Seite - 48 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Sinacher-Sonnenthal, Band 35
Bild der Seite - 48 -
Text der Seite - 48 -
Skaibek, Stamslaus Skarbek. Stanislaus
m das nächste Haus getragen, kam er
bald wieder zu sich; jedoch war der Stoß
nicht ganz ohne Folgen geblieben. Nach
beendetem Gefechte kehrte er zur Erho
lung in'S Elternhaus zu Kainieniec im
Sandecer Kreise zurück. Aber nicht lange
ließ es ihn da, es drängte ihn mit aller
Macht zurück in den Kampf. Und nun
kämpfte er in 13 Gefechten', bei Rudnik,
Biata, Warzyn u. s. w., unter dem belieb«
ten Anführer C h mie l i i is ki. mit dem
gemeinschaftlich er eine ganze Abtheilung
organisirt hatte, worauf er noch im August
d. I . Captän wurde. Im Gefechte bei
Ciernia wurde er im Augenblicke, als er
eden die Befehle des Abtheilungs>Com°
Mandanten entgegennahm, von einer
feindlichen Kugel in den Kopf getroffen
und stürzte todt nieder.
d. i. Andenken für polnische Familien. Anhang
(Krakau 1868. Druck der Zeitung „ 0 - ^ " ,
8o.) 2. 37 ^es ist dieß der Anhang zu B.
Bole stawita's „^luiarka. ^ roäsin
-^Lt^nia rolcu <863 i t8«4, d. i. Namensliste
der gefallenen und gemordeten Opfrr deS
Aufstandes in den Jahren 1863 und l864
(Lemberg l86Z, so.) S. 73.
Skarbek, StaniSlaus Graf (H um a.
nist, geb. zuObertyn im Jahre 1778.
gest. zu Lemberg 27. October 1848).
Entstammt einer alten polnischen Adelü.
familie. dem Wappengeschlecht der A b«
dank (Habdank), von dem schon im elf»
ten Jahrhundert ein M ichae l S t a r bek
(gest. zu Krakau im Jahre 110l) urkund.
lich aufgeführt wird svergl. die Quellens
Des Grafen StaniSlauS Großvater
war zweimal verheirathet. Die erste
Gattin brachte ihm eine Mitgift von
lOO Dörfern, die zweite den ganzen Ja»
nower Schlüssel, womit ein ganzer Com-
plex von Besitzungen bezeichnet wird, in der Nahe von Tr^bowla, dessen Flächen«
Inhalt über 600.000 Morgen betrug.
Des Stan is laus Vater, Graf I o-
hann. war wenig auf Erhaltung eines
so großen Grundbesitzes bedacht, da er
mehrere Dörser in den Karten verspielte.
Seine Mutter Therese war eine ge>
borene B i els ka. S tan iS laus kam
zum Unterricht indaS Piaristen-Collegium
zu Zloczow, verlor aber in noch jungen
Jahren seine Eltern, worauf er zugleich mit
seinem BruderIg na z um 1793 bei seiner
Tante Ju l ie geborenen RzewuSka
in Burstin wohnte. Als die Tante starb,
verschrieb sie ihrem Neffen StaniSlaus
ihr ganzes mckt unbedeutendes Ver>
mögen. Bald darauf verheirathete sich der
Graf mit Sophie geborenen Gräsin
Iab lonowSka, vou der er sich aber
später scheiden ließ. Die Grafin ver»
mälte sich dann mit dem bekannten pol-
liischen Lustspieldickter Alexander Graf
Fredro »Bd. IV, S. 347^. Graf
StaniSlauS lebte nun. obgleich er be>
reitS ein ungemein großes Vermögen be»
saß, in einfachster, ja, man sagt nicht zu
viel, dürftigster Weise, so daß er allge»
mein verlacht und geradezu für einen
Geizhals gehalten wurde. Dabei aber
forderte er die öffentliche Meinung, die
sich bei seinen Standesgenossen in einer
an Verachtung streifendenGeringschahung
kundgab, insbesondere dadurch heraus,
daß er viele Güter, die büi der Verschwel!«
düng des polnischen Adels oft genug un-
ter den Hammer kamen, und dann ob
Mangel an Käufern nicht selten unter
ihrem wahren Werthe hintangegeben
wurden, käuflich an sich brachte und so
ein Vermögen aufhäufte. von dessen
Ertragnissen er kaum oaS für sich benö«
thigte, was dem einfachsten Privatmanne
unentbehrlich gewesen wäre. Hingegen
beschäftigte ihn seit Jahren nur T in
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Sinacher-Sonnenthal, Band 35
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Sinacher-Sonnenthal
- Band
- 35
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1877
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 388
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon