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Sommaruga (Genealogie)
ist von seinen schriftstellerischen Arbeiten
nichts bekannt. Doch soll er für die
Wiener Jahrbücher der Literatur gear-
beitet haben. Wie bereits in der Bio-
graphie angedeutet worden, berief ihn
das Vertrauendes Monarchen auSnahms-
weise zu besonderen wichtigen Arbeiten.
Von solchen fand sich in seinem Hand«
schriftlichen Nachlasse das Concept einer
Denkschrift, welche er im Jahre l829
über Auftrag des Kaisers Franz I.
gearbeitet, und welche sein Gutachten
über ein damals vom Papste proponirtes
Concordat enthält. Mit der ihm eigen-
thümlichen Ruhe äußerte sich S., in dieser
Angelegenheit auf Iosephinischem Boden
stehend, wenn auch als treuer Sohn der
katholischen Kirche, dahin, daß die Vor»
schlage, welche Papst P ius VI I . im
Jahre 48l9 gemacht hatte, abzulehnen
wären, und befand er
sich in vielen Punc-
ten in völliger Uebereinstimmung mit
dem hierüber gleichfalls einvernommenen
Bischöfe von Leitmeritz.
Zur Er innerung an Aranz Freiherrn von
Sommaruga. k. k. wirkt, geheimen Rathe, ge-
wesenen I I . Präsidenren des Obersten Ge.
richts» und Cassationsdufes (Wien o. I .
s1860). Gerold's Sohn. 14 S.. 8".). ^Ver>
fasser dieses warm geschriebenen Nachrufes
ist Präsident Franz Freiherr von Rizy, des'
sen Lebensskizze dieses Lerikon im XXVl. Bd.,
S. 203 enthält.1 — Wiener Zeitung vom
22. November 1860. Nr. 274. S. 4642-
„Franz Freiherr von Bommaruga". — Frei»
herrnstands<Diplom ääo. 20. Mai
1838.
Porträt. Dasselbe in Holzschnitt, zugleich
mit Hye. FeuchterSleoen, Kudler und
Bach auf Einem Blatte, im Werke.' „Das
Jahr 1848. Geschichte der Wiener Revo-
lution, l . Band von Reschauer, 2. Band
von Sm ets (Wien 1872, Waldheim. 40).
auf S. 11 deS 1. Bandes.
Zur Genealogie der Freiherren van Sommaruga.
Die Sommaruga sind ein altes, aus der
Lombardei stammendes Adelsgeschlecht, wo,
von ein Zweig, welcher als Wappen in Blau
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ein weißes Einhorn zwiscken zwei weißen Säu<
len führt, noch heute in Samarate begütert
ist. Francesco Sommaruga kam als
verarmter Edelmann zu Anbeginn des ls. Jahr-
hunderts nach Wien, vermalte sich am 31. Jän-
ner 1723 zu Mödling mit Anna Valljarina
hünig. Tockter deS Jacob Honig des In«
neren Ratds und Senior des l. f. Marktes
Mödling. und starb zu Wien am l3. August
1746 im Alter von 36 Jahren. Er hatte
eine zahlreiche Nachkommenschaft, welche er
aber zum Theile überlebte. Von seinen
Söhnen hatten nur zwei Nachkommen,
und zwar: 1. Eugen Ignaz Adam
(geb. zu Wien 16. Juli 1728). Dieser ver<
ehelichte sich ebenda am 17. October 1733
mit Theresia von H^erich, des Haupt- und
Rothenthurm - Wassermautbamts . Obereinneh»
mer Domin icus von Hederich Tochter.
Seine beioen Kinder Kathar ina und Tho»
mas scheinen kurz nach dem Vater gestorben zu
sein. Eugen warFelomedicusundDoctorder
freien Künste, der Philosophie und der Medicin.
— 2. GmanuelIgnaz Franz (geb. zu Wien
am 1. August 1734) trat im Jahre 1751 in
Hofdienste bei dem Unioersal'Cameral-Zahl'
amt, wo er spater Controlor-, schließlich Zahl«
meister wurde und durch regen Diensteifer
mehrmals Allerhöchste Anerkennungen erzielte.
In seiner Stellung als Beamter des Zahl<
amtes war er bei der Kaiserkrönung Kaiser
Josephs zu Frankfurt zugegen; führte die
Casse bei drr 1765 erfolgten Vrrinälung des
Erzherzogs Peter Leopold, Großherzogs
von Toöcan'a. mit derInfantin von Spanien;
deßglcichen bei der 1768 Statt gehabten Reise
der Erzherzogin Karo l ina , nachmaligen
Königin beider Sicilieu, nack Neapel. Im
Jahre 1769 reiste er ln gleicher Eigenschaft
mit der Erzherzogin Mar ia Amal ia nach
Parma und 1770 mit der Erzherzogin Mar ia
Antonia nach Preßburg. Im selben Jahre
begleitete er die>e unglückliche Königin von
Frankreich nach Straßourg. In den Jahren
1790 und 1792 reiste er zur römischen Kaiser«
wähl und Krönung nach Frankfurt, 1791 und
1792 zur böhmischen Königskrünung nach
Prag. Von der Kaiserin Mar ia Theresia
sowohl, als von den nachfolgenden Kaisern
Joseph, Leopold und Franz für seine
eifrigen Dienste mehrfach ausgezeichnet, er»
hielt Emanuel Ignaz S am 23. August
1792 den österreichischen Adel. Nachdem ihm
noch im Jahre 18<)l die goldene Medaille
sammt anhängender goldener Kette für seine
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Sinacher-Sonnenthal, Band 35
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Sinacher-Sonnenthal
- Band
- 35
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1877
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 388
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon