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Sommariva, Hannibal 274 Sommariva, Hannibal
mandanteu in Pesth und Truppen>Iw
spector in Ungarn ernannt. Im Jahre
4813 sammelte sich unter seinem Befehle
die Armec von Ilmer»Oesterreich. Bei der
Ankunft des commandirenden General
Feldzeugmeisters Baron Hi l ler über-
nahm er das Commando einer Division:
behauptete oen wicktigen Paß über den
Loibl, gegen die überlegenen feindlichen
Angriffe, nabm Krainburg und sicherte
den Drau-Uebergang bei Hollenburg. —
Feldzeugmeister Baron Hi l le r übertrug
bei dem Flankenmarsche durch Tirol gegen
Verona das Kommando seines rechten
Armeestügels dem Feldmarschall-Lieute-
uant Marquis Sommar iva . Dieser
bezwang das Castell von Trient, drückte
die Feindö über Roveredo bis zur Chiusa
^nd behauptete die von ihm befestigte
Stellung von Leriavalle gegen die nach-
drücklichsten Angriffe, deren günstiger
Vriolg die österreichische Armee getrennt
uno selbe in den größten Nachtheil ue»
seltt haben würde. Er errichtete auf dem
Lago di Garda eine Flotille, welche bei
den weiteren Unlernehmungen wesentliche
Dienste listete und rückte bei dem Rück«
zuge des Feindes von der Etsch an den
Mmcio vor, in welcher Stellung er durch
kräftiges Zurückweisen der Ausfalle aus
der Festung Peschiera und aus dem
Brückenkopf von Mozambano zur
Veleitlung der feindlichen Entwürfe we<
sentlick mitwirkte. Der Einzug der Ver-
bündeten in Paris endigte auch den
Kamps in Italien. Am 24. April 1814
trat Feldmarschall»Lieutenant Marquis
Sommar iva in der ihm übertragenen
Eigenschaft eines bevollmächtigten kaiser»
lichen Commiffärs in Mailand ein, um
die Besitznahme jener Theile des König-
reiches Italien, die von österreichischen
Truppen nocb nicrr erobert waren, im
Namen der verbündeten Mächre zu bewerkstelligen. Mit Auszeichnung und
Jubel in Mailand empfangen, wußte er
durch sein umsichtiges, würdevolles Be°
nehmen die aufgeregten Gemüther zu be-
ruhigen, fest auf Ordnung zu halten und
so den allseitigen Erwartungen vollkom-
men zu entsprechen. Die ihm zugewiesene
Organisirung der österreichischen italieni-
schen Regimenter und andere höchst wich-
iige Aufträge waren die sprechendsten
Beweise des in ihn gesetzten unbe-
dingten Vertrauens. Im Jahre 1816
zum Stellvertreter eines commandirenden
Generalen von Oesterreich nach Wien
beordert, empsing Feldmarschall-Lieute-
nant Marquis Sommar iva den Or-
den der österreichischen eisernen Krone
erster Classe und die Würde eines gehei-
men Rathes. Im Jänner 1817 erfolgte
auch seine Beförderung zum Generalen
der Cavallerie und im Oetober 482N
seine Ernennung zum wirklichen comman»
direnden Generalen. Der im Jahre 1818
in Wien anwesende Kaiser Alexander
schmückte die Brust des verdienstvollen
Generalen mit dem Alexander»Newsky.
Orden. Im Februar 182!, wurde der
damals 70jährige Marquis zum Capitän
der k. k. Trabanten'Leibgarde und Hof«
burgwache ernannt. Die Mitbürger seiner
Vaterstadt Lodi, stolz auf den Helden,
der aus ihrer Mitte entsprossen, mit uner-
schütterlicher Treue dem Dienste des öster-
reichischen Kaiserhauses lebte, errichteten
ihm zu Ehren in demselben Jahre im
Rathssaale des Municipalhauses eine
Ehren'Inschrift. Ein Vermächtniß seiner
Tugenden zur gleichen Uebung und An-
eiferung für kommende Geschlechter. Mit
Eifer und Rüstigkeit versah Marquis
Sommar iva noch in dem letzten Jahre
seines Lebens seine Anstellung als - com«
mandirender General. Der durch Kriegs»
beschwerden abgehärtete Körper schien
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Sinacher-Sonnenthal, Band 35
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Sinacher-Sonnenthal
- Band
- 35
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1877
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 388
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon