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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Sinacher-Sonnenthal, Band 35
Seite - 292 -
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Sommerfeld 292 yi) Alezander Menge nach ohne Mühe — durch soge> nannle Luftkäufe — gewonnenen, abe unter allen Umständen unreellen und un sittlichen Erwerb beobachtet und den Kampf der Leidenschaften in unmittel» barer Nähe gesehen haben, um das mann hafte Ringen dagegen eines Mannes Sommerfeld in seiner ganzen Größe und Bedeutung zu würdigen. Zwei Jahre vorher hatte er in seinem Blatte den großen Krach angekündigt, zwei Jahre hindurch gewarnt, mit selbstischer Auf. opferung unablässig Ehrenbeleidigungs« und Verläumdungsklagen provocirt, um den Beweis der Wahrheit antreten zu können und sich, als alles vergeblich war, selbst als beleidigt angestellt, um die Ma nipulationen des obenerwähnten Staats» mannes vor das Forum der gerichtlichen Oeffentlichkeit zu bringen. Aber als er, was er gewollt,erreicht, siegte das Herz über den Verstand. Mit Ablehnung aller Aner- bietungen ließ er fich im entscheidenden Momente herbei, den Namen des Staats- mannes außer Spiel zu lassen, wodurch begreiflicherweise dem Processe vor den Geschworenen die Spitze abgebrochen ward. Als dann der Krach erfolgte, wurde auch sein Blatt schwer getroffen und es wurde ihm unmöglich vom Er» trage seiner Feder zu leben. Da gab ihm die bevorstehende Weltausstellung neuen Schwung und er versuchte es mit einer Erfindung: mit jener der Egon'schen Wagenfedern, welche z.B. bei Eisenbahn« wagen, sogar bei Lastwagen jeden Stoß abschwächen. Er hatte darauf alle seine Hoffnung gesetzt. Aber nicht er sollte den Nutzen davon haben. Nachdem er alle Opfer gebracht, sah er sich um die Frucht betrogen. „E. und Andere", schreibt Sommer feld einige Tage vor seinem Selbstmord, „weiden an demsel. ben Unternehmen reich werden, an dem ich zu Grunde gegangen". S. hatte nickt nur sein eigenes kleines Vermögen in diese Unternehmung geworfen, sondern auch von Freunden ansehnliche Summen zu diesem Zwecke entlehnt, für welche er haft» bar blieb. Als alle erwarteten Erfolge ausblieben und er seine Verbindlichkeiten einlösen sollte und nicht konnte, verließ den sonst so muthigen Kampfer die mora- lische Kraft und er nahm sich selbst das 3eben. I n einem zurückgelassenen Schrei» ben bezeichnete er zerrüttete Vermögens» Verhältnisse als Anlaß zu seinem ver- zweifelten Schütte. „Eine edle und vor« trefflich angelegte Natur hat sich gewall« sam von uns losgerissen" , schreibt die Allgemeine Zeitung. „Hochgespanntes Ehrgefühl ohne die Beigabe praktischer Routine hat einen bedeutenden Menschen in die Wirbel der Verzweiflung gezogen, so daß er zuletzt nicht mehr mit vollem ungetrübten Bewußtsein zu handeln ver« mochte. Den satten Göttern dieser Erde bleibe das billige Nasenrümpfen. Wer aber Menschengeist versteht und Menschen, 'chicksal begreift, der wird Sommer» 'eld mit einer bittern Thräne nach» trauern". Allgemeine Zeitung (Augsburg, Cotta, 40.) 1874. 27. Juni, Nr. 178. S. 1773. — Schrämm.Macdonald (HugoDr.), Die Urne. Jahrbuch für allgemeine Nekrologie (Leipzig l8?6. C. G. Thiele. 8».) I I . Jahr' gang (1874), S. 78. Somogyi (Csizmazia). Alexander ^Schriftsteller, geb. zu FarkaSd m Neutraer Comitate Ungarns am 4. November 1772, Todesjahr unbe» 'annt). Sohn adeliger und reformirter Eltern. Somogyi trat spater zur rö» misch-katholischen Kirche über. Seine Studien beendete er in Preßburg und Losoncz. Dann trat er bei der königlichen Tafel in den öffentlichen Dienst, der ihm
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Sinacher-Sonnenthal, Band 35
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Sinacher-Sonnenthal
Band
35
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1877
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
388
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
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