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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Sinacher-Sonnenthal, Band 35
Seite - 37 -
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Sitte, Franz 37 Sitte, Fnniz Sitte, Franz (Architekt, geb. zu Weißkirchen in Böhmen, Bunzlauer Kreis 8. Juli l8i3). Der Jüngste unter 49 Geschwistern und mit der Familie Joseph's R. v. Fübrich sBd. V, S. verwandt. Mit acht Jahren verwaist, schien sein übergroßer Hang zu einigen alten Chroniken mit den illuminirten An- sichten von Jerusalem, Bethlehem u. s.w., und zu einer Kiste mit Krippenfiguren von der Hand von Führicb's Vater einen höheren Beruf anzuzeigen, und er wurde zum Schulmeister bestimmt, und zunächst bei einem solchen in Kost und Lebre gegeben. Hierauf kam er nack Rei- chenberg in die vierte Classe, um hierauf den dortigen Präpaiandencurs durch- zumachen. Hier aber machte er Bekannt- schaft mit zwei Baumeisterssöhnen, mit welchen er die Bauten besuchte, und fand daran so großes Gefallen, daß er nach vollendeter Lehrzeit seiner .eigenen Nei- gung folgte, und bei einem Baumeister, der eine gute Fachbildung in München genossen hatte, stch als Lehrling auf» nehmen ließ. Hier wurde er bald aus» schließlich in der Kanzlei verwendet, und nützte seine ganze freie Zeit zu Copien und Ausarbeitungen nach den Kupfern von S tua r t . Schinkel und Klenze, welche sein Lehrherr besaß. Mit diesen Arbeiten und dem Rest seines Erbes ging er nach vollendeter Lehrzeit nach Wien an die Akademie, und wurde auf Grund der mitgebrachten Zeichnungen vonDirec- tor Pietro Nobi le sBo. XX, S. 376) ausnahmsweise sogleich in die Architectur» Abtheilung aufgenommen, verließ die Akademie aber nach zwei Jahren trotz Erlangung eineS akademischen Preises und der Zustcherung eineS Stipendium«, weil an die Ertheilung desselben aus- drücklich die Bedingung geknüpft war, dem bisher mit Vorliebe gepflegten Studium der Münchener Schule und dem Hange nach Versuchen in der Go- thik zu entsagen. Er fand sogleich Auf. nähme im Atelier des Architekten Franz Lößl sBd. XV, S. 407). und ging nach einigen Jahren im Auftrage Friedrich Förster's Md. IV, S. 273) als Local- bauführer nach Brunn. Die Ersparnisse dieser Jahre reichten endlich hin, die gehegte Sehnsucht einer Reise nach Mün- chen zu befriedigen, wo eben die Bau« thatigkeit in höchster Blüthe si'and. Die Ludwigskirche. Bibliothek. Basilika und Walhalla waren gcrade in Bau. Die Residenz. Post. Glyptothek. Pinakothek, Aukirche, Allerheiligenkirche schon vollen» dei. Da gab es viel zu sehen, und der längere Aufenthalt wurde ausschließlich dem Studium gewidmet. Nach Wien zurückgekehrt, betheiligte er sich an der Bewegung der Wiener Künstler, welche bei Gelegenheit des Baues der Alllerchen. felderkirche dem Concurrenzwesea und der modernen Richtung Bahn brach. Beim Baue dieser Kirche trat er zunächst als Bauleiter unter G^org Mül le r . XIX, S. 376. Nr. 38) ein, und nach dessen früh erfolgtem Tode wurde ihm die technische und künstlerische Oder» leitung übertragen, und vollendete er diesen in der neuesten Kunstentwicklung merkwürdigen Bau nach dem nur flüchtig skizzirten Originalentwurf Mü l le r's mit eliener Selbstverlaugnung und feinst empfundenem Eingehen auf die künst- erische Denk« und Empsindungsweis«: Mül le r's so, daß sich die letzte Hoffnung desselben, welche er als Wunsch kurz vor einem Tod? niederschrieb, und womit er Franz Si t te als denjenigen bezeich, nete. dem er allein getrost sein Werk an« vertrauen könne, erfüllte. Mit Ausnahme der Sockelgestmse, die Mü l le r noch zeichnete, sind alle Detaillirungen. selbst
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Sinacher-Sonnenthal, Band 35
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Sinacher-Sonnenthal
Band
35
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1877
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
388
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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