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Franz 102 ) Franz
hatte und haben wird. Er fĂĽhrte sein
Orchester mit Präcision und Energie,
welche letztere ihm in Verbindung mit den
damals in Prag herrschenden musikali-
schen Verhältnissen, die ihm nicht zusag>
ten, manchen Feind machte. Als Com
positeur war er vielseitig. Die dramatische
Komposition mochte ihm zunächst zusagen
und seine Stellung als Capellmeister eines
Theaters mag ihn wohl auch dahin ge
leitet haben; nach ihm entwickelte sich die
sogenannte goldene Periode der Prager
Oper. Als Lieder-Componist war er un
bedingt am glĂĽcklichsten. Mehrere Ge
sangsnummern seines „vratöni^" ^
deS „l^äiovaska" sind in den Volks
mund ĂĽbergegangen, in dem sie sich wohl
auch erhalten werden; er verstand es im
Melodiösen so richtig, den volksthümlichen
Charakter zu erfassen, daĂź man ihn
x«V5^c»^3V, „den öechischen Compo»
nisten", nannte. UeberdicĂź schrieb S.
auch Einiges fĂĽr die Kirche und mehrere
Iustrumental'Compositionen, in welchen
Werken eine tüchtige Schule und geläa»
terter musikalischer Geschmack sich kund.
geben.
Compositionen des Franz 8kroup.
(So weit es mir möglich war. die Titel
derselben aufzufinden.)
I. Kirchenmusik, kl»s üo D-mott 2 i2tiuLk>?ni
i LS5k)'in tsxtstk pro «t^l-^ 1i!a,8^ ävu
Kou5io i. t. 6., d. i. Messe in H-na//, mit
lateinischein und äechischem Texte, für vier
Stimmen, zwei Violinen, Viola, zwei Oboen,
zwei Trompeten, Pauken und Orgel. Og. 7
(Prag. I . Hoffmann). — Messe in <7-mott
(ebd.), dann mehrere Qffertorien und Gra-
duale.
II. Wpern. Diäten ik, d. i. Der Rastel-
binder. Tert von Chmelensky (1825). —
DerPrinz und dieSchlange. Eine Feen.
Oper. Text von Ernst (1329), später mit
öechischem Texte von ChmelenSky. —
Oldr iok 2, N 0^622, d. i. Ulrich und
Beatrix. Text gleichfalls von Ch me l e ns ky (1828). In neuer Bearbeitung fĂĽr' die
deutsche Bühne von F. Ernst (l833). —
I'iäiovaoka, d. i. Das Prager Schu«
sterfest. Text von Cajetan Ty l (1834). —
I,idu.5in skat sk, d.i. Libufsa's Traum.
Text von Chmelensky (1835). — Die
Geisterbraut. Text von F. Ernst (1836).
— Di-adouiira,. Tert von Wenzel A.
Suoboda (1s45); nach einer Mittheilung
der „Allgemeinen Wiener Musik-Zeitung"
(1648, S. 4) hatte diese Oper ursprĂĽnglich
den Titel.- „Noltznii-k« geführt. — Der
Meergeuse" (4831), und im NachlaĂź be-
fand fich eine deutsche Oper: „Columbus".
Aus einer Oper: ȆsZtunr" erschien auch
seimr Zeit eine Lieder^omposition ini Stiche,
ob aber dieselbe je von S. vollendet worden,
ist nicht bekannt.
I I I . Aammer- und Instrumentalmusik. Co»
t i l lon und Galov. 0x. 8 (Prag). —
SechS Walzer und Coda. Oxus N>
(ebd,). — Ouvertüre zum Singspiel:
n?i6Iovai:kQ«. 0p. iL (ebd.). — Ouver»
ture zu Bell ini 's Oper-. „Das Castcll.
von Ursino" (ebd.). — Erste 2 Quatuor
in D-moii. 0^. 24 (Leipzig). — Quar.
tett in <?-mo?5. — Ein zweites in 6^«' ' .
— Ein drites in /''-<iui' (alle drei bei Hof-
mann in Prag). — Trio im leichten Styl,
fĂĽr Piano, Violin und Violoncell (bei Vetcr6
in Leipzig). — I'rio, xour ?ianoi., Ola,,-.
(ou Vio^.) et Volle. In Fs, 0i>. 27 (Prag).
— I 'r io, )ionr I'jimut'ol'ts, Viol. (ou I'I.) ot
Vcils. Öl,. 23 (Prag). — ^ r io lac. iu <F,
xour riano., Viol. (ou 1^1.) <zt Voilo. Oi>. 30
(Leipzig). — Fest < Mars ch. O9. 36.
IV. Fiedcr. «) Deutsche.- Vier Gesänge. Für
vier Männerstimmen. O >^. 2. 1. Heft (Prag).
— Drei Iioder: „Das Glücklein" — „An
den Schlaf" — „Hcimatsehnsuchl,". Oi>. 3
(Leipzig). — Mutterl iebe. 0p. 4 (ebd.).
— Wnnderlieder. Von Ed. V 0 g t. 0i». 5
(ebd.). — An den Abendster n. Für eine
Singstimme. mit Pianofortc und Horn (oder
Vclle.). 0v. 6 (ebd.). — An die Natur.
Lied fĂĽr eine Singstimme, mit Pianoforte
und Belle- (oder Horn). 0?. 12 (Mainz). —
Drei Gedichte, von I. N. Vogl : „Theil-
nahme" — „Das Veilchen" — „Sendung".
0x. 43 (Leipzig). — Neuntes Wander»
lied 0 urch's Lautert^hal („LiebeS Thal,
warum so stille?"). Lied fĂĽr eine Singstimme,
mit Pianos, und Horn (oder Vclle.). Ox. 15
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Sinacher-Sonnenthal, Band 35
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Sinacher-Sonnenthal
- Band
- 35
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1877
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 388
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon