeit hing. bereits seit zwei
Tagen begraben. Ueber sein Freundschafts
Verhältniß mit dem unglücklichen Dichter
Hölder l in , dessen Studiengenofse er
war und dem er öfter hilfreich beigefprun
gen. berichtet Christoph Th. Schwab
in der Biographie Hölderl in's, welche
dessen .Sämmtlichen Werken" (Stutt
gart 1846) vorausgeschickt ist und auch
das „Stuttgarter Morgenblatt" (4843.
Nr. 446) gedenkt dessen.
Raßmann Friedrich, Deutscher Dichkr-Nekro
log (Nordmann 1818. Happack), 8<>.), S 181.
— Goedeke (Karl), Grundriß zur Geschichte
der deutschen Dichtung. Aus ' den Quellen
(Hannover 1863. L. Ehlermann, 8v.) Po. I I I ,
S. 68. Nr. 38.
Sind, I . Baron von (Hippolog.
geb, in Mahren um das Jahr 1709,
gest. 1776). Ueber sein Leben sind höchst
ungenügende Nachrichten vorhanden.
Nachdem, waS uns S chrad er«Heri n g
in dem in den Quellen bezeichneten Werke
erzählen, scheint er als geborener öster-
reichischer Unterthan seine militärische
Laufbahn in der kaiserlichen Armee be-
gönnen zu haben, denn er kannte Böh«
men, Ungarn und auch Italien, wo er
sich mehrere Jahre aufgehalten hatte,
sehr genau. In den Jahren 1736 und
1737 scheint er in die Dienste des Cur-
fürsten von Coln. damals Clemens
August von Bayern, der zugleich Bi«
schof von Münster und Paderborn war.
gekommen zu sein, in welchen er bis zum
Obersten eineS Reiter«Regimentes und
obersten Stallmeister vorgerückt war.
Seine Obersten»Charge möchte wohl nur
ein Titel gewesen sein. Reitkunst und
Roßarzneikunde waren seine Hauptbe»
schäftigung. Als Schriftsteller und dann
durch ein Mittel gegen die Rotzkrankheit der Pferde machte er sich am meisten be»
kannt. Letzteres, ein Geheimmittel, wo«
von die Portion acht Gulden, für die
damaligen Zeiten ein hoher Preis, kostete,
war in den Niederlagen zu Frankfurt
a. M.. Straßburg und Leipzig zu haben?
machte damals viel Aufsehen und mußte
dem Erfinder ansehnliche Summen einge»
bracht haben, denn noch zehn Jahre nach
seinem Tode setzte seine Witwe den Ver-
kauf dieser Latwerge fort. Im Uebrigen
sind die Nachrichten über ihn und sein
Mittel widersprechend, während die Einen,
unter diesen Ioh. Chr. Polykarv Erp
leben, der mit S ind viel und näher
verkehrte und ihn ,den größten deutschen
Roßarzt" der damaligen Zeit nannte, ihn
erhoben, sind Andere, wie Kersting
und Robertson, gegentheiliger An«
ficht. Nach seinen im Druck erschienenen
Schriften zeigt es sich jedoch, daß er
ebenso gute praktische Kenntnisse als
Pferdearzt besaß, wie daß er ein tüchtiger
Pferdekenner und im Ganzen ein ganz
ausgezeichneter Hippolog war, dessen
Werke wiederholt, einzelne sogar mehr>
malS aufgelegt wurden. Sein Haupt-
werkt bleibt: „T/^.?-? <I
s? ci'nns
c?66 AT'
wovon
die erste Auflage zu Bonn im Jahre
1762 erschien. Dieselbe war ober voller
Druckfehler, die Tafeln dazu waren schlecht
ausgeführt und so bearbeitete S. eine
neue Auflage, welche zu Cöln in Quart
und mit Tafeln und in Nachdrücken in
Octav zuWien(1772) undBerlin (1773)
herauskam. Eine dritte, vom Autor durch«
gesehene und mit einem Register der
technischen Ausdrücke in der Reitkunst
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Sinacher-Sonnenthal, Band 35
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Sinacher-Sonnenthal
- Band
- 35
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1877
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 388
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon