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unter 26 Mitbewerbern der erste Preis
von 200 Ducaten für seinen Plan des
dort erbauten Unterhaltungssaales. Nach
Berlin zurückgekehrt, zeichnete ihn die
dortige Bauakademie durch die silberne
Medaille aus, u. z. als ersten Ausländer,
dem solche Auszeichnung zu Theil wurde.
Im Herbst 1839 bis October 1860 be-
reiste er das ganze Frankreich, einenTheil
Englands, nackdem er früher Gelegen»
heit genommen. Italien und seine Kunst»
schätze kennen zu lernen. Dann kehrte er
in sein Vaterland zurück, betheiNgte sich
an der Concurrenz bei dem Baue des Aka>
demiepalasteS in Pesth. wo seinPlanden
Preis von 100 Ducaten erhielt. Als dann
später die Pläne des Berliner Hof-Bau»
Meisters Stü ler angenommen wurden,
führte Skalnitzky, als desscn Schüler,
den Bau zur größten Zufriedenheit deS
Bestellers und seines Meisters aus. Das
Debrecziner Theater ist gleichfalls sein
Werk. ebenso der Plan zur Wieder-Er-
bauung der Kleinen Kirche u. v. A. Im
Jahre 1864 wurde ihm am Ofener Io»
seph'Polytechnicum die Professur der
Kunst» und Wasferbaukunst anvertraut,
und diese Stelle bekleidet er noch, ohne
daß er aufgehört hätte, sich bei öffentlichen
und Privatbauten zu betheiligen.
HI»^?2i -or52äFe5ana.F^vN2F, d. i .
Das Ungarland und die große Welt (Pesth.
gr. 4".) 1866 Nr. 12: »8kHwit2i:? ^ntal«.
— I l l us t r i r te Zei tung (Leipzig, I . I .
Weber). 13. Jänner <866. Nr. 1l76.
Parträt. Holzschnitt von H (aus dem
Jahre 1866).
Ektzpski sprich: SkonpskH, Franz
l^Hauptmann der polnischen Nevolu«
üonsarmee 1363, geb. zu Muszyn im
Sandecer Kreise Galiziens. gefallen im
Gefechte bei Ciernia unweit ISdrzejow
am 22. September 1863). Nachdem er
den ersten Unterricht in seinem Geburts- orte, einem seiner Walkmühlen und seines
Leinwandhandels wegen bekannten städt«
chen, erlangt, kam er nach NeU'Sandec.
wo er die Normal» und Realschule be^
suchte. dann vollendete er seine Ausbil-
dung am technischen Institute in Krakau.
Da er von früher Jugend an große Nei-
gung für den Soldatensiand empfand,
trat er. nachdem er ein paar Jahre das
Krakauer technische Institut besucht, in
die kaiserliche Armee, u. z. in daS 20. In»
fanterie'Regiment Kronprinz von Preu«
ßen. Nach einigen Jahren rückte er zum
Wachtmeister vor. Im Jahre 186l. über
sein Ansuchen beurlaubt, nahm er eine
Anstellung in der Gemeinde»Kanzlei zu
Neu'Sandec an. Da riß ihn die polnische
Erhebung des Jahres 1863 aus seiner
friedlichen Beschäftigung und sofort schloß
er sich dem Ausstande an und trat in die
Reihen der Kampfer für PolensBefreiung.
Er diente zunächst als Wachtmeister in
der aufständischen Reiterei und da er bald
Proben seiner Umsicht und Tapferkeit ab»
legte, wurde er in kurzer Zeit Lieutenant.
Im elften Gefechte bei Przedborz, in den
letzten Tagen deS Juni 1863. als Z a b o-
rowski , Commandant einerAbtheilung,
dieselbe verließ, ohne Befehle für weiteres
Verhalten zurückzulassen, und die Com>
Mandanten der Truppe nicht wußten,
was sie beginnen sollten, drang Sk^p Ski,
der Erste mit seiner Compagnie, über die
unterhalb Pr^edbor; befindliche Brücke.
Dieß erregte den Muth der Uebrigen, die
ihm nun folgten. Er kämpfte im Anbe-
ginne in der Abtheilung Massakow s«
ki's und erbielt im Gefecht eine Kugel
in die Brust, welche aber auf e!n Medail-
lon der Mutter Gottes. daS er zu tragen
pflegte, prallte und ihn vor dem Tode
rettete. Vom Anpralle der Kugel ver«
lor er wohl auf Augenblicke den Athem
und brach zusammen. Als man ihn aber
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Sinacher-Sonnenthal, Band 35
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Sinacher-Sonnenthal
- Band
- 35
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1877
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 388
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon