Seite - 270 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Sinacher-Sonnenthal, Band 35

Somerau-Keeckh 270 Somerau-Zeeckh bischof sein zweites Residenzschloß in Kremsier für die Zwecke des öfterreichi schen Reichstages einrichten ließ', der darin vom 22. November bis zum 7. März tagte. Am 2. December fand in dem Lehnsaaleder fürsterzbischöftichen Refiden> der weltgeschichtliche Act der Thronent sagung des Kaisers Ferdinand I. und Thronbesteigung Franz Joseph I, Statt. Als später Kaiser Franz I o. seph aus Olmütz schied, schenkte er dem Fürst-Erzbisckof sein Bild und verlieh ihm das Großkreuz des St. Stephans-Or- dens, begleitet mit einem sehr schmeichel- haften Handbillete. Im September 1850 wurde Mar imi l ian Joseph vom Papste zum Cardinal ernannt. Am 23. October 1830 empfing der neue Car- dinal das Barett aus der Hand Seiner Majestät des Kaisers in der Hoftapelle zu Wien. Obgleich der Erzbischof über 80 Jahre zählte, wurde seine geistige Kraft und Thätigkeit doch von den Ein- flüssen des hohen Alters so wenig berührt, daß er im Juni 4849 der Versammlung vaterländischer Bischöfe in Wien bei- wohnte und sich lebhaft an allen Be- rathungen der Synode betheiligte. Im August desselben Jahres unterzeichnete er auf Grund seines Diöcesan-Bezirkes in Preußisch - Schlesien das Memorandum der Bischöfe in Betreff der durch die Ver» faffung vom 3. December 1848 festge- setzten Verhältnisse zwischen Staat und Kirche. I n der letzten Zeit kränkelte der Fürst untz am 31, März Abends um 63/4 Uhr, im Alter von 84 Jahren, er- losch sein reiches, werkthätiges Leben. Virtute o!.2,r6LQunt! war Maximilian Josephs Wahlspruch, den er auch auf der Inthronisationsmünze über die Em« bleme seiner geistlichen nnd weltlichen Würden gesetzt hat. Er spiegelt die Größe, Milde und Demuth seiner Gesinnungen am richtigsten ab. Der Leichnam des Verblichenen wurde einbalsamirt. Am 3. April, Morgens 9 Uhr, fand die Leichen- feier Statt, zu welcher Cardinal Fried- rich Fürst Schwarzenberg aus Prag sich eingefunden hatte, sodann wurde die von dem Pontifikanten eingesegnete Leiche nach Kremsier überführt und am 8. April Früh um 9 Uhr aus dem Krem« sierer Schlosse in die Collegiatkirche über« tragen und in der Taufcapelle beigesetzt. Unckhrechtsberg (Eduard von), Trauerrede auf den Tod des hochwürdigen Herrn Car. dinals und Fürst» Erzbischofs von Olmütz M. I . Freiherrn von Somerau'Beeckh. (Olmütz 1853, 8o.). — Z ibussa. Jahrbuch für, 1852. Herausg. von Paul Alois Klar (Prag, Taschenb..i2<>.) S. 265: „Das vöh» mische Lehensfürstenthum Olmütz und dessen erz bischöflich er Lehenhof unter Max. Ios. Freiherrn von Somerau-Beeckh. Von P. A. Klar. — Oesterreichischer Volks« freund (Wiener polit. Parteiblatt) Jahrg. <833. Nr. 29.- „Biographische Skizze". — Der österreichischeVolksbote (Wien, kl. Fol.) V. Jahrg. (l833), Nr. 77 : „Man- milian Joseph, Erzbischof von Olmüh". — Meyer ( I . ) Das große Conversations'Leri« kon für die gebildeten Stände (Hildburg« hausen. Bibliogr. Institut, gr. 8«.) Sup. plement-Band V, S. 818. — Katholische Blätter aus Tirol. Redigirt von M. Hu» ber (Innsbruck. Wagner. 8».) Jahrg. 1853, Bd. I, Nr. 4, S. 94 und Nr. 15. S. 359, in den „Kirchlichen Mittheilungen aus Olmütz". — Tagesbote aus Mähren (Brünner Lo» calblatt) 1868. Nr. 204. im Feuilleton: „Ein Ergbischof, der auch rechnen kann". M n höchst belehrender Beitrag zur Geschichte der Kirchenrechnungen und zur Charakteristik des gegenwärtigen Eczbischofv von Olmütz Land» grasen von Fürstenberg. Vorher schon ge» druckt im „Neuen Wiener Localblatt" 1868, Nr. 24N.) — Moraoia (Brünner Zeitschrift, 40.) 1840. Nr. 72. 73. 97. 98; 1841. Nr. 7, 8; 18i3. S. 409. und 1844. Nr. 3. S. 77. — Wolny. Kirchliche Topographie Mäh. rens. Erste Abtheilung, Bd. I, S. 116 bis 119. — Oesterreichische militärische Zeitschrift, herausg. von M. Streff leur (Wien. gr, 8».) Vl. Jahrg. (l86ö), Bd. I,