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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Sinacher-Sonnenthal, Band 35
Seite - 285 -
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Sommaruga, Franz 288 ) Franz maruga bearbeitete Criminalstatistik, Oesterreichs, welche dem Grafen Ta a ffe zugeeignet war. der Veröffentlichung en!> gegensehe. Eine solche war nie erfolgt, und zwar erlag das 20 Bogen starke Manuscript dem Censurszwange. Jahre- lang zogen sich die Verhandlungen über dieses Erstlingswerk Sommaruga'S, wofür Graf Tn a ffe sich persönlich inter- essirte, hin und endeten mit der Verwei» gerung der Druckbewilligung, während der Autor als „bedenklicher Mensch" in die Register der Polizei eingetragen wurde. Als einige Jahre später die Censur aufgehoben wurde, waren die statistischen Daten veraltet und lag zu» nächst Dringenderes vor, als der Druck statistischer Werke. F r a n z Freiherr von Sommaruga ist mit Henri ette . geborene von Kley le, einer Tochter deS erzherzoglichen Hofraths Franz Joa- chim Nitter von Kleyle j^Bd. XII , S. 83) und Schwester Kar l Ritters von Kleyle ^Bd. XI I , S.83), vermqlt. aus welcher Ehe drei Söhne und eine Tochter ^fiehe die Stammtafel^ entstammen. Von den Söhnen ist Guido (geb. 22. Jan- ner 1842) Doctor der Rechte, Hof- und Gerichtsadvocat und Gemeinderath der Stadt Wien; — Erw in (geb. 26. Sep« tember 4844) ist Doctor der Philosophie und Adjunct für die Lehrkanzel der Che- mie an der Wiener Hochschule. I n sei« nein Fache schriftstellerisch thätig, hat er in den Sitzungsberichten der mathema» tisch'Naturwifsenschaftlichen Classe der kai- serlichen Akademie der Wissenschaften die Abhandlungen: „Ueber die Aequivalente von Kobalt und Nickel" und die „Analyse deS Minerals Szajbelyit" veröffentlicht; — der dritte Sohn Hugo (geb. 29.Jan» ner 1838) ist gleichfalls Doctor der Phi- losophie und hat sich der Oekonomie zu- gewendet. Er ist Verfasser einer Mono» graphie „Ueber StadterewigungSsysteme" (Halle 1874). I l lus t r i r te Zei tung (Leipzig. I . I . Weber, kl. Fol.) X I I . Bd. (l84i>). Nr. 2!)8. S. 165, im Aufsatze: „Die rechte Mitte der deutschen Nationalversammlung". ^Daselbst wird Frei» Herr Sommaruga als „einer der geistig bedeutendsten Abgeordneten, die Oesterreich gesandt", bezeichnet. „Betritt er die Redner» büdne", heißt es daselbst weiter, „auch nicht häufig, so ist seine Thätigkeit außerhalb der Versammlung eine nicht geringe und in sei» nem Club und mehr noch in der Vermitllung der verschiedenen Parteien unter den öster< reichischen Abgeordneten selbst spielt er eine nicht unwichtige Rolle und entfaltet viel unterhandelnde Geschicklichkeit".) Porträte, i) Holzschnitt ohne Angade des Zeichners in der „Illusturten Zeitung" XI I . Bd. (l849), S. 164. — 2) Holzschnitt ohne Angabe des Zeichners im Werke: „Das Jahr 1848. Geschichte der Wiener Revolu- tion". 1. Band von Resch auer; 2. Band von Smets (Wien 1872, Waldheim, 4".), auf S. 369 des 1. Bandes. I n das bei S. Schmcrber 1849 in Frank, fürt a. M. (kl. Fol.) erschienene „Parla. ments «Album" schrieb Freiherr uon Som« maruga das Folgende: „Parteistandpuncte drängen Männer häusig in Oppositionsstel, lung, die sich bis zum Anbruche der politi» schen Bewegung stets nur als Freunde und Verbündete gekannt. Das ist etwas Natur» liches und worüber sich kein mit politischen Dingen Vertrauter wundern darf. — Nur die weitere Richtung, die wir leider in neue« rer Zeit nicht selten beobachten konnten, daß ehrlicher Wille und redliche Gesinnung so leicht auch bei Männern bezweifelt werden konnte, die wenigstens bisher iyren Vortheil nicht zu suchen pflegten. daS könnte den Vaterlandsfreund betrüben. Denn eS zeigt dieß entweder von großer politischer Jugend oder uon Schadhaftigkeit im Charakter der Nation. Glauben wir bisher noch an Erste- res. Die Jugend ist ja ein Fehler, den die Zeit am leichtesten gut macht. Laßt uns zu Männern werden im politischen Leben und wir werden es verstehen, einander zu be» kämpfen und doch einander zu achten. Frank« fürt am Jahrestage der Wiener Revolution. F. Sommaruga uon Wien. Abgeordneter für Eger". DaS facfimilirte Autograph obiger
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Sinacher-Sonnenthal, Band 35
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Sinacher-Sonnenthal
Band
35
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1877
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
388
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
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