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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Sinacher-Sonnenthal, Band 35
Seite - 280 -
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Sommaruga, Franz Ser. V. Em. 280 Sommar«^ Franz Ser. B. Em. öffentlichen Wohles an ihn stellten, und wo es galt, ein edles Streben für geisti« a.en Fortschritt, für wohlthatige oder sitt« liche Zwecke aufzumuntern, werkthatig zu fördern und gegen feindliche Einflüsse in Schutz ;u nehmen. Was er in diesem Sinne als Vorstand des Wiener Witwen- und Waisen-PensionS<Institutes. dem er, feit 1837dem Protector Fürsien Schwar- zenberg zur Seite stehend, mit Vor« liebe angehörte; waS er als Proteclors- Stelloertreter des Schutzvereines für ent< laffene Sträflinge, was er endlick für die Tberesianische Ritter.Akademie geleistet, an deren Leitung er als Stellvertreter des Curators vom Jahre 4834 bis zur Reorganistrung derselben im Jahre 1830 entscheidenden Antheil nahm: sei hier nur beispielsweise angedeutet; nur der auf» opfernden Hingebung sei besonders ge- dacht, mit der er wahrend der furchtbaren Epidemie, welche im Jahre 1837 die Räume deS TheresianumS zu entvölkern drohte, unter Leichen und Sterbenden furchtlos ausharrend, die Zagenden zu ermuntern, die Verzweifelnden zu neuer Hoffnung und Thätigkeit anzuregen und so durck Beispiel und Zuspruch die end- liche Besiegung des Uebels zu ermög» licken wußte. Am 7. April 1812 hatte sich S. mitTherese Tapp von Tappen« bürg vermalt, welche ihm in einer 47jäh- rigen Ehe, außer der in der Blüthe der Jahre verstorbenen Tochter 3 ouise, deren Andenken Lenau in seinem Gedichte: „AnLouise" verewigte, die Söhne F ranz und Leopold gebar. Die Nachkommen- schaft der letzteren ist aus der Stammtafel ersichtlich. Etwa ein Jahr vor feinem eigenen Ableben riß ihm (am 26. Sep- tember 1839) der Tod seine LebenSge- fährtin hinweg, und nachdem er in den Ruhestand übergetreten, genoß er den» selben nur mehr wenige Monate und starb zu Heiligenstadt bei Wien, wohin er sick zurückgezogen hatte, nach kurzer Krankheit. Als eines Beitrags zu seiner Charakteristik sei noch des Folgenden ge- dacht, was seinBiograph erzählt. Wenige Wochen vor dem Ausbrucke der kurz dauernden Krankheit, die feinem Tode voranging, hatte sich in einem kleinen Kreise von Freunden, die um ihn versam» melt waren. das Gespräch auf die Ge- fahren gewendet, von denen Oesterreich in jenem Augenblicke (1860) bedroht er» sckien. Es geschah hiebei der bitteren Ausfälle Erwähnung, durch welche hie und da auch wohlgesinnte Männer zu vermeintlich, gutem Zwecke die inneren Zustände deS Landes zu tadeln sich er- laubten, und es ward über die Zulässig« keit eines solchen Vorganges und über deffen Vereinbarkeit mit den Pflichten eineS Patrioten lebhaft gestritten. S. hörte schweigend, aber.mit gespannter Auf' merksamkeit zu, und diejenigen, welche seine Weise genauer kannten, bemerkten wohl, daß er ganz ungewöhnlich ergriffen war. Des anderen Tages übergab S. seiner Schwiegertochter Heuriet te geb. von Kl eyl e, welche den Greis pflegte, einige Zeilen in Bezug auf jeries Gespräch, dem auch sie zugehört hatte. — „Wenn ich" — so heißt et, darin — „über Man« cheS stumm bin, so geschieht eS nur, weil es mich im Innersten meines Gefühles verletzt, darüber zu sprechen. So gestern Abends. Schweigend kann ick daS Un- glück meines Vaterlandes ertragen — spottend nie. so lange noch ein Atom von Lebenskraft in mir ist. — Genug für Dick, die Du mich kennst." So dachte und denkr der wahre Patriot. Aus Andeu- rungen seines Biographen erhellet, daß S. Aufzeichnungen hinterließ. deren In- tereffe bei einem so langen und inhaltS- reichen Leben vorauszusetzen ist. Sonst
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Sinacher-Sonnenthal, Band 35
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Sinacher-Sonnenthal
Band
35
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1877
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
388
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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