Seite - 262 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Sinacher-Sonnenthal, Band 35

Somaini 262 Somaini vornehmlich wissenschaftlichen Arbeiten der Akademiker (Krakau 1811. 632 S. gr. 8".), im Druck erschien. So ist denn Sol tykowicz der erste Schriftsteller, welcher in polnischer Sprache die Biblio« graphie eingehend behandelte. Das um» fassende Werk ist demnach in mancher Hinsicht literarisch wichtig, wenngleich bei der Neuheit deS Gegenstandes man cberlei Uebelstände in der Behandlung desselben sich kundgeben, welche vor> nehmlich die systematische Gintheilung deS Stoffes betreffen. ") d. i. Geschichte der polnischen Literatur in Umrissen (Warschau 4845. Sennewald, gr. 8°.)Bd. I I I , S. 417. — d. i. Polnische Literatur im historisch-kriti' fchen Umriß (Krakau 1868, Himmelblau, gr. 5".) Bd. I I , S. 54 und 80. Solches, Gerson siehe: Loltesz. Johann sS. 238, Quelle 2). Somllini, Franz (Bi ldhauer, geb. in einem Dorfe am See Lugano in der Lombardie gegen daS Ende des 18. Jahr« Hunderts, gest. zu Mai land 13. August 1833). Da er frühzeitig Talent für die Kunst zeigte und anfänglich im Hause in den Elementen des Zeichnens unterrichtet wurde, kam er als Jüngling an die k. k. Kunst.Ukademie der Brera in Mailand, um an derselben die Bildhauerei zu erler» nen. Unter Paccett i 's unmittelbarer Leitung, welcher damals die Professur der Bildhauerkunst bekleidete, bildete sich S. auS und im Jahre 1822 erhielt er den ersten Preis aus der Bildhauerkunst. Das war nur eine Aufmunterung zu weiterem Schaffen und Sichvervollkomm« nen. Die nächsten Arbeiten, die aus deS jungen Künstlers Meißel hervorgingen, waren vier halblebensgroße Karyatiden für die Pfarrkirche in Abbialegraffo. ein Basrelief, darstellend den Genius der Natur; ferner eine Porträtbüste, beides für ein Monument, das die Schüler deS Lyceums S. Alessandro ihrem verewig» ten Lehrer, dem Padre Raccagni , er» richten ließen. Zwei im Jahre 1824 auS- gestellte, für die Pfarrkirche in Nembro in derProvinzBergamo ausgeführte Engel, welche durch ihre Lieblichkeit und höchst sorgfältige Behandlung die Blicke Aller fesselten, richteten die Aufmerksamkeit in weiteren Kreisen auf den jungen Kunst» ler und die Bestellungen kamen von allen Seiten. Damals vollendete er auch ein kleines Basrelief, darstellend „Nie uäter» liche Riebe", welches zum Andenken an den Oberst Morsin auf dem St. Gregorius- Friedhofe in Mailand aufgestellt wurde. Ein anderes, „NieSllhnezlielie" vorstellend, eine Gruppe mit halblebensgroßen Figu« ren, kam nach Prag in Böhmen. Im Jahre 1828 stellte S. zwei Basreliefs, beide mit Figuren in halber Lebensgröße, auS; eines stellte „Nie Nlntter, wie 5ie die Grziehnng ihrer Söhne leitet", das andere „Angelika und Medurn" dar. Besonders die beiden letztgenannten Gestalten zeichneten sich durch die Musterhaftigkeit in der Ausführung aus. Durch das Ableben des Bildhauers Acqui sti von Bologna wurden die Arbeiten an dem berühmten äeiis. xaos in Mailand unterbro» chen und insbesondere das große BaS» relief, welches den „(Kongress in Prag" dar- stellt, war ein Torso geblieben. Da er« hielt Somain i den ehrenvollen Auf» trag. daS von dem Verstorbenen begon» nene Werk zu vollenden, welchem er sich auch mit glänzendem Erfolge unter- zogen hatte. Im Jahre 1829 hatte S. drei Basreliefs ausgestellt, auf dem einen sah man „Allran, hingeworfen nur der Arche", das zweite zeigte die „Segnung der