Seite - 293 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Sinacher-Sonnenthal, Band 35

Somogyi, Alexander 293 Somogyi^ Alois jedoch wenig zu sckaffen machte, da er sich meist mit Oekonomie beschäftigte und als Verwalter, n. A. als Generalbevoll« mächtigter der Freiherrnfamilie Podma« niczki abwechselnd in Pesth und Tisza« föld im Heveser Comitate lebte. Für schöngeistige Literatur zeigte er frühzeitig Interesse und betheiligte sich 1803 ge- meinschaftlich mit Karl Farkas an dem bei Landerer in Ofen erschienenen belle« tristischen Blatte ^^^1^32.50^", d. i. Unterhaltungen, welches theils Origina- l im, theils Uebersetzungen schöngeistiger Werke in Prosa und gebundener Rede brachte. Sine Uebersetzung der Gleich» niffe von Karoline Pichler, welche unter dem Titel: „llasonIatosLäZ-Hi" (Pesth 1807, Institoris) herauskam, fand ihrer glücklichen Wiedergabe wegen günstige Aufnahme. Nach Anderen soll Somo« gy i's Frau, Barba ra , eine geborene Kelemen, die Uebersetzerin sein. Seit dem Jahre 4820 widmete sich S. fast ausschließlich litecarischen Unternehmun» gen, so wirkte er seit 1821 als Mitarbei« ter bei dem von Stephan Kulcsär ^Bd. XI I I , S. 334^ begründeten Blatte „llgHÄi L kültoläi tu6.08itg.Lok") d. i. In> und ausländische Nachrichten, wel« ches er nach Kulcsär's 1828 erfolg» tem Tode bis 1831 selbst fortführte. Außer verschiedenen kleineren Aufsätzen und Abhandlungen, einer unvollendet ge- bliebenen praktifchenGrammatik der unga» tischen Sprache gab S. noch daS folgende größere Werk: „As^UTnoFs^sH v a ^ a 7na^l/a?-c)^a^ 6s-s^s»" , d. i. Die Ahnen der ungarischen Nation (Ofen 1826. Landerer, mit 2 Karten) heraus. Eine andere, an Stephan Horvg. th ^Bd. IX, S. 324) für die von demselben 1823 veröffentlichten: „RaHLoiHtok g. maF^Hr N6rQ26t lo^i-e^idd törtönstsidol", d. i. Schilderungen auSder ältesten Geschichte der ungarischen Nation, geschickte histo« rische Abhandlung ist in Verlust gerathen. Wann Alerander S. gestorben, geben die ungarischen Quellen nickt an. Ueber seinen Sohn Kar l vergleiche die beson> dere Lebensskizze S. 294. d. i. Ungarische Schriftsteller. Sammlung von Lebensbeschreibungen. Von Jacob Ferenczy und Joseph Daniel ik (Pesth ts56. Gustav Emich, 3».). I. Theil. S. 4l9. i, Alerius, stehe: Karl ^S. 293, Qu. 1^. Somogyl, Alois (Missionär, geb. zu Komorn in Ungarn im Jahre 1816. gest. zu Pesth 6. Juli 1863). Die Ele- mentar« und Gymnafialschulen beendete S. in seiner Vaterstadt Komorn. Schon im Alter von 16 Jahren trat er in ein geistliches Seminar, in welchem er zu Tyrnau die philosophischen Studien be- endete. Daraufging er nach Wien. hörte daselbst die Theologie und erlangte die Priesterweihe. I n sein Vaterland Un« gärn zurückgekehrt, war er in den Jahren 1841—1843 zunächst als HilfSredacteur bei dem Kirchenblatte: „KsliFio 6s No- vki63" , d. i . Religion und Erziehung, thätig, dann kam er nach Gran. wo er in den Jahren 4843—1849 die Aufsicht über die dortige Capitel.Bibliothek be« sorgte. Im Jahre 1830 begab er sick als Missionär nach Nordamerika, wo er bis zum Jahre 1833 verblieb, und dann. wegen seiner angegriffenen Gesundheit unfähig sich ferner dem Missionsdienfte zu widmen, nach Europa zurückkehrte. I n der Heimat versah er nun die Stelle eines Sub'Rectors beim St. Stephan« Verein, einer Gesellschaft, welche kirchlich, politische Zwecke im nationalen Geiste verfolgt, und woselbst er bis an sein im