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8koda, Joseph 69 äkoda. Joseph
des Zustandes 'deS Herzens" sN. F.,
thologischer und diagnostischerBeziehung,
gemeinschaftlich mit Dr. Kolletschka
sBd. XlX^j, und in den Sitzung s»
berichten: „Ueber die von Dr. Sem-
mel weiß entdeckte wahre Ursache der
in der Wiener Gebaranstalt ungewöhn-
lich häufig vorkommenden Erkrankinigen
der Wöchnerinen und des Mittels zur
Verminderung dieser Erkrankungen bis
auf die gewöhnliche Zahl" ^849, Octo-
ber-Heft^; — „Ueber die Bewegungen
des Herzens bei einem Kinde, dem das
Brustbein fehlte" ^!830, Februar-Heft);
— „Ueber die Erscheinungen, aus denen
sich die Verwachsung des Herzens mit
dem Herzbeutel am lebenden Menschen
erkennen laßt" ^Bd. VII , S. 433 und
784^; — „Gesä'ichtä einer durch meh»
rere Monate anhaltenden Katalepfis"
^Bd.IX)S. 3l3^; — „UrberdieFunction
der Vorkammern des Herzens und über
den Einfluß der Contractionskraft der
Junge und der Respirationsbewegung
auf die Blutcirculation" ^Band IX,
S. 788^.— „Referat über denInhalt der
Berichte, welche über den Kretinismus
in der österreichisä-en Monarchie einge«
langt sind". Die vorbenannten AbHand'
lungen der Sitzungsberichte sind auch in
Sonderabdrücken ausgegeben worden
und fast alle vergriffen. Im Jahre 1846
hatte 8 koda , am 13. October von dem
damaligen Vice.Director Dr. Edler von
Wel l feierlichst inaugurirt, mit einer
Festrede in lateinischer Sprache seine
Lehrthätigkeit an der Wiener Hochschule
begonnen. Ende December 1870 hatte
er — damals bereits 63 Jahre ali —
seines Alters wegen den Entschluß ge-
faßt, sich von der Lehrthatigkeit zurück»
zuziehen und sich für den Rest seines
Lebens Nuhe zu gönnen. Er trat nun auch in den Ruhestand über und wurde
bei dieser Gelegenheit, nachdem er schon
im Jahre 1861 den Orden der eisernen
Krone 3. Classe und dann den Hofraths«
titel erhalten hatte, mit dem Comthur«
kreuze des Franz Ioseph-Ordens ausge«
zeichnet. Sein Rückcritt in den Ruhe-
stand bot überdieß Anlaß zu Huldigun-
gen, die dem Manne der Wissenschaft
von allen Seiten dargebracht wurden.
Die Studirenden der Medicin ließen den
Gelehrten Porträtiren und darauf wurde
sein Bildniß in feierlicher Weise in seinem
Hörsaale aufgehängt. Auch wurde am
14. März ein feierlicher Fackelzug veran-
staltet, von dessen Kosten der Ueberschuß
dem StudenteN'KrankVnverein und dem
medicinischen Unterstützungsverein zuge-
führt wurde. Diesem letzteren hatte
skoda selbst die Einkünfte der letzten
Auflage seines Werkes über Auscultation
und Percussion zugewendet. Wenngleich
längere Zeit hindurch S. mit Widersachern
zu kämpfen hatte und ob seiner damals
für excentrisch gehaltenen Anschauungen
über Medicin von seinen Collegen und
Vorgesetzten anfangs fast mehr bemit-
leidet als anerkannt wurde, so hatte sich
doch bald die Meinung geändert und
war das Mitleid in — Neid und Miß»
gunst und endlich in — Bewunderung
und Anerkennung umgeschlagen. Diese
letzteren sprachen sich in verschiedenen
Kundgebungen wissenschaftlicher Corpo-
rationen aus. So erwählte die kaiser»
liche Akademie der Wissenschaften S. im
Jahre 1848 zu ihrem Mitgliede mathe-
matisch - naturwissenschaftlicher Classe,
welcher Wahl am 17. Juli g. I . die
kaiserliche Ernennung folgte, die Leopold»
Karolingische Akademie, welche ihn unter
dem Namen „Maior" zu ihrem Mit-
glied wählte, und dann schickten zahl»
reiche Verein? und gelehrte Akademien,
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Sinacher-Sonnenthal, Band 35
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Sinacher-Sonnenthal
- Band
- 35
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1877
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 388
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon