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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Sinacher-Sonnenthal, Band 35
Seite - 43 -
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Seite - 43 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Sinacher-Sonnenthal, Band 35

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Christoph 43 Christoph bisherige leichtsinnige 3eben gab er auf und nun begann er mit allem Eifer das Studium der Rechte. Bald darauf verlor er die Mutter durch den Tod. Nun fand er bei Verwandten Aufnahme und als ein Anderer zu seinen Gunsten auf ein Canonicat verzichtete, gab S. das Rechtsstudium auf und begab sich in's Collegium für Missionen zum h. Vincenz de Paula nach Rom. Nach langer Vor» bereitung daselbst, wurde er. bereits 40 Jahre alt, Priester, kehrte dann heim, wo ihm der damalige Fürstbischof Franz Felix auS dem Hause Alberti die Ober« Intendanz von St. Maria Maggiore übergab. Im Jahre 1762 starb der Bischof Franz Felix. Das Capitel versammelte sich zur Neuwahl und hatte auf Zwei auS seiner Mitte: auf den Propst der Kathedrale Grafen Trapp, und auf den Erzdechant Peter Virgil Graf Thun Bedacht genommen. Da geschah denn das noch nicht Dagewesene. Aus30Scru« tinien ging weder der Eine, noch der An- dere mit Stimmenmehrheit hervor. So mußte sich denn das Capitel seines Wahl« rechts begeben und dasselbe ging auf den Papst über. Papst Clemens XVIII . , der wohl Christo p h aus der Zeit sei- nes Aufenthaltes in Rom kennen mochte, überraschte aber das Capitel dadurch, daß von ihm, an Stelle der von zwei demsel» ben ins Auge gefaßten Candidaten. ein ganz Anderer, nämlich Christoph Sizzo de Nor is , zum Bischof ernannt wurde. Christoph war damals nichts weniger als jung, er zählte bereit» 36 Jahre. Am 3. Juli 1763 war das päpstliche Breve mit Sizzo'S Ernen- nung angekommen, am 19. December d. I . nahm er von seiner fürstlichen Bi> jchofswürde feierlichen Besitz. l3 Jahre, von 1763—1776, versah Christoph sein oberhirtliches Amt in schwerer Zeit. .Es waren eben im Kaiserstaate unter an- deren Umänderungen die Steuerrefor- men eingetreten und diese auch im Trien. tinischen eingeführt worden. Darüber kam es zu Zusammenrottungen und Ün« ruhen, wobei sogar ein Menschenleben zum Opfer fiel. Und da der Bischof sick diesen Reformen gegenüber mehr ableh» nend als zustimmend verhalten hatte, so geschah es durch eigenthümliche Werket« tung der Umstände, daß ihm dieTödtung, deren oben gedacht worden, zur Last ge- legt wurde. Es wurden nun Commis« sionen entsendet, und eine derselben, ihm besonders feindlich gesinnt, faßte die An« gelegenheit zu seinem Nachtheile auf und Bischof Chr i s toph verlebte schwere Tage. Da ereignete es sich. daß, als im Jahre 1769 die Erzherzogin Mar ia Amalie mit dem spanischen Infanten Ferdinand vonBourbon. Herzog von Parma, vermalt wurde, und diese auf ihrer Reise nach Wien Mitte Juli in Trient eintraf, der Kaiser Joseph, der vom Conclave in Rom und seiner Steife in Italien zurückkehrte, sich in Trient de« fand. Der Bischof, der langst bei Hofe verdächtigt und übel angeschrieben war, konnte nicht leicht eine Audienz beim Kai- ser erlangen. Doch vcrhalf ihm daS Wohlwollendes mit dem Dienste betrau- ten Kammerherrn endlich dazu. lind in dieser Audienz schwor der Bischof dem Kai> ser. daß er an dem ganzen Vorgang, den er nun nach allen Einzelnheiten dem Mon» archcn erzählte, unschuldig sei, und es ge- lang ihm auch, den Kaiser zu überzeugen, der lhm huldvoll eine unparteiische Unter- suchung der ganzen Angelegenheit zusagte, woruuf dem so lange geängstigten Bi- schof die volle Versicherung der kaiserlichen Huld zu Theil wurde. Alle diese Vorfalle hat mit chronikalischer Genauigkeit ein Domherr von Trient. Sigisnumd Anton
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Sinacher-Sonnenthal, Band 35
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Sinacher-Sonnenthal
Band
35
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1877
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
388
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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